*SIXTEEN*

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spürte ich Martinus seine Arme um meinen Oberkörper und seinen Atem im Nacken. Ein angenehmes Gefühl der Geborgenheit durchströmte mich, doch dann präselten die Ereignisse des Vorabends auf mich ein. Meine Atmung wurde schneller und Panik machte sich in mir breit. Ich hatte etwas mit meinem Arbeitgeber angefangen. Es fühlte sich gut an, aber es war unprofessionell.

Vorsichtig schälte ich mich aus seinen Armen, versuchte dabei, ihn nicht zu wecken und griff nach meinem Kleid. In Windeseile flitzte ich in mein Hotelzimmer. Draußen war es noch dunkel, und die Stille der frühen Morgenstunden gab mir das Gefühl, unbeobachtet zu sein.

Nach einer ausgiebigen Dusche setzte ich mich an den kleinen Tisch in meinem Hotelzimmer. Mein Blick ruhte auf dem Bildschirm meines Handys, welcher den Chat-Verlauf von Martinus und mir zeigte und ich begann eine WhatsApp-Nachricht an Martinus zu verfassen:

Hallo Martinus, ich hoffe, du bist gut aufgewacht. Es tut mir leid, dass ich mich so überstürzt entfernt habe, aber ich denke, es ist besser so. Du weißt, dass ich für dich und deinen Bruder arbeite, und das, was zwischen uns passiert ist, fühlt sich zwar großartig an, aber es ist unprofessionell. Ich denke, es wäre am besten, wenn wir beide so professionell wie möglich damit umgehen, damit es die Arbeit nicht beeinträchtigt. Ich hoffe, du verstehst das. Ich wünsche dir einen erfolgreichen Tag und bitte dich, dich jetzt nicht von irgendetwas ablenken zu lassen, besonders so kurz vor dem Melodifestival. Danke für dein Verständnis.
Viele Grüße, Hannah.

Mit einem tiefen Atemzug und einem Gefühl der Erleichterung und Beklommenheit sendete ich die Nachricht ab. Die Sonne begann langsam aufzugehen.

~30 Minuten später~


Ich hörte das vertraute Klopfen des Hotelzimmers und öffnete vorsichtig die Tür. Als ich die Tür öffnete, stand Martinus davor. Ein bedrücktes Schweigen legte sich über uns, während er mich mit traurigen Augen ansah. Schließlich brach er das Schweigen.

„Hannah, können wir darüber reden?" Seine Stimme klang leise und verletzlich.

Ich nickte zögerlich und ließ ihn eintreten. Die Atmosphäre im Raum war gespannt und die Worte, die zwischen uns standen, schienen greifbar. Martinus setzte sich auf einen Stuhl und ich nahm auf dem Bett Platz.

„Es tut mir leid", begann er, „wenn ich dich in eine unangenehme Situation gebracht habe. Aber ich kann nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert. Du bedeutest mir viel und ich würde gerne verstehen, warum du glaubst, dass es geht nicht.

Ich seufzte und versuchte meine Gedanken zu ordnen. "Martinus, es ist kompliziert. Du und dein Bruder, ihr seid nicht nur Künstler für mich. Ihr seid meine Arbeit, meine Verantwortung. Was zwischen uns passiert ist, hat das Potenzial, alles zu beeinträchtigen. Es ist unprofessionell, weil es meine Urteilsfähigkeit ist als Managerin beeinflussen könnte."

Er nickte nachdenklich. „Aber bedeutet das, dass wir das einfach so beenden sollen? Dass wir so tun, als wäre nichts zwischen uns?"

„Es ist nicht so einfach, Martinus", sagte ich leise. „Wir sollten professionell bleiben und die Dinge auf eine geschäftliche Ebene zurückbringen."

Die Stille, die auf meine Worte folgte, war schwer zu ertragen. Dann sprach er mit gebrochener Stimme: „Ich verstehe. Es tut mir leid, wenn ich etwas durcheinander gebracht habe." Er steht auf und geht zur Tür. „Ich denke, es wäre besser, wenn wir das alles vergessen."

„Es tut mir leid, Martinus", flüsterte ich, als er den Raum verließ. Die Tür schloss sich hinter ihm, und ich blieb allein zurück, mit einem Gefühl der Leere und Traurigkeit.

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