Kapitel 33

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,,Ach, Angie...ich weiß ja nicht..."

Ich sah Mom flehend an. Wir hatten es bereits Nachmittag. Vor ihr, auf dem Tisch, lag der Zettel für das Auslandjahr.

,,Mom...bitte" murmelte ich. ,,Das wäre mein Traum, okay? Bitte...lass es mich machen!"

,,Angie, Schatz...du hattest erst deine Dritte Herz-Operation...vor 7 Monaten..." sagte sie.

,,Und? Du weißt, dass es mir wieder gut geht! Mom, mein Brustkorb ist wieder okay" meinte ich.

,,Wie soll ich das überhaupt deinem Vater sagen?" hakte sie dann nach. ,,Er wird da nicht zustimmen"

Ich seufzte leise.

,,Bitte, Mom...ich...hab meine Teenager-Jahre nicht gelebt...ich bin 16 Jahre alt. Ich hab bisher meine Jahre nur Zuhause und im Krankenhaus verbracht"

Sie sah mich traurig an. Ich wusste, dass sie zustimmen würde, aber es fiel ihr natürlich schwer. Da verstand ich meine Mama auch.

Meine beiden Eltern hatten viel mit mir durch...schon seit meiner Geburt. Ich hatte bisher schon Drei Operationen, und bin immer wieder vom Tod gerettet worden. Damals hatten die Ärzte gemeint, dass ich es nicht bis zu meinen Teenager-Jahren schaffen werde.

Also verstand ich sie

Sie hatte Angst um mich - das war auch klar. Aber ich wollte es unbedingt machen. Auch wenn ich dabei ziemlich egoistisch klang.

,,Mom, ich will nur einmal Teenager sein" sprach ich leise. ,,Wir sind dort sicher. Die Schule sichert uns ab, wir kommen zu einer Familie..."

Mom dachte nach.

,,Ich werde es mir überlegen, Angie"

-

Am Abend saß ich in meinem Zimmer. Ich schrieb ein wenig was, aber...ich konnte mich nicht konzentrieren. Seufzend lehnte ich mich nach hinten.

Ich dachte nicht mehr an Luis. Ich wusste nicht wieso, aber Luis war komplett aus meinem Leben weg. Ich dachte nicht mehr an ihn, nichts.

Das war vielleicht auch besser so, auch wenn es noch weh tat

Ich stand auf und öffnete meine Balkontür. Frische, kalte Luft kam in mein Zimmer. Ich lehnte mich an den Balkon-Rahmen.

Im selben Moment klopfte es an meiner Tür und Mom kam rein. Ich drehte mich zu ihr.

,,Unter einigen Bedingungen" fing sie an.

,,Was?" murmelte ich verwirrt. ,,Wa-"

,,Erstens...du erklärst das deinem Vater, dass du Ein Jahr weg willst. Zweitens...werden wir alle jede paar Tage telefonieren. Und Drittens...möchte ich, dass du nochmal Eine Nacht ins Krankenhaus gehst, Angelina. Zur Kontrolle, wie es deinem Herz geht. Und wir sprechen das mit den Ärzten ab"

Ich weitete meine Augen. Und dann freute ich mich. Ich lief zu ihr und umarmte sie fest.

,,Ja, das ist kein Problem" nickte ich heftig. Sie lächelte.

,,Gut. Morgen Früh treffen wir uns mit deinem Vater im Einkaufszentrum"

...

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wuhuuu ❤️‍🩹

echoes of silence 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt