(kleine) Bitte!

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Tiefatmend lag Merle in ihrem Bett, starrte gedankenverloren an die Decke ihres Schlafzimmers. Der Abend mit Luca war schön gewesen, wirklich schön. Sie hatten viel gelacht, viel geredet und dennoch lag ihr Fokus in diesem Moment woanders – Eyk. Kaum hatte sie ihre Wohnung betreten, sich nicht einmal richtig ausgezogen, hatte sie bereits nach ihrem Smartphone gegriffen, nur um festzustellen, dass er die von ihr auferlegte „Sendepause“ tatsächlich ernst zu nehmen schien. Eine Tatsache, welche eine seltsame, beinahe irritierende Enttäuschung in ihr hervorrief..
Unruhig wälzte sie sich in ihrem Bett umher, bis sie sich schnaubend aufsetzte und nach ihrem Smartphone griff:

Merle: Es ist ungewohnt, wenn du so still bist…

Eyk: Ich habe den Mund verboten bekommen.

Merle: Ich dachte nicht, dass du dich von so etwas beeindrucken lässt, dich gar daran hältst. 

Eyk: Ich kenne meine Grenzen, Kleines. Auch, wenn ich auf eine zugegebenermaßen „dreiste“ oder gar „grenzüberschreitende“ Weise mit dir in Kontakt getreten bin, habe ich dennoch Respekt vor deinem Leben.

Zögerlich biss sich Merle auf die Unterlippe, ließ ihren Finger über der Tastatur schweben, bis ein triumphierendes Grinsen ihre Lippen umspielte, sie erneut zu tippen begann:

Merle: Meine Definition von „Gut“: Abwechslungsreich, leidenschaftlich – Intensiv. Die perfekte Kombination aus Härte und Sinnlichkeit…

Eyk: Das ist es also, was du willst?

Merle: Ich will wissen, wie deine Stimme klingt, wie sich deine Lippen anfühlen, dein Körper, deine Haut…wie du riechst, wie du schmeckst…

Eyk: Lass deine Fantasie spielen…

Merle: Ich möchte es WIRKLICH spüren. 

Eyk: Was möchtest du spüren. Wie ich mit meinen Fingern hauchzart über deine Haut streife, deinen Hals sanft mit meinen Lippen liebkose, während ich dich fest an mich ziehe, dich spüren lasse, wie sehr ich dich begehre, wie sehr ich dich spüren möchte - Wie sehr ich dich will? Wie ich jeden Zentimeter deines Körpers erkunde? Dein Hals, dein Schlüsselbein, deine Brust, welche ich sanft massiere, deine aufgerichteten Brustwarzen zwischen meine Finger klemme, sie fordernd zu necken beginne… Ist es das?

Gebannt starrte Merle auf das Display ihres Smartphones, ihr Mund staubtrocken, ihr Körper beinahe zitternd vor Anspannung, ihre Atmung vollends außer Kontrolle. Eine Kombination aus Fassungslosigkeit, Faszination, sie schluckte, und schier unbändiger Erregung. Wie zur Hölle konnte das sein? Wie konnte ihr Körper allein auf seine Worte auf solch unfassbar intensive Weise reagieren? Er war es, der sie reizte – Er war es, den sie wollte!

Merle: Hör nicht auf!

Eyk: Geh schlafen, Kleines! Du musst morgen sicher arbeiten.

Merle: Bitte Eyk…zeig dich!

Black MailWo Geschichten leben. Entdecke jetzt