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—- M E L O D Y -

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- M E L O D Y -

Lautes Gebrüll ließ mich hochschrecken, als ich mich umsah und erst realisieren musste, wo ich war. Die Erinnerungen kamen alle hoch; das Zimmer, welches ich verwüstet hatte, meine Geschwister, der fremde Mann, alles. Doch das war ein anderer Raum, viel größer und ordentlicher. Ich spürte den ganzen Schweiß an meinen Körper kleben, wie lange habe ich geschlafen?

Zusammen zuckte ich, als ich hörte wie etwas zu Boden fiel und wahrscheinlich zerbrach. Meine Augen lagen auf der Tür voller Angst und Furcht, was sich hinter ihr befand.

„Dieser Mistkerl, wie? Wie zur Hölle hat er es herausgefunden!?", schrie eine maskuline Stimme voller Wut auf. Doch ich glaubte nicht, dass es die von dem Mann mit der Narbe an der Lippe war — Álvaro. Seine war ruhig, doch viel gefährlicher als die, die gerade aufbrüllte.

Plötzlich herrschte die Stille. Viel zu still war es, dass die Stimme verschwand und grade, als ich tief durchatmete, wurde die Tür aufgerissen. Mein Kopf drehte sich zu der Richtung und mein Herz setzte aus.

Ein Mann mit kurzen, schwarzen Haaren, die durcheinander waren, wobei mir die weiße Strähne, die aus seinen Haaren heraus stach, nicht entging. Seine Augen hatten dieselbe Farbe wie die von dem anderen kleinen Jungen. Rote Adern stachen aus seinen Augen hervor und die Brille mit dem dünnen silbernen Rahmen, die auf seine Nase saß, machte sein Aussehen noch strenger. Dabei sah er älter aus als beide Männer, die ich gesehen hatte.

Seine Brust bewegte sich langsam rauf und runter, ließ ihn aussehen wie ein hungriger Löwe, welcher schon einen Plan hatte wie er seine Beute fängt. Wut. Man konnte seine Wut sehen, spüren und richen. Doch sie galt nicht mir, sondern wem anderen. Das sah ich an seinem Blick. Er kam mir näher und ich realisierte, dass ich die Beute war. Er würde seine Wut an mir auslassen.

Wie fest gefroren konnte ich mich nicht bewegen.  Meine Finger zitterten, und dabei fragte ich mich wieso? Wieso muss ich immer zittern, leiden — das Opfer sein?

Ich kroch auf dem großen Bett weg von ihm mit jedem Schritt den er nahm und mir so näher kam. Plötzlich griff er nach meinen Bein und zog mich näher zu sich. 

„Bitte", flehte ich leise und schüttelte mein Kopf verneint. Doch seine Augen zeigten mir, dass er ganz wo anderes war: im Rausch der Wut.

Seine rechte Hand ließ von meinen Bein ab,nur um mein Hals fest zu umklammern. Meine Hand berührte nach seiner, versuchte mich von seinem Griff zu erlösen, doch ich konnte nichts gegen diesen Mann anrichten, denn er trug denselben Blick wie der Mann mit der hinterlassenen Narbe im Gesicht. Dieselbe Leere.

Die Luft ging mir langsam aber sicher aus. Meine Sicht wurde mit das Ticken der Uhr unklarer, ich wollte mich ergeben, doch dann kamen mir die Stimmen von Lavina und Miguel aus dem nichts in den Sinn.

Ich darf nicht aufgeben, sie warten auf mich.

Ohne das er es merkte, bewegte ich meinen Fuß und stieß es gegen ihn mit all meiner Kraft weg. Er trampelte ein paar Schritte zurück und lies mich dabei los. Sofort griff ich nach Luft und schaute in diesem Zimmer nach etwas was mir helfen könnte. Die Vase mit den wunderschönen blau weißen Mustern leuchtete in meinen Augen wie ein Schlüssel zum Paradies. Mit alles was ich hatte nahm ich sie in meine Hand und lief aus dem Zimmer raus. Ohne es zu merken lief ich auf Scherben die auf dem Boden lagen. Das war warscheinlich auch er das Geräusch welches ich vorhin hörte.

Laut zischte ich vor Schmerz und lief weiter, doch Schritte hinter mir nahmen mir all meine Hoffnung.

Meine Haare wurden fest gepackt und ich wurde zurück gezogen mit solcher einer Leichtigkeit.

„Lass mich los!", schrie ich mit voller Kraft aus meiner Lunge. Und zerbrach die Vase auf seiner Hand, die an meinen Haaren besitzergreifend zog. Doch ihn kümmerte es nicht. Er ignorierte die paar Kratzer auf seinem Arm.

„Nein, das werde ich nicht, denn du wirst meine Rache gegen Alvaró sein.", erklärte er mir durch zusammengebissenen Zähnen.

Wieder nahm er mir die Luft zum Atmen und hielt mein Hals fest in seinen Händen. Ich schrie und ragte nach Luft, aber ich spürte, dass ich an mein Ende gelang.

Die Tränen in meinen Augen verpixelten mir die Sicht. Ich blinzelte und als ich sie öffnete weiteten sich meine Augen. Ein Arm umschling die Kehle des Mannes, der mich erwürgte. Er lag so, dass er jetzt erwürgt wurde. Seine Hand lies langsam von meinen Hals los und ich fiel atemlos zu Boden, ragend nach Sauerstoff. Auf dem Boden hielt ich meinen Hals, welches sich anfühlte, als würde es brennen. Vor Angst, dass es nicht vorbei sei, schaute ich herauf, nur um zu erblicken, dass er es war, der ihn erwürgte. Der Mann mit der Narbe.

Er drückte ihn an die Wand wie ein Tacker und schaute ihn mit finstern Augen an, die mir schwarz vorkamen.

„Glaub ja nicht, dir wäre alles möglich, bloß weil du mein Bruder bist.", warnte er ihn voller Ruhe in seiner dunklen Stimme.

Mich schockierte es, dass er sein Bruder war. Und das er ihm einfach so die Luft nahm. Man merkte das dieser Álvaro jünger war als der mit der Brille und doch war es nicht zu übersehen, dass er hier der Mächtige war.

„Gin, nimm deinen Bruder und verschwindet"

Grade als ich mich fragte, mit wem er sprach, da ich keinen hier bemerkte, außer uns, ertönten Schritte aus einen der Flure. Ein Mann, der überraschend ähnlich aussah wie der mit der Brille. Nur waren seine Haare länger. Also ist er wahrscheinlich auch Álvaros Bruder. Ich hatte seine Präsenz garnicht gemerkt.

Sie sahen alle furchteinflössend aus.

„Tz, tz, tz, Vodka.", schüttelte Gin den Kopf, während eine angezündete Zigarette zwischen seinen Lippen steckte.

Álvaro lies von Vodka los, der schaute ihn mit Hass in den Augen an. Der Mann mit der Brille lief zügig raus aus dem Haus, hinter ihm Gin.

„Steh auf.", kühl und distanziert sprach er mit mir ohne mich einem Blick zu würdigen.

Zitternd hörte ich auf seinem kühl distanzierten Ton, während selbst meine Nackenhaare sich aufstellten. Mir wurde kalt. Doch als ich aufstand, konnte ich ein Zischen vor Schmerz nicht unterdrücken. Er drehte sich zu mir und schoss seine dunklen Augen zu meinen Füßen.

„Geh ins Zimmer." Schon wieder ein Befehl.

Und ich hatte genug. Immer noch da sitzend, fasste ich meinen Mut zusammen. „Ich will nicht mehr hier sein." Ich ließ diese Worte schnell über die Zunge, bevor sich mein Verstand umentschied. „Warum bin ich hier? Ich will das es aufhört."

Meine Stimme wollte nicht aufhören zu zittern, meine Atmung genauso.

Die Stimme Kubas Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt