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Koalas Gehirn dachte nicht ansatzweise daran in dieser Nacht Ruhe zu geben. Sie wälzte sich die ganze Zeit von einer Seite auf die andere, versuchte Schäfchen zu zählen oder vielleicht doch durch das Lesen ihres Buches einzuschlafen. Doch nichts konnte ihr helfen. Sie überlegte fieberhaft, ob sie zu Sabo gehen sollte, um sich noch einmal bei ihm zu entschuldigen. Der Kuss hatte ihn sicherlich schrecklich doll überrumpelt. Schließlich war er danach regelrecht aus ihrem Raum geflüchtet.

„Was habe ich nur getan..." murmelte sie. Dann stand sie auf und zog sich eine Jacke und ihre Hausschuhe an.

Als sie ihre Tür öffnete um auf den großen, schmalen Flur zu treten, sah sie Sabo vor ihrer Tür stehen, der die Hand schon zum Anklopfen bereithielt.

„Sabo?" Koala sah ihn mit überraschtem Gesichtsausdruck an.

„Hey", sagte er leise und hob seine rechte Hand in die Luft. Dann sah er sie an und verstummte. Für einen kleinen Moment hatte Koala ein seltsames Gefühl, was die Stimmung zwischen den beiden betraf.

Irgendwie wurde ihr flau im Magen und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Hoffentlich konnte er es nicht hören.

„Du hättest das vorhin nicht tun sollen", sagte er und trat einen Schritt näher an sie heran. Er schluckte und packte dann ihre Arme, um sie zu sich heranzuziehen. Irgendwie sah er anders aus als sonst, stellte Koala heimlich fest. Sein Blick war weich, aber bestimmt und er wirkte auf einmal so ernst, als hätte sie etwas Schreckliches getan. So schlimm war der Kuss doch nun wirklich nicht gewesen, dachte sie.

Und noch bevor Koala diese ganze Situation realisieren oder zuordnen konnte, wurde sie von ihm geküsst. Sofort wurde sie rot, doch die Art wie er ihren Kopf in den Händen hielt und wie bestimmt er diese Situation kontrollierte gefiel ihr irgendwie.

Immer noch einander zugewandt schlug er die Tür hinter sich zu und ging mit Koala im Arm zurück ins Zimmer.

Die Brünette musste ihn irgendwann stoppen, als sie von ihm gegen die kühle Wand gedrückt wurde.

Sie fing an zu kichern und sagte: „Magst du mir noch verraten, was auf einmal in dich gefahren ist?"

Er sah sie verlegen an. „Ich weiß nicht... aber als du mich vorhin geküsst hast... irgendwie hat es mir gefallen..."
Sie strich ihm über die Wange. „Möchtest du doch hierbleiben?"

Er grinste sie frech an und nickte. Sie nahm seine Hand und führte ihn in die Richtung, in der das Bett stand. Und obwohl sie nun wieder beieinander waren, dachte in dieser Nacht keiner der beiden an Schlaf.

Am nächsten Morgen versuchte sie ihn wie üblich zu wecken, was sich mal wieder als äußerst schwierig herausstellte.

Nachdem er gestern Abend bei ihr erschien und nachdem sie sehr neue und intensive Stunden miteinander verbracht hatten, waren ca. 2 weiteren schlaflosen Stunden vergangen, bis die beiden dann doch schließlich Arm in Arm eingeschlafen sind.

Sie hockte sich vor das Bett und sah ihn verträumt an. Nie im Leben hätte sie mit so etwas gerechnet.

Sabo und sie waren schon so lange Freunde und doch hatte sich in den letzten drei Jahren ihre Beziehung sehr stark verändert. Aber Liebe? Wie fühlte sich Liebe an? Waren diese neuen starken Gefühle damit zu erklären? Sie wusste es nicht. Außerdem konnte er sie ganz lange nicht ausstehen und war als ehemaliger Adliger auf einem ganz anderen Niveau als sie. Sie die ehemalige Sklavin. Sicherlich war er gestern Abend nur verwirrt, dachte sie und stand auf.

Aber er war so extrem zärtlich zu ihr gewesen, dass konnte sie sich doch nicht eingebildet haben.

Sie zog sich ihr Nachthemd aus, um sich ihren Rock und die Bluse anzuziehen.

Sie bekam allerdings nicht mit, dass Sabo der inzwischen aufgewacht war, sie erst anstarrte und sich dann erschrocken wegdrehte.

„Oh Sabo, du bist ja wach." Umgezogen ging sie auf ihn zu. „Steh auf die Schlafmütze, wir müssen in 15 Minuten beim großen Felsen sein.
——
„Also Los. Koala du fängst an. Du wirst gegen Jiron antreten. Derjenige der zuerst 3 Punkte hat gewinnt. Tritte gegen den Kopf und in die tieferen Zonen sind verboten." Terry klatschte in die Hände, während sich Koala positionierte und Jiron sich ihr mit einem frechen Grinsen gegenüberstellte.

Jiron war ebenfalls ein grandioser Karatekämpfer und der Vize-Kommandant der Nord Armee.

Er beherrschte den Kampfsport mindestens so gut wie Koala selbst, wenn nicht sogar noch etwas besser.

Aus diesem Grund konnte Koala zwar gut mithalten, hatte dann aber doch am Ende kaum eine Chance gegen ihn.

Sabo stand mit den anderen am Rand und versuchte seine Freundin so gut er konnte anzufeuern und sah sich den Kampf stumm an.

Als Jiron sich gerade mit einem letzten Angriff auf Koala stürzen wollte, ging Sabo dazwischen und fing den Schlag ab. „Es reicht jetzt!"

Jiron sprang erschrocken zurück und funkelte ihn wütend an.

„Sabo! Was tust du da? Das ist mein Kampf, misch dich bitte nicht ein." Koala klopfte sich den Dreck von ihrem Rock.
„Aber...aber du hast keine Chance gegen ihn."

Nun funkelte Koala ihn wütend an. „Was willst du damit sagen?!"

„Sabo! Komm sofort wieder zurück." Hack zog ihn von den anderen beiden fort. „Ich denke Koala kann sich gut selbst verteidigen."

Beleidigt zog er eine Grimasse, setzte sich auf den Boden und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

Die anderen zwei setzten ihr Training fort und auch wenn Koala am Ende verlor, solch Kämpfe machten sie am Ende nur noch stärker, oder nicht?

Neben diesem Ereignis passierte es noch zwei weitere Male, dass Sabo den starken Drang verspürte seine Freundin beschützen oder verteidigen zu müssen.

Koala war inzwischen ziemlich wütend auf ihn und saß gefrustet alleine beim Mittag. Sie wollte einfach ihre Ruhe haben und vor allem Abstand von dem Blondschopf. Er hatte es in den letzten paar Tagen eindeutig zu weit getrieben. „Vielleicht hätte ich ihm das Tattoo doch nicht zeigen sollen", murmelte sie leise vor sich hin.

„Ist der Platz noch frei?" Er stand mit seinem Tablett vor ihr und grinste sie schüchtern an.
„Sieht wohl so aus, oder?"
Wortlos setzte er sich und beobachtete sie unauffällig. Aber Koala war nicht nach Reden zumute.
„Koala? Hörst du mir zu? Ich hab gesagt, dass es mir leid tut."
„Hm."
„Wirklich! Ich weiß, dass du stark bist und dass du meine Hilfe nicht brauchst."
„Sah aber nicht so aus", sie zuckte mit den Schultern.
„Ich habe das Gefühl, ich müsste dich jetzt noch mehr beschützen als ich es vorher sowieso schon getan habe..."
„Herrgott nochmal Sabo! Du musst mich nicht beschützen! Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen." Sie knallte wütend ihre Gabel auf den Tisch. „Ich brauche keine Hilfe und ganz sicher auch kein Mitleid!"

„Aber..." der junge Revolutionär war mit dieser Situation sichtlich überfordert. So wütend war sie noch nie auf ihn gewesen.

Mutlos ließ er sein Besteck sinken. „Ich habe doch schon gesagt, dass es mir leid tut." Er sah bedrückt auf seinen Teller.

„Kann es sein, dass dir die Sache zwischen uns etwas zu Kopf gestiegen ist?"
„Wie meinst du das?"
„Naja, du bist erst so, seit...naja.. seit diesem Vorfall."
„Vorfall?" Er kniff seine Augen zusammen. „So nennst du das, was zwischen uns passiert ist?"

Koala sah ihn überrascht an. Mit solch einer Reaktion hatte sie irgendwie nicht gerechnet.

„Naja.. es war doch nur ein Kuss. Nichts was von großer Bedeutung war, oder?" Sie lächelte ihn an. Er hatte ganz sicher nicht mehr als freundschaftliche Gefühle für sie. Neulich sind sicherlich nur die Emotionen mit den beiden durchgegangen. Ganz sicher. Sie versuchte sich lieber gar nicht erst etwas einzureden, was womöglich gar nicht da war und wovon sie sowieso nichts verstand.

„So ist das also..." Ruckartig stand er auf und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen.

„Was hast du denn auf einmal?"

Sabo und Koala (One Piece)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt