*SIX*

19 2 0
                                    

Die schwedische Nacht in Göteborg verlieh der Szenerie eine besondere Magie, als wir uns in ein gemütliches Restaurant zurückzogen. Marcus, Martinus, Nora, Emma, Sebastian und ich ließen uns an einem Tisch nieder, um gemeinsam zu Abend zu essen. Die Atmosphäre war lebhaft und fröhlich, während wir die vielfältige Speisekarte durchstöberten. Neben mir nahm Martinus Platz und entfachte ein Gespräch über Fotografie.

Martinus: "Hey, das Bild, das du gerade gemacht hast, war wirklich beeindruckend. Du machst das offensichtlich nicht zum ersten Mal."

Ein Lächeln spielte um meine Lippen, als ich antwortete: "Danke, Fotografie ist wirklich meine Leidenschaft. Tatsächlich wurde ich sogar ursprünglich als Fotografin für das Melodifestival gebucht."

Nora schaute überrascht auf und fragte: "Echt? Das ist ja cool! Wie kam es dazu?"

Ich erzählte die Geschichte: "Ich hatte die Möglichkeit, für das Festival zu fotografieren und war schon auf ein aufregendes Ereignis eingestellt. Doch dann kam alles anders. Der ursprüngliche Manager von Marcus und Martinus fiel krankheitsbedingt aus und sie suchten verzweifelt nach Ersatz. Da ich vor Ort war, wurde ich gefragt, ob ich nicht auch diese Rolle übernehmen könnte."

Die ganze Gruppe schien sprachlos zu sein, während ich fortfuhr: "Es war wirklich überraschend. Ich bin zwar Fotografin, aber ich habe ja schließlich auch Management studiert. Also habe ich mich entschieden, die Herausforderung anzunehmen und in die Rolle der Managerin zu schlüpfen."

Emma lachte leicht und meinte: "Das ist ja verrückt. Fotografin und Managerin in einem – das klingt nach einer interessanten Kombination."

Sebastian, neugierig, fragte: "Wie jonglierst du dann zwischen Fotografie und Management?"

Ich lächelte und erklärte: "Es erfordert Organisation und Flexibilität, das kann ich euch sagen. Aber es macht auch unglaublich viel Spaß, beide Leidenschaften zu kombinieren und etwas Neues zu erleben."

Die Antwort mit der Flexibilität brachte ein Lächeln auf meine Lippen. "Aber von Flexibilität muss ich euch ja nichts sagen, oder?" Ich zwinkerte Martinus dabei spielerisch zu. "Wie war das bei euch früher? Oder wer seid ihr jetzt?"

Martinus lächelte bei meiner Frage über die Vergangenheit und die Gegenwart. "Nun, früher waren wir einfach zwei Jungs aus Norwegen mit großen Träumen. Wir sind gewachsen, sowohl musikalisch als auch persönlich, und haben so viel unterwegs gelernt. Jetzt sind wir hier, in Göteborg, in guter Gesellschaft und leben unseren Traum." Dabei zwinkerte er, was mich rot werden ließ.

Seine Worte klangen nach einem Abenteuer voller Höhen und Tiefen. Wir teilten einige Lacher und auch nachdenkliche Momente. Es war schön zu sehen, wie die Dynamik der Gruppe sich vertiefte.

Nach einiger Zeit beschlossen wir, zurück ins Hotel zu gehen. Auf dem Weg zurück, wandte sich Martinus an mich. "Ich muss sagen, du machst das wirklich geschickt mit der Fotografie und dem Management. Es ist beeindruckend, wie du beides so gut unter einen Hut bringst."

Ich bedankte mich für das Kompliment und erwiderte: "Manchmal muss man eben flexibel sein, nicht wahr?"

Im Hotelzimmer angekommen, bearbeitete ich das Bild von den Freunden auf der Straße für den morgigen Geburtstag der Zwillinge. 


Es klopfte sanft an der Tür meines Zimmers. Ich schaute kurz an mir hinunter - nur eine Leggins und ein Pullover, meine Haare zu einem unordentlichen Dutt gebunden. Ein unerwarteter Besuch so spät?

Ich öffnete die Tür und wurde von den strahlenden Gesichtern von Emma und Nora empfangen. Sie hatten etwas im Schilde, das war offensichtlich.

Emma: "Hey! Wir müssen über den Geburtstag der Zwillinge sprechen. Hast du einen Moment?"

Ich ließ sie herein, und sie setzten sich auf mein Bett. Nora begann direkt: "Ich dachte daran, morgen früh beim Frühstück für die Jungs zu singen. Das wäre doch süß, oder?"

Emma, hingegen, war voller Energie: "Und ich dachte an eine riesige Party am Abend! Wir könnten einen DJ organisieren, Dekoration besorgen, es wird großartig!"

Ein leichtes Unbehagen machte sich in mir breit. "Ihr habt beide gute Ideen, aber das sind doch zwei extrem unterschiedliche Pläne. Singen und Frühstücken sind nett, aber eine wilde Party am Abend? Ich weiß nicht, ob das zu den Zwillingen passt."

Nora, ernsthaft: "Aber es ist ihr Geburtstag, Hannah. Wir wollen, dass es etwas Besonderes wird."

Emma fügte hinzu: "Genau! Und eine epische Party ist definitiv besonders."

Eine Diskussion war im Gange, und es schien, als hätten wir unterschiedliche Vorstellungen von einer perfekten Geburtstagsfeier.

Ich versuchte, einen Kompromiss vorzuschlagen: "Wie wäre es, wenn wir morgens für sie singen und Geschenke überreichen? Dann könnten wir uns am Abend spontan entscheiden. Wenn wir nach dem Tag alle kaputt sind, könnten wir vielleicht einfach in einen gemütlichen Club gehen?"

Emma und Nora tauschten einen nachdenklichen Blick aus. Nora nickte schließlich: "Das klingt vernünftig. Wir wollen ja, dass die Zwillinge einen unvergesslichen Tag haben, ohne dass es für uns zu stressig wird."

Emma stimmte zu: "Ein gemütlicher Clubabend ist auch eine tolle Idee. Also, einverstanden. Morgen früh singen, Geschenke überreichen und dann sehen, wie der Tag verläuft. Abends entscheiden wir, ob wir es wild oder entspannt angehen."

Wir hatten eine Einigung gefunden, die für alle akzeptabel war. Die Vorfreude auf den Geburtstag der Zwillinge wuchs. Kurz darauf gingen die Mädels und ich schlafen.


KOMMT UNERWARTET OFTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt