Hallo liebe Followerinnen und Follower,
Ihr fragt euch bestimmt schon, wie ich in mein Auslandssemester in Québec gestartet bin. Es war chaotisch, denn mein Wohnheim ist eine Bruchbude (Gruß an die blanke Glühbirne an meiner Zimmerdecke!) und die Männer sprechen eine Sprache, die ich nicht verstehe. Dabei handelt es sich nicht mal um Französisch!
Um eure Frage vorwegzunehmen: Ja, die Typen in Québec sind eine Spezies für sich. Gutaussehend, schick angezogen, aber nicht zu aufgetakelt und gebildet. Leider sind sie eher zurückhaltend und nicht einfach zu durchschauen. Selbst für einheimische Frauen nicht, denn meine Freundin Soleil hat sich tatsächlich in jemanden verguckt, der auf einer rauschenden Party nur Augen für andere Kerle hatte. Bei mir lief es auch nicht besser. Zwar habe ich den süßesten Québécois überhaupt getroffen (allein dieser Akzent ist unglaublich sexy!), aber er verhält sich wie ein Magnet. Mal zieht er mich an und mal stößt er mich mit aller Kraft von sich weg. Ob ihr euch im Laufe der Zeit auf eine romantische Lovestory hier auf dem Blog freuen dürft, steht also noch in den Sternen.
Allerdings werde ich meine Zeit hier nicht damit verschwenden, einem Mann hinterher zu weinen, denn Québec hat so viel mehr zu bieten. Nächste Woche mache ich mich deshalb für euch-und natürlich auch für mich-auf die Suche nach den Traditionen Québecs. Was ist typisch für diese hübsche Provinz? Was zeichnet sie und seine Menschen aus?
Und hoffentlich finde ich irgendwann den Schlüssel zum Herzen eines ganz besonderen Québécois. Mein Kumpel Xavier (aka der durchtrainierte Hottie aus Montréal, der Soleil auf der Party das Herz gebrochen hat) könnte mir ein paar Hinweise darauf geben, wie die Typen hier ticken. Schließlich interessiert er sich ja selbst für die Männer Québecs. Ich halte euch auf dem Laufenden, bleibt mir treu und à bientôt (bis bald!)
Zufrieden lese ich mir meinen Blogpost nochmal durch und klicke auf senden. Tatsächlich passiert hier genügend Spannendes, um meine Leserinnen und Leser bei der Stange zu halten. Die Entscheidung für das Auslandssemester war richtig, auch wenn nicht alles so zuckerkuchenperfekt läuft, wie ich mir das gewünscht hätte.
Seufzend klappe ich meinen Laptop zu. Erst das Vergnügen, dann die Arbeit. Während ich meinen Post geschrieben habe, habe ich meinen Termin heute Nachmittag verdrängt. Jetzt ist es allerdings höchste Zeit, mich auf den Weg an die Uni zu machen. Die Ergebnisse des Einstufungstestes für Französisch liegen vor und mir schwant nichts Gutes. Zwar muss sich jeder Austauschstudent im Büro des Auslandsamtes melden, aber so wie ich den Test vergeigt habe, wird das kein nettes Gespräch. Statt Interviews auf den Straßen Québecs zu führen werde ich mit meinen grottigen Sprachkenntnissen wohl eher Vokabeln pauken und Grammatikübungen absolvieren.
Mein Verdacht bestätigt sich. „Es tut mir leid, aber ihre Testergebnisse waren nicht sehr vielversprechend", erklärt mir der Austauschkoordinator mit dem weißen Rauschbart, der an Santa Claus erinnert. „Auf ihrem Niveau werden sie einigen der Vorlesungen wohl kaum folgen können, weshalb wir zusätzlichen Nachhilfeunterricht empfehlen. Wir haben einige studentische Tutoren, die günstig Privatunterricht anbieten. Ich gebe Ihnen eine Liste und Sie können sich bei einem der Tutoren melden."
„Vielen Dank", entgegne ich zerknirscht und seufze, als Santa Claus mir die Liste überreicht. „Darf ich noch an den Projektkursen teilnehmen? Oder sind die wegen meiner schlechten Sprachkenntnisse auch gestrichen?"
„Das bleibt Ihnen überlassen. Sie können es gerne versuchen, aber wenn Sie das Team aufhalten, sind Sie raus."
Oh, cool. Wenn ich fleißig lerne, darf ich vielleicht doch noch rasende Reporterin spielen. Ich muss mir nur den besten Nachhilfelehrer auf der Liste aussuchen. Leider kenne ich keinen davon. Halt- dieser Name kommt mir bekannt vor. Zwar habe ich nicht den leisesten Schimmer, wie Xavier mit Nachnamen heißt, aber einen Versuch ist es wert.
DU LIEST GERADE
Verliebt in einen Québécois
RomanceBand 1 der "BOYS AROUND THE WORLD" Reihe: Julie freut sich wahnsinnig darauf, ihr Auslandssemester in Kanada zu verbringen. Nur blöd, dass ihre Uni sie statt ins hippe Vancouver ins schläfrige Québec schickt. Dort sprechen die Leute nicht nur Fran...