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Spät am Abend, kurz bevor Koala ihr Zimmer betreten wollte, wurden sie noch einmal zu Dragon ins Büro bestellt. Auf dem Weg dorthin rieb sie sich ihre müden Augen. Für sie war dieser Tag sehr anstrengend gewesen. Erst das Teamtraining mit Hack, in dem sie extra Vollgas gegeben hatte, schließlich musste sie alles in ihrer Macht  Stehende tun, um nicht eine Gruppe tiefer zu fallen und um stattdessen weiterhin mit Sabo zusammen bleiben zu können.

Und dann war da noch, dass Einzeltraining mit dem Fischmenschen, welches sie erneut gefordert hatte aber doch auch sehr viel Spaß gebracht hatte. Sie mochte Hack. Er war zwar etwas launisch, aber in seinem Inneren ein feiner Kerl.

Und natürlich hatte ihr Sabos Aktion am frühen Abend den heutigen Rest gegeben. Er ist oft so stürmisch und energiegeladen. Normalerweise mochte sie das sehr gerne an ihm. Oft schaffte er es sie damit zum Lachen zu bringen. Aber heute hatte er echt ein wenig übertrieben.

Sie öffnete die Tür zu Dragons Büro und fand Terry, Hack, Dragon und Sabo bereits vor.

„Guten Abend Koala, komm doch herein."

Wortlos trat sie in den großen Raum und steuerte auf die Gruppe zu.

„Sabo. Koala." Dragon sah die beiden ernst an. „Ihr zwei seid ein gutes Team. Wir haben uns beraten und sind der Meinung, dass ihr zwei endlich soweit seid eure erste eigene Mission leiten zu können. Ihr seid stark, schlau und schnell. Hack wird euch dabei unterstützen."

„Im Ernst?" Sabos Augen strahlten. „Koala, hast du das gehört?"

Koala versuchte sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Waren sie wirklich schon so weit?

Sabo war vielleicht bereit, aber war sie es auch? Die Verantwortung war doch sehr groß und fast schon erdrückend. Dennoch fühlte sie sich sehr geehrt. „Vielen Dank", sagte sie und die beiden verließen Dragons Büro, um endlich schlafen gehen zu können.

Als die drei Männer anschließend unter sich waren sagte Terry: „Dragon, sollten wir die beiden noch auf ihre heimlichen Übernachtungen ansprechen?"

„Ach, lass sie doch", der Anführer grinste und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.

„Ist das nicht cool?!" Sabo sah seine Freundin hoffnungsvoll an, während die zwei den Korridor nebeneinander hergingen. „Koala, du sagst ja gar nichts!"

„Ja, das ist cool. Aber glaubst du wirklich, dass wir schon bereit dafür sind?"

„Wieso denn nicht? Hast du uns heute nicht gesehen? Wir gehören zu den Besten hier!"

Sie ging weiter wortlos neben ihm her. Als sie seine Zimmertür erreicht hatten, ging er einfach daran vorbei. Verwundert schaute sie auf. „Nanu?" Sie blieb stehen.

Sabo drehte sich zu ihr um und lachte. „Was ist los? Ich dachte ich komme direkt mit zu dir."

„Nicht so laut, Blödmann!" Sie stürmte auf ihn zu um ihm den Mund zuzuhalten, bevor sie sich heimlich schleichend zu Koalas Zimmer begaben. Sollte auch nur einer sie entdecken, dann hätten sie ein riesiges Problem.

Es vergingen knapp zwei Wochen bis es schließlich so weit war und Sabo und Koala sich auf den Weg zu ihren ersten Auftrag machten. Die Beweggründe waren leider weniger erfreulich. Zwei langjährige Mitglieder der Revolutionsarmee waren auf ihrer Tour gescheitert und wurden nun auf dem Sabaody Archipel gefangen gehalten.

„Koala, Koala! Beel dich!"

„Ich finde du solltest weniger glücklich darüber sein, schließlich stecken zwei unserer Leute in großen Schwierigkeiten", Koala atmete hörbar aus, als sie mit Hack aus dem Hauptgebäude heraustrat, bereit das Schiff zu besteigen, auf dem Sabo schon seit 30 Minuten auf die beiden wartete. Er war nervös wie ein kleiner Junge.

„Lass uns los segeln. Bis zum Sabaody Archipel dauert es mindestens 2 Tage."

Auf Sabos Anweisung hin, begaben sich die beiden inklusive Hack und 5 weiteren Mitgliedern auf die Archipel Insel unweit von Marie Joa entfernt.

Als die Insel endlich in Sichtweite war, merkte Koala wie ihre Hände feucht wurden und sie immer nervöser wurde. Sabo hatte bereits bemerkt, dass sie erstaunlich still war. Aber er wollte auch nicht aufdringlich sein und sie fragen. Vielleicht war sie einfach schlecht drauf, schließlich waren es zwei ihrer Komplizen, die sie befreien mussten und die Aktion wird auf jeden Fall riskant. Da waren sich alle Beteiligten einig. Er beschloss heimlich ein Auge auf sie zu haben, denn das ihr was zustoßen würde, musste er unbedingt verhindern. Aber Priorität hatten vorerst die beiden Gefangenen.

Endlich an Land angekommen wurden sie von den übrig geblieben Kollegen aus der anderen Gruppe empfangen. „Hallo Sabo, schön dass ihr endlich da seid. Wir müssen uns beeilen. Sie sind schon in das Auktionshaus gebracht worden."

Alle Anwesenden rannten los, allerdings immer auf der Hut, dass sie nicht von hinterhältigen Piraten, Kopfgeldjägern oder Himmelsdrachen gesehen werden wurden.

Es brauchte nur einen klitzekleinen Moment der Unaufmerksamkeit und schon hatte Koala die anderen aus den Augen verloren. Sie war so von diesen riesigen Seiffenblasen, die vom Boden in die Luft aufstiegen und am Ende platzten, abgelenkt gewesen, dass sie den Abzweiger in Richtung Norden verpasst haben musste.

„Sabo? Hack? Wo seid ihr?", flüsterte sie, als sie durch die Gassen des Stadtkerns ging. Ihre Nervosität steigerte sich langsam, als sie auf einer Lichtung ankam. Soweit konnten sie doch noch gar nicht von ihr entfernt sein.

„Aus dem Weg! Wer wagt es sich mir in den Weg zu stellen!"

Sie drehte sich um und schrak zusammen. Vor ihr stand ein Weltaristokrat und richtete seine Waffe auf sie.

Koala wurde allein bei dem Anblick dieser Person vollständig bewegungsunfähig. Sofort kamen ihr alle schrecklichen Erinnerungen wieder ins Gedächtnis. All die Erinnerungen an die Schmerzen und Qualen, die sie erlitten hatte. Sie hatte sich geschworen und auch gehofft, nie wieder einem von ihnen über den Weg laufen zu müssen. Und nun stand dieser Mensch, nein dieses Monster direkt vor ihr und sah sie mit seinem herablassenden und arroganten Blick an.

„Geh mir aus dem Weg du kleine Göre!"

Koala stand weiter regungslos da, war unfähig sich zu bewegen. Ihr lief der kalte Schweiß den Rücken runter. Sie schluckte schwer.

„Wenn du nicht endlich aus dem Weg gehst, werde ich dich erschießen!"

Zwischen den Worten des Himmelsdrachen und dem Schuss vergingen nicht mal 10 Sekunden. Wenige Sekunden in denen Koala sich bereits von Sabo und ihren Freunden verabschiedet hatte und sich auf ihren tot vorbereitete. „Endlich sehe ich dich wieder Fisher Tiger", dachte sie, doch noch bevor der Schuss sie erreichte, zog sie etwas zu Boden. Etwas, nein jemand, hatte sich auf sie geworfen und sich wie ein Schutzschild vor sie geworfen. Sie blinzelte ein paar Mal, bis sie sah, dass Sabo sie mit einem großen Sprung erreicht hatte und sie aus der Schussbahn stieß. Dann nahm er sie auf den Arm und lief mit ihr so schnell er konnte davon.

Erst in sicherer Entfernung setzte er sie wieder ab und funkelte sie wütend an: „Was sollte das? Was ist in dich gefahren?!"

Die junge Frau saß nur stumm vor ihm und hielt sich die zittrigen Hände vors Gesicht.

Die Tränen überkamen sie und liefen ungehindert ihre Wangen herab, während der Rotz aus ihrer Nase lief.

„Koala! Was war das da gerade?"

Doch sie konnte nicht antworten. Sie war viel zu verwirrt und verängstigt, als dass sie diese Situation hätte erklären können. Stattdessen starrte sie weiter schluchzend auf den Boden.

„Hey... alles wird wieder gut", Sabo nahm sie in den Arm, als er merkte, dass seine Worte nicht zu ihr durchdrangen. „Ich bin ja bei dir, keine Angst!"

Sabo und Koala (One Piece)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt