OP Nummer 1

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Am Montagmorgen hatte Michael früh die Wohnung verlassen, Katja hatte gerade noch Kaffee für ihn machen können. Den ganzen Sonntag hatten sie das Thema "Schönheits OP" nicht angesprochen. Überhaupt war der Sonntag so verlaufen, als ob es keine Probleme, keinen Herren Pelz und keinen Inkasso-Gorilla gegeben hätte. Es hatte geregnet und beide verbrachten den Tag ruhig. Michael las ein Buch - und Katja saß eine ganze Zeit vor dem TV, verließ dann aber das Wohnzimmer und setzte sich vor den "Familien-Laptop" um sich im Internet über Mode, Pole Dance Figuren und schließlich Intimrasuren zu informieren, aber auch das sollte Michael nicht mitbekommen. Michael stand schon in der Tür, nachdem die beiden sich einen Abschiedskuss gegeben hatten. Er wirkte etwas nachdenklich: "Viel Glück bei deiner OP - du bist sicher, dass du das machen willst?" "JA!" Er küsst sie noch einmal "ruf mich an, wenn du Hilfe brauchst." "Danke, aber es wird wie ein Zahnarzt-Besuch, hat der Doktor gesagt."


Die Eingriffe waren wirklich nicht sonderlich schmerzhaft, aber es war ein seltsames und unangenehmes Gefühl trotz der örtlichen Betäubung. Das nahm sie aber in Kauf, viel zu sehr sehnte sie sich schon seit einigen Tagen nach diesem Moment. Der Krankennhausbesuch dauerte jedoch viel länger als sie dachte. Sie hatte fast 3 Stunden warten müssen. Aber nun stand sie zuhause vor dem Badezimmerspiegel und musterte sich mit den Pflastern neben der Nase, über der Brust und auf dem Rücken. Das Pflaster im Gesicht sollte sie 2 Tage tragen, wie ärgerlich! Aber immerhin durfte sie am Dienstagabend mit einem unauffälligeren Pflaster im Gesicht zum "Tanzen", wenn die Wunde gut aussah. Dem hatte der Arzt zugestimmt, nachdem Katja schon Angst hatte, schon gleich die zweite Woche ausfallen lassen zu müssen. "aber nichts aufkratzen! Und belasten Sie die Wunden nicht, erst einmal auch nicht mit Wasser waschen und kein Makeup. Freitag kommen Sie noch einmal zur Nachuntersuchung".

Michael schaute ihr abends bei der Begrüßung nur kurz auf das Pflaster „ah ... ist die OP gegangen gegangen?" Sie antwortete überschwänglich, aber er hörte er gar nicht richtig zu, hatte sie das Gefühl. Aber am Ende wird es ihm gefallen, da war sie sich sicher.Dienstagabend ging sie wieder zum Pole-Dance-Training , Michael war wieder oder noch immer sauer. Aber immerhin hatte er sie verabschiedet: "tschüss, viel Spaß an der Stange!". Das gab ihr Hoffnung. Als sie erschöpft nach Hause kam, lag er schon wieder im Bett. Wieder war sie abends allein geblieben, dabei hatte sie gehofft ein paar der Mädels näher kennen zu lernen.

Am Mittwoch ging sie in den neuen Stiefeletten und der engen "Blumenhose" zur Arbeit. Dazu trug sie wieder ein Hemd und den Breiten Gürtel um die Taille, darunter die neuen Dessous, diesmal in Rot. Darüber hatte sie sich eine helle leichte Windjacke übergezogen. Elke Stahl war begeistert vom Ergebnis der OP, sagte sie - dabei sah sie doch nur das Pflaster. "Man kann es schon erahnen, Kati - ich bin ganz gespannt". Das tat Katja sehr gut, Elke Stahl war ihre Verbündete bei der Transformation, die noch vor ihr lag. Das fühlte sie, ohne zu wissen was auf sie zukommen würde. Neugierig fragte Katja nach den hellrot lackierten Fingernägeln von Elke Stahl, die gefielen ihr. „Schätzchen, hast du die noch nie die Nägel lackiert?" Ja, aber nur einmal beim 'Unterricht' in der 'Schmink-Schule'. Das mochte Elke Stahl kaum glauben. „Wie bist du nur aufgewachsen? Im Kloster?" Ja, eigentlich wie im Kloster dachte sich Katja. Elke Stahl versprach morgen Nagellack mit zunehmen – zum 'Üben'.

Abends kam sie wie immer vor Michael nach Hause. An der Tür klebte ein Zettel, ein Paket war bei dem Nachbarn, einem wahrscheinlich trunksüchtigem Frührentner abgegeben worden. Der alte Mann öffnet unrasiert im Morgenmantel und holt dann den Karton. Der war von einem Versandhandel und war - wie schon gleich vermutet - von Herrn Pelz bestellt. Schnell trug sie ihn in die eigene Wohnung und platzierte ihn auf dem Bett. Aufgeregt öffnete sie den Karton - schon wieder ein wenig "Weihnachtsgefühl", obwohl sie gleichzeitig im Unterbewusstsein eine mahnende Stimme hörte: "nimm es nicht, du wirst alles zurückzahlen müssen!". Im Karton fand sie eine rosa Seidenbluse und eine schwarze glänzende Wetlook Hose, und noch einen schwarzen Leder-Rock. "ohh" piepste sie und strahlte. Sofort legt sie ihre Kleidung ab und fing mit der Bluse an. Die saß sehr eng und war auf Taille geschnitten, sie bekam die vielen Knöpfe nur langsam zu. Vorne war die Bluse mit Rüschen besetzt, um die Schultern und Oberarme war sie dagegen sehr weit geschnitten. Auch das Zuknöpfen der Ärmel war eine fummelige Angelegenheit. Endlich, fertig - nun erst mal der schwarze Kunstleder-Rock. Auch der war sehr eng, ging knapp bis zur Mitte der Oberschenkel und hatte hinten ein Schlitz. Schnell zog sie sich die passenden schwarzen Strümpfe dazu an und schlüpfte in die neuen roten Pumps. "Wau" sie stand mit offenem Mund vor dem Spiegel- Wie sexy und elegant, sie gefiel sich darin sehr. Sie posierte ausgiebig und betrachtete ihren Popo - das hatte sie früher nie gemacht. Was sie sah gefiel ihr sehr. Dann probiert sie auch die schwarze enge Wetlook-Stretch-Hose an. Sitzt perfekt – und auch wieder der Popo. Sie dreht ihn immer wieder zum Spiegel. Nur die Bluse beengt sie. Gerade als sie sich aus der engen Hose wieder herausgeschält hat hört sie wie sich die Tür öffnet. Sie trägt noch die neue Bluse und zieht sich die "Blumenhose" an.Sie braucht etwas länger als sonst, um aus dem Schlafzimmer zu kommen und Michael herzlich wie immer zu begrüßen. Hoffentlich hat er endlich wieder bessere Laune! Doch die Begrüßung fällt kühl aus "Kati, wo kommt das Hemd her?" Sie erzählt Michael von dem Karton: "er hat mir eine Bluse und Jeans geschickt". "Wer 'er'? Der Fettsack!?" Ja, aber es gefällt ihr doch! Warum versteht er das nicht? Michael ist sehr genervt und will nicht mit ihr darüber sprechen. Den Abend schweigen sie sich an, Michael ist unversöhnlich und reagiert auch nicht auf das zärtliche Streicheln seiner jungen Frau im Bett. Ein misslauniges "Gute Nacht" ist das einzige was sie von ihm hört.

Donnerstag geht Katja in der schwarzen Wetlook-Hose mit den Stiefeletten zur Arbeit, dazu die rose-farbene Bluse, endlich stört sie die hervorstehende Warze am Rücken nicht mehr, "das Pflaster bemerkt niemand." sagt sie leise zu sich, als sie sich wieder einmal im Spiegel mustert. Das Wetter ist gut, sie genießt ihren neuen Style und nimmt wahr, wie sie bewundert wird. Sie hat sich ein wenig daran gewöhnt, dass fast alle Männer sie anstarren - und versucht das zu ignorieren, findet aber gleichzeitig Gefallen daran, begehrt zu sein. Auch Elke Stahl ist wiederum angetan - "so einen spendablen Verehrer hätte ich auch gerne." Sie unterhalten sich darüber, was der Herr Pelz wohl mir ihr vor hat und auch Elke Stahl warnt Katja. Aber was soll sie machen, die Sachen wieder zurück schicken? 'Ja genau' denkt Elke Stahl - sagt es aber nicht. Sie waren gerade mit ihrer Plauderei fertig, als ihr Handy vibrierte. Herr Pelz hatte ihr eine Whatsapp-Nachricht geschickt "Liebe und bezaubernde Katja, damit Sie auch einmal etwas anderes schickes anzuziehen haben. Ich hoffe es gefällt Ihnen, Ihr Sie verehrender Jürgen Pelz". Gleich tippt sie die Antwort und bedankt sich "vielen Dank - alles passt - super LG Ihre Katja"

Kurz vor dem gemeinsamen Feierabend war es Elke Stahl, die ein Nagellack-Fläschchen aus ihrer Handtasche holt und Katja zu sich bat: „Komm Kati, ich habe für dich Nagellack gekauft. In der Hand hält sie die kleine Flasche mit dem dunkelroten Nagellack. Fast schon verschwörerisch setzten sie sich gemeinsam vor Katjas Schreibtisch und Elke Stahl beginnt mit dem linken Daumen und dann dem Zeigefinger. „Nun du, probier du es mal." Recht schnell hatte sie das Lackieren raus, es gefiel ihr sehr. „Danke danke Elke, - und so eine schöne Farbe." Sie freute sich wie ein kleines Kind, während sie mit gespreizten Fingern darauf wartete, dass der Lack trocknet. Elke schaute immer noch erstaunt auf Katja: 'hat sie tatsächlich sich früher nie die Nägel lackiert ... unglaublich'. Bei dem Gedanken musste sie freundlich grinsen, sie freute sich für Katja mit.

Katja und MichaelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt