*THIRTY*

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Der Morgen begann ruhig und ich wachte allein in Martinus' Zimmer auf. Verwirrt darüber, dass er nicht neben mir lag, stand ich auf, zog mich um und versuchte meine wilden Haare zu bändigen. Als ich auf die Uhr sah, bemerkte ich, dass es kurz nach halb zehn war. Gedämpfte Stimmen drangen von unten herauf, also beschloss ich, in die Küche zu gehen. Dort saßen Nora und Emma, die mich freundlich begrüßten, als ich eintrat. Ich schnappte mir ein Brötchen und goss mir etwas Tee ein, während ich mich fragte, wo Martinus und die anderen waren.

"Wo sind die anderen?" fragte ich schließlich, meine Verwirrung nicht verbergend. Emma antwortete mir gelassen: "Unsere Eltern sind auf Arbeit und die Zwillinge sind zum Fußballplatz gefahren." Ich nickte, nahm einen weiteren Schluck Tee und versank dann in meinen Gedanken. Wir räumten gemeinsam den Tisch ab, und ich beschloss, zurück in Martinus' Zimmer zu gehen, um meine Arbeit zu erledigen.

Ich setzte mich an den Schreibtisch und begann, meine E-Mails abzuarbeiten und einen Zeitplan zu entwerfen. Zwischendurch kehrten die Jungs nach Hause zurück. Martinus beeilte sich, zu duschen, und ließ sich dann erschöpft auf das Bett fallen. Ich war so vertieft in meine Arbeit, dass mich erst der Klang von Martins Gesang aus meinen Gedanken riss. Ich drehte mich um und sah, wie er auf der Gitarre "First Kiss" spielte. Als er merkte, dass er meine Aufmerksamkeit hatte, hörte er auf zu spielen und kam zu mir. Er drückte mir einen liebevollen Kuss auf den Kopf und fragte mich: "Wann bist du fertig?"

Ich lächelte ihm zu und antwortete: "Gleich. Nur noch zwei E-Mails."

Martinus setzte sich auf die Bettkante und beobachtete mich, während ich weiterarbeitete. Nach ein paar Minuten des Schweigens konnte ich spüren, wie seine Blicke auf mir ruhten.

"Worüber denkst du nach?" fragte er schließlich, seine Stimme sanft.

Ich hob den Blick von meinem Laptop und lächelte leicht. "Über viele Dinge. Über die Arbeit, die bevorstehenden Termine und... auch darüber, wie schön es hier ist."

Sein Lächeln wurde breiter, als er meine Worte hörte. "Ich freue mich, dass du dich hier wohlfühlst. Es bedeutet mir viel, dich bei mir zu haben."

"Es fühlt sich wirklich gut an, bei dir zu sein", gab ich ehrlich zu und stand auf, um mich neben ihn auf das Bett zu setzen. "Danke, dass du mich eingeladen hast, Tinus."

"Danke, dass du gekommen bist", erwiderte er und legte seinen Arm um meine Schultern, zog mich sanft an sich. "Ich genieße jeden Moment mit dir."

Wir saßen eine Weile schweigend da, genossen einfach die Nähe des anderen. Dann brach Martinus das Schweigen: "Hast du Lust, nachher noch einen Spaziergang zu machen? Es ist so ein schöner Tag draußen."

Ich nickte zustimmend. "Das klingt nach einer großartigen Idee. Ich könnte eine Pause gebrauchen."

"Perfekt", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Dann machen wir das. Aber erst, wenn deine Arbeit erledigt ist."

Ich lächelte und kehrte zurück zu meinem Laptop, um die letzten E-Mails abzuschließen. Die Vorstellung, den Rest des Tages mit Martinus zu verbringen, ließ mein Herz höher schlagen.

Nachdem ich meine Arbeit erledigt hatte, zogen Martinus und ich uns warm an und machten uns mit Tico auf den Weg zu einem Spaziergang. Die klare Luft und die friedliche Atmosphäre um uns herum taten gut, während wir durch die malerische Landschaft liefen. Tico tobte fröhlich umher, während wir uns unterhielten und die Ruhe genossen.

Plötzlich hörten wir Stimmen in der Ferne und sahen eine Gruppe Menschen auf uns zukommen. Mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich erkannte, dass es Fans waren, die uns entgegenkamen. Die meisten von ihnen lächelten und winkten freundlich, aber einige schienen nicht so positiv gestimmt zu sein.

Eine junge Frau aus der Gruppe trat mutig auf uns zu, ihre Augen funkelten vor Aufregung. "Bist du die Freundin von Martinus?" fragte sie mit einem Hauch von Eifer in ihrer Stimme.

Ich nickte, etwas unsicher über ihre Absichten. "Ja, das bin ich."

Plötzlich wurde die Stimmung in der Gruppe angespannter, und einige begannen, mir Fragen zu stellen, die eher wie Vorwürfe klangen. "Ist es wahr, dass du nur mit Martinus zusammen bist, um berühmt zu werden?" rief eine Frau aus der Menge.

Ich spürte, wie mein Puls anstieg, und sah zu Martinus, der meine Hand fest drückte und mich unterstützte. "Das ist nicht wahr", antwortete ich ruhig, aber bestimmt. 

Martinus trat vor, sein Blick fest auf die aufgebrachte Gruppe gerichtet. "Sie ist nicht hier, um mich auszunutzen. Sie ist hier, weil sie mich liebt, und ich liebe sie. Bitte respektiert das."

Einige der Fans schienen durch Martins Worte beruhigt zu sein, aber andere blieben skeptisch. Trotzdem zogen sie sich langsam zurück, und die Spannung in der Luft ließ nach.

Als die Gruppe endlich verschwand, seufzte ich erleichtert auf und sah zu Martinus, der mir ein aufmunterndes Lächeln schenkte. "Danke", flüsterte ich, dankbar für seine Unterstützung.

Er drückte meine Hand sanft und führte mich weiter den Weg entlang. "Für dich immer", sagte er leise.


Als Martinus die Kartoffeln schälte, erzählte er seinen Eltern von unserer Begegnung mit den Fans während des Spaziergangs. Sein Tonfall war ruhig, aber ich konnte die Anspannung in seiner Stimme spüren, als er die Ereignisse schilderte.

"Es war ein bisschen unangenehm", begann er und legte die geschälte Kartoffel beiseite. "Einige Fans kamen auf uns zu, und einige von ihnen hatten... nun ja, Fragen."

Gerd Anna und Kjell-Erik hörten aufmerksam zu, während sie am Küchentisch saßen. Gerd Anna hatte ein besorgtes Stirnrunzeln, als sie Martinus ansah. "Oh, das klingt nicht gut. Was haben sie denn gefragt?"

Martinus seufzte und fuhr sich durch die Haare, bevor er antwortete. "Einige von ihnen haben Hannah beschuldigt, mich nur auszunutzen, um berühmt zu werden. Es war ziemlich hart für sie, damit umzugehen."

Ich fühlte mich dankbar für Martinus' Ehrlichkeit und Unterstützung. "Ja, es war nicht leicht", stimmte ich ihm zu und lächelte ihm dankbar zu.

Kjell-Erik legte beruhigend eine Hand auf Martins Schulter. "Mach dir keine Sorgen, Junge. Wir wissen, dass du und Hannah euch gegenseitig unterstützt. Die Leute können manchmal einfach zu schnell urteilen."

Gerd Anna nickte zustimmend. "Ja, ihr beide seid ein tolles Team. Lasst euch von solchen Vorwürfen nicht unterkriegen."

Martinus und ich tauschten einen Blick aus, der sowohl Erleichterung als auch Dankbarkeit ausdrückte. Es war beruhigend zu wissen, dass wir die Unterstützung seiner Eltern hatten.

Nachdem wir über die Begegnung gesprochen hatten, widmeten wir uns wieder dem Kochen. Martinus setzte seine Arbeit fort, und ich begann, das Fleisch vorzubereiten, während wir uns auf das bevorstehende Abendessen freuten.

Nachdem das Abendessen vorüber war, half ich Gerd Anne beim Abwasch. Während wir gemeinsam das Geschirr abtrockneten, spürte ich ihre liebevolle Umarmung. "Ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass es mit den Fans einfacher wird, aber das kann man nie wissen", flüsterte sie sanft.

Ich nickte und lehnte mich dankbar an sie. Es tat gut zu wissen, dass sie meine Gefühle verstand. "Danke, Anne", murmelte ich leise.

Als Martinus plötzlich hinter mich trat und seinen Kopf auf meine Schulter legte, spürte ich mich noch mehr von Familie Gunnarsen umgeben. Anne schaute uns zufrieden an, während wir das Geschirr abtrockneten.

"Mama, Marcus und Nora hatten die Idee, den Whirlpool anzufeuern. Ist das in Ordnung?", erkundigte sich Martinus, und ich war überrascht von der plötzlichen Idee.

"Warte, ihr habt bitte was?", entfuhr es mir fassungslos. Anne und Martinus lachten über meine Reaktion.

"Ja, der Whirlpool steht oben auf dem Balkon, und ja, könnt ihr machen, Jungs", antwortete Anne, während sie uns zulächelte.

Bevor ich noch reagieren konnte, rief Martinus bereits quer durch das Haus: "Schmeiß den Pool an, Marcus!" Die Vorstellung, einen Whirlpool auf dem Balkon zu haben, brachte mich zum Lachen.

Anne zwinkerte mir zu und meinte: "Na los, geh hinterher." Ich lächelte ihr dankbar zu und folgte Martinus.

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