Kapitel 35

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Ich war das Krankenhaus schon gewohnt. So sehr, dass ich mich mittlerweile sicher und wohl fühlte, wenn ich dort lag. Und somit hatte ich auch keine Probleme mehr damit.

Im Krankenhaus hast du keine Verpflichtungen. Den Ärzten ist es egal, was für ein Mensch du bist, oder was du getan hast. Sie pflegen dich trotzdem.

Sie schauen, dass es dir gut geht. Dass es dir an nichts fehlt. Dass du etwas essen tust, oder was trinkst, und dass du deine Medikamente nimmst.

Und hier lag ich nun, mit meinem Schaf in meinem Arm. Sie legten mir eine Infusion an meinen Arm, für die Nacht. Morgen würde ich hier wieder weg sein - wenn meine Werte da waren.

Ich würde tatsächlich ins Ausland gehen...und dafür tat ich das hier. Außerdem musste sowieso nach meiner Brust geschaut werden. Dabei war es zum Teil wieder verheilt.

Aber gut...

Ich erinnerte mich, wie ich hier lag...vor einigen Monaten.

Ich weinte den ganzen Abend durch. Ich hatte Angst, hier zu sein. Ich wollte Nachhause.

In der Nacht bekam ich ein starkes Beruhigungsmittel. Ich beruhigte mich, und bekam fast nichts mehr mit. Damals...lief dabei so etwas in dem Fernseher.

Es war so eine Disney-Comedy-Serie. Diese hatte ich im halben Schlaf mitbekommen. Sie lief die ganze Nacht, auf einer leisen Lautstärke.

,,Angelina?"

Ich sah nach neben. Eine Ärztin stand dort.

,,Hi" lächelte ich.

,,Deine Werte sind morgen Mittag da" sagte sie dann. ,,Deine Mutter ist eben gegangen. Brauchst du noch etwas?"

Ich überlegte.

,,Also...Sie hatten mir mal dieses Beruhigungsmittel gegeben...für die Nacht..wie heißt das nochmal?" hakte ich nach.

,,Diazepam" antwortete sie.

,,Jaa, genau! Könnte ich das für die Nacht nochmal haben?" fragte ich.

,,Klar. Ich kläre das schnell mit dem Doktor ab"

Damit ging sie raus. Ich seufzte leise, und starrte in die Leere. Ich lag alleine in dem Zimmer - zum Glück.

Es war bereits Abend. Ich wollte Früh Schlafen, damit ich früher Nachhause konnte. Die Ärztin kam wieder rein.

Und dann...während sie mir das Mittel gab...lag ich da. Der Fernseher lief wieder. Hier war ich sicher, das wusste ich.

Ich schloss meine Augen, und dachte an das Auslandsjahr. Wie es sein würde. Was ich alles machen würde.

Ich dachte daran, wie es wäre, von hier weg zu sein. Eine Auszeit zu nehmen. Spaß zu haben, neue Sachen und neue Leute kennenzulernen.

Naja, aber...bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wie sehr sich das auf mein Leben ausprägen wird.

Und ich wusste auch noch nicht, was dort alles auf mich wartete.

Denn das, was passieren würde, würde sich auf mein ganzes, restliches Leben beziehen - im Negativen Sinn.

...

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YAAA DRAMA
hab vor ein paar tagen schon mit band 2 angefangen 💕

echoes of silence 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt