"Last Part" Twenty-nine

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(6 Monate später)
Baby Geschrei. Nein nicht von irgendwem, sondern von meinem frisch geborener Tochter. Amalia. Oder wie ich sie nenne, Melli. Tom ist seit sechs Monaten tot und ich leitete immer noch extrem drunter. Die Beerdigung war vor zwei Monaten und ganz Ehrlich; sie war schlimmer als die von meinen Eltern. Simone und Gorden waren auch da, und wowww. Es war so schlimm! Wie soll es denn auch anders sein. Wenn dein eigener Sohn verstirbt und dich somit komplett aus der Bahn wirft?! I mean guckt mich und Bill an. Ich nahm die kleine hoch und legte sie zu mir ins Bett. Sie war grad mal drei Tage alt. Sie hatte die selben Augen wie ihr Vater und ihr Muttermal im Gesicht war auch definitiv von Tom. Ich vermisste mein Freund unglaublich. Aber was soll man machen? In meinen Träumen hoffte ich immer noch dass mich der Arzt anrufen würde und sagen würde, dass Tom wieder aufgewacht wäre. Aber nein. Es würde nicht passieren. Ich war ja dabei als er sein letzen Atemzug nahm. Ich würde nach Hause gehen dürfen. Melli ging es gut und mir... naja wie soll es mir schon gehen? Ich packte unsere Tasche zusammen und verließ mit Melli zusammen das Krankenhaus. Tom's Geist würde für immer dort ruhen. Ich lief zum Auto meiner Eltern und stieg ein. Die Kleine setzte ich neben mich in ihren Sitz. Wir fuhren los und kamen paar Minuten später daheim an. Während der Fahrt sagte niemand etwas und man hörte nur Melli immer mal wieder. Daheim angekommen nahm ich die kleine auf den Arm und ging mit ihr in unser Zimmer. Meine Eltern brachten die restlichen Sachen hoch. Ich legte meine Tochter auf ihr Bett, was mit meinem verbunden war und zog mir frische Klamotten an. Als ich damit fertig war zog ich Melli ebenfalls neue Sachen an und legte mich mit ihr zusammen schlafen. Die Nacht war für uns beide extrem anstrengend, da sie jede zweite Minute aufgewacht war. Ich schloss meine Augen und fiel direkt in ein Traumlosen Schlaf.

(8 Jahre später)
„Schatz?? Kommst du? Wir wollen los zum Friedhof!" rief mich mein Mann. Ja ich war in einer Beziehung mit jemand anderem. Und ja Tom wäre nicht froh darüber, aber ich musste mein Leben weiter leben. Amalia war mittlerweile schon fast neun Jahre alt und wow. Sie hatte so krasse Ähnlichkeiten zu ihrem Vater. Wie jedes Jahr gingen wir zu Tom's Grab. Natürlich vermisste ich ihn jeden Tag, aber was will man machen? Sein eigenes Leben aufgeben? Vielleicht hätte ich es auch getan. Aber meine Tochter hielt mich davon ab. Auch wenn es sich dumm anhörte, oder ich mein neuen Mann liebte, würde alles dafür geben Tom ein letztes Mal zu sehen. In ein letztes Mal zu spüren und ja. Ich hätte Luis -mein neuen Partner- mit ihm ohne groß zu überlegen, betrogen. Ich hätte in rausgeschmissen und Tom dafür ohne Diskussion aufgenommen und wie früher geliebt. Doch es ging nicht. Als Tom gestorben war, starb mehr als die Hälfte von mir, mit. Aber nur er wurde vergraben. Und auch wenn er nichts dafür konnte, hatte er mich mit Melli alleine auf der Welt gelassen. Ich nahm die Hand von meiner Tochter und wir liefen los. Luis neben mir. Wir kamen bei Tom's Grab an und wie immer setzen wir uns davor. Dies taten wir jedes Jahr. Egal ob es regnete oder nicht. „Hallo meine erste große Liebe. Wir vermissen dich. Deine Tochter ist jetzt schon acht Jahre alt. Sie ist dir so ähnlich. Ich liebe dich. Und damit werde ich niemals aufhören können...!" mir flossen die Tränen meine Wange runter. Luis zog mich hoch und nahm mich in den Arm. „Hallo Papa... Ich vermiss dich. Wie gerne hätte ich dich persönlich kennen gelernt. Mama hat recht. Ich seh dir wirklich sehr ähnlich. Luis ist zwar wie mein echter Vater, aber niemand wird dich ersetzen können! Ich würde alles dafür geben dass ich dich einmal persönlich sehen würde und dich einfach mal umarmen könnte!! Papa ich vermisse dich!!!!" Amalia fiel zu Boden und legte ihren Kopf in ihre Hände. Ich löste mich von Luis und kniete mich zu meiner Tochter hin. Ich nahm sie feste in den Arm wobei wir beide anfingen stark zu weinen. Auch wenn sie ihren Vater nicht kennenlernen durfte, sagte sie Dinge die mein Herz trafen. Und das komplett unbewusst. Nachdem wir uns beruhigt hatten, küssten wir unsere Hand und drückten diese auf den Grabstein. Melli legte noch eine rote Rose auf's Grab und wir liefen langsam zurück nach Hause. Und hoffentlich liefen wir beide irgendwann zu Tom um ihn zu umarmen und zu küssen...

Freundschaft oder doch Liebe? 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt