Tattooine. Schon wieder. Langsam begann ihm dieser Planet wirklich auf den Geist zu gehen.
Anakin hievte sich aus seinem Fighter, hörte wie R2 zu Boden gelassen wurde und stolperte zurück. Owen hatte sich in seine Arme geworfen.
"Anakin! Welch eine Überraschung und eine Freude dich zu sehen!"Obi Wans lautloses Lachen vibrierte hinter Anakin, während dieser seinem Stiefbruder den Rücken klopfte.
"Ich bin auch hin und weg."
Owen ließ ihn los und musterte seinen Bruder aufmerksam.
"Du siehst müde aus. Kommt rein, trinkt was und ruht euch aus."
Anakin stapfte an Owen vorbei und der warf Obi Wan einen verdutzten Blick zu. Der Jedi erwiderte nur ein Schulter Zucken und folgte Anakin rasch. Der hatte den Tisch umgestellt und keuchte etwas, dann leuchtete eine Sternenkarte auf. Owen blieb der Mund offen stehen, während er Platz nahm und Anakin seine ganze Aufmerksamkeit schenkte.
"Wir haben Sidious hier verloren, auf diesem Staubwedel. Es ist unwahrscheinlich, dass er hier bleiben wird. Nun müssen wir Lotto spielen und raten, wo wir das nächste mal auf ihn treffen werden."
"Anakin, Rache ist nicht der Weg der Jedi." Obi Wans Stimme war sanft und voller Verständnis.
"Ich will keine Rache, ich will Gerechtigkeit und einen Schwur einlösen."
Obi Wan seufzte leise. Er konnte Anakin verstehen, aber die Richtung, die sein Freund einschlug, war eine sehr gefährliche.
"Anakin, hör auf damit. Sofort! Du bist gefährlich nah an der Dunkeln Seite. Lass sie nicht dein Urteilsvermögen trüben!"
"Ihr sollt mir keine Predigten halten Obi Wan!"
Owen stellte sich zwischen die beiden, die Arme ausgebreitet.
"Aufhören, alle beide!"
Anakin versuchte sich zu beruhigen. Er wusste selbst nicht, weshalb ihm gerade die Emotionen entgleist waren. Er sank auf einen Stuhl und vergrub das Gesicht in seinen Armen. Obi Wan sah ihn besorgt an. Er hatte eine Ahnung, doch sie laut auszusprechen, würde es realer machen.
Owen stieß die Luft aus, die er unbewusst angehalten hatte.
"Was war das den?"
Obi Wan sah ihn an, dann flüsterte er zurück: "Ich gehe davon aus, das Sidious auf irgendeine Art und Weise Einfluss auf Anakin nehmen kann. Er manipuliert ihn, blendet seine Sicht und verzieht sie zu seinem Vorteil."
"Aber, er hat ihn doch besiegt!"
"Das hat er, aber nur weil Padme dabei war. Ihre Gegenwart scheint fast eine Art Schild zu sein."
Anakin hörte mit halben Ohr zu. Er kam sich verseucht vor. Erst war er der strahlende Held, dann begann Obi Wan hinter seinem Rücken Vermutungen zu äußern. Es klebte an ihm, wie ein Pils, den er nicht los wurde. Leise, um die beiden in ihren Mutmassungen nicht zu stören, stand er auf und verließ das Haus.
Den Mantel anlegen, die Kapuze über den Kopf ziehen, Wasser und Energieriegel einpacken, dauerte nicht lange. Noch immer schien niemand zu bemerken, dass er nicht mehr bei ihnen saß. Ein böses Schnauben entwich ihm, dann stapfte er los. Immer der Sonne entgegen. Wenn Kenobi ihm nicht helfen wollte, dann würde er diese Krankheit eben allein los werden!
Die Sonne brannte auf ihn hinab, während er der Rennstrecke von Bonta Eve weiter folgte. Sie würde ihn tiefer in die Schluchten und damit in Tusken und dann Unbewohntes Gebiet führen. Vor seinem inneren Auge sah er seinen Sieg noch einmal. Das schien fast Ewigkeiten her zu sein. Seine Mutter, die ihn im Arm hielt und weinte. Qui Gon der ihm auf die Schulter klopfte, ohne den Anflug von Zweifel im Blick. Er trat gegen einen Stein, der ein paar Meter weiter rollte und dann liegen blieb. Anakin verhielt seinen Schritt und lauschte. Versuchte in der Macht zu spüren, ob Obi Wan ihm folgte, doch bis auf ein paar Sandmaden war er vollkommen allein hier draußen. Er setzte seinen Weg fort. Bevor es Dunkel wurde, sollte er eine sichere Höhle finden und sich ausruhen.
Das Feuer spendete ein wenig Licht und Wärme. War die Sonne weg, wurde es tatsächlich kalt. Sein Komlimk piepte. Obi Wan wieder, vor ihm hatte schon Padme versucht ihn mehrmals zu erreichen. Er hatte sie alle ignoriert.
Er erinnerte sich an seine Jugend. Zweifel, die ihn aus dem Tempel in die Einsamkeit trieben. Er hatte sich eine Auszeit genommen, wollte sich entscheiden, ob er Jedi bleiben wollte. Ob er einen anderen Meister wollte. Es war eine schwierige Zeit gewesen. Das Gütige Gesicht von Palpatine kam ihm in den Sinn. Wie freundlich und geduldig er sich die Sorgen des Teenagers angehört hatte. Wie er ihm riet nicht aufzugeben und wieder in den Tempel zu gehen.
Anakin schnaubte. Eine Farce, wie so vieles in seinem Leben. Wieder piepte das Komlimk. Er packte es und warf es mit einem Schrei gegen die Wand. Dort zerschellte es in Tausend Teile und rauchte auf dem Boden vor sich hin. Er sank wieder auf seinen Mantel und spürte wie er zitterte. Es war keine Wut, es war die reine Hilflosigkeit. Er füllte sich allein und vollkommen überfordert. Er atmtete bewusst ein und aus, versuchte seine launischen Gefühle wieder in den Griff zu bekommen. Sein Herzschlag beruhigte sich wieder, das Zittern lies nach.
Er war der Held ohne Furcht, und doch hatte er Angst. Angst sich zu verlieren, in einem Spiel das er nicht verstand und nicht wollte. Obi Wan war ihm keine Hilfe und Padme würde er nicht mit hinein ziehen. Sie musste sich ausruhen. Die Last dieses Gefühles, dass alle darauf warteten, dass ihm etwas einfiel, war erdrückend. Er kam damit nicht zurecht, nicht allein.
"Ich wusste, dass ich nur deinen Spuren folgen muss."
Anakin sah auf, und erstarrte.
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Wahrheiten
FanficDer Tag könnte für Anakin nicht blöder anfangen. Erst hat er einen Streit mit Padme, dann wird Obi Wan ihm zu neugierig und den Kanzler umgibt etwas gefährliches. Anakin weis nicht mehr, was er tun soll. Als Palaptine anfängt seine Macht auszuweiten...