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Nach einem langen Tag voller Trainingseinheiten und den häuslichen Pflichten waren Sabo und Koala erschöpft in ihr Zimmer zurückgekehrt und hatten sich einfach in ihr Bett fallen lassen. Doch während Sabo in einen tiefen traumlosen Schlaf gefallen war, wurde Koala direkt von dem nächsten Albtraum übermannt. Dieser war allerdings schlimmer als alle Bisherigen.

Denn normalerweise war es aus der Beobachtungsperspektive gewesen. Sie hatte die Szenarien aus einiger Entfernung mit angesehen und schon da hatte sie furchtbare Angst bekommen. Doch dieses Mal war es, als wäre sie wieder genau da. Sie saß auf dem Steinboden vor einem Weltaristokraten. Ihr Körper von einem scheinbar alten vergrauten Laken umhüllt, welches zu einem knielangen, ärmellosen Kleid umfunktioniert worden war. Sie spürte den kalten Windzug, der Schmerz in ihrem Rücken, wo das Markenzeichen der Himmelsdrachen in ihre Haut gebrannt wurde.

Der Geruch von Schmerz und Blut lag in der Luft, Schreie der anderen Sklaven drangen an ihr Ohr und das breite Grinsen des Aristokraten löste eine Gänsehaut auf ihrem gesamten Körper aus.

Er wies sie an aufzustehen und zu ihm zu kommen, was sie auch tat. Ohne es zu wollen, bewegte sich ihr Körper in seine Richtung. Er saß auf einer Art Thron, wodurch sie ihm stehend nur knapp bis zu den Knien reichte. Er streckte seine Hand nach ihr aus, sie wollte zurückweichen, weglaufen und nie wieder zurückblicken, aber sie konnte nicht. Sie konnte nur zusehen, wie seine Finger ihr über die Wange strichen. Ihr wurde augenblicklich übel.

Seine Hand glitt weiter über ihren Hals, ihre Schulter, ihren Arm hinab zu der Hüfte. Sie zitterte.

Die behandschuhten, männlichen Fingerspitzen hoben das Ende ihres Kleides an.

„NEIN!", schrie die Stimme in ihrem Kopf. „Ich will das nicht! Er soll mich nicht anfassen! Ich will hier weg!" Doch kein Wort davon verließ auch wirklich ihre kleinen Lippen. Sie starrte bloß geradeaus ins Nichts und versuchte ihre Gedanken auf was anderes zu lenken.

Tränen brannten in ihren Augen und wollten freigelassen werden, doch sie durfte nicht weinen, sonst würde sie bestraft werden. Noch schlimmer als jetzt gerade eh schon. Wobei die Himmelsdrachen den Sklaven immer wieder versuchten weißzumachen, dass sie ihnen mit ihren Berührungen eine Ehre erweisen würden. Es war einfach nur widerlich und barbarisch. Unliebsam nahm er Koala hoch und platzierte sie auf seinem Schoß. „Wieso hilft mir denn niemand?", schrie sie innerlich. „Irgendjemand! Bitte! Hilfe!" Der Weltaristokrat öffnete seinen Mund. „Wach auf! Koala! Wach auf!"

Das junge Mädchen blinzelte verwirrt. Diese Stimme gehörte nicht zu dem Mann. Sie kalng jünger und weicher. „Koala, es ist nur ein Traum. Wach auf!"

Ihre Umgebung begann langsam zu verschwimmen bis alles schwarz wurde. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schnell durch ihre Schnappatmung, als die Panik einsetzte. Doch dann klärte sich das Bild langsam auf. Ein Raum, spärlich beleuchtet durch eine Nachttischlampe, erschien vor ihr. Sie blinzelte erneut einige Male und dann erkannte sie endlich Sabos Gesicht. Seine Hände lagen auf ihren Schultern und seine Augen musterten sie besorgt. Die Wärme und Sicherheit, die er ausstrahlte beruhigte sie im Nu und bald hatte sich auch ihre Atmung wieder stabilisiert. Sie setzte sich mit Sabos Hilfe auf und strich sich durch ihr verschwitztes Haar. Noch immer zitterte sie am ganzen Körper und als Sabo nach ihrer Hand griff, zuckte sie zusammen. „Ist schon gut. Es war nur ein Traum", versuchte er sie zu beruhigen.

„Nein, war es nicht...", flüsterte Koala. „Es war eine Erinnerung."

Sabo und Koala (One Piece)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt