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- M E L O D Y -

Das grelle, weiße Licht, das die Atmosphäre noch verschlimmerte, stach mir in die Augen. Schon immer flehte ich meinen Boss an, das Licht dieses Umkleidezimmer in ein warmes Orange-Gelbes Licht zu ändern, doch das war ihm zu teuer.

Meine Augen wussten nicht, wohin mit ihnen, während ich mich innig fragte, auf wen es ich mich fokussieren sollte, der leblose Mann oder der seinem Mörder?

Das vor Panik und Todesfurcht rasend pochende Organ in meiner Brust bettelte mich an, meinen Onkel zu retten, es wollte nicht wahr haben, dass er tot war, doch mein Gehirn hatte alle Alarmglocken eingeschaltet. Denn diese langsamen Schritte, die sich so gefährlich in meinen Ohren anhörten, dass sie sogar echoten, genau wie in der letzte Nacht.

Die Schritte stoppten vor mir, doch meine Augen hatten Angst vor dem, was sie zu sehen bekamen. Ja, ich hatte nicht nur diesen Mann gesehen, sondern auch seine Aktionen und war mir bewusst, zu was er alles fähig war, doch die dunklen Schatten, die auf seinem Gesicht ruhten und mir somit die Sicht zu der Quelle des Bösen verwehrten, machten es mir nicht möglich ihn zu sehen. Außer seine Augen. Diese stachen heraus wie zwei Carbonado Diamanten.

Ich wagte es auf seinen teueren Schuhe zu sehen, da ich auf dem Boden saß, merkte ich, wie sehr sie glänzten und dass sie wahrscheinlich dreifach so viel wie mein Jahresgehalt kosteten. Meine Neugier war so stark, ich konnte mich einfach nicht zurück halten.

Augenblicklich erstarrte ich, als ich den Kopf anhob und zu ihm aufschaute. Die Schönheit von diesem Mann war unbeschreiblich, sie manipulierte und nahm einen komplett ein. Meinen Augen entgingen nicht die große Narbe an seinen Lippen, welche wie ein Strich sich auf die linken Seite seiner Lippe niederließ.

Seine markanten Gesichtszüge, die ihn schmeichelten und die gerade und doch männliche Nase. Wie ein wunderschönes Gemälde zog er die ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Leicht bückte er sich zu mir runter, wobei er mich keine einzige Sekunde aus den Augen ließ.

Ohne zu verstehen, was dieser mysteriöse Man vorhatte, folgten meine glasigen Augen seinen blitzschnell Bewegungen, wäre ich nicht aufmerksam genug, hätte ich seine Hand, welche sich wie mit so einer Lockerheit so schnell bewegte, nicht bemerkt.

Scheiße.

Das dachte ich mir, als ich realisiert hatte, dass seine noch vor paar Sekunden vor mir ausgestreckten Finger nun an meinen Nacken ruhten und mich an der Luftröhre mit seinen finger der anderen hand mich bewusstlos legte. Alles ging auf einem Mal, ich kam nicht mehr hinterher.

Mein Gehirn schaltete sich ab und meine Augen sahen ein letztes Mal in seine, bevor sie sich schlossen.

„Schlaf.", hörte ich seine ruhig gedämpfte Stimme ganz nah an mein Ohr flüstern.




- Á L V A R O -

Ich fing sie auf, bevor sie sich mit dem Kopf am Boden schlug, trug sie über die Schulter und holte mein Handy hervor und wählte die Nummer von Idris, während ich angeekelt vor meinem liegenden Opfer herunterblickte.

Nachdem er meinen Anruf empfang, erklärte ich nur, er sollte das Gespräch mit dem Mann hinsausen lassen und den Ort, an dem sich die Leiche befand und ging durch den Hintereingang hinaus, wo mich auch schon der Chauffeur erwartete.

Die Stimme Kubas Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt