*TEWENTY TWO*

12 1 0
                                    

Der nächste Morgen brach an, und meine Augen sahen geschwollen aus durch das Weinen, das Make-up hatte sich komplett verschmiert. Außerdem musste ich schnell meine Kleidung vom Vorabend los werden und sprang direkt noch unter die Dusche. Ausgiebig wusch ich meine Haare und föhnte sie dann anschließend. Ich suchte mir ein alltägliches Outfit aus, weil wir heute Vormittag bis nachmittags keine Termine hatten. Dabei entschied ich mich für eine blaue High-Waist-Jeans und einen schwarzen Pullover. Beim Durchsuchen meiner Sachen fand ich das T-Shirt von Martinus. Schnell packte ich es in meine kleine Handtasche und machte mich fertig. Zuerst schminkte ich mich und versuchte, meine aufgequollenen Augen zu verdecken. Anschließend machte ich mir mit meinem Lockenstab Locken in die Haare. Kaum war ich fertig, schnappte ich mir meine kleine Handtasche sowie meine Kamera. Es war kurz nach 11:30 Uhr, als ich mein Zimmer verließ.

Ich ging zu dem Zimmer von Martinus und klopfte. Er öffnete mir die Tür und schaute mich mit verschlafenen Augen an. Ich drückte ihm nur schnell das T-Shirt in die Hand und sagte: „Bis heute Abend." Er stutzte, aber ich ging den Flur herunter in Richtung der Fahrstühle und fuhr ins Erdgeschoss. An der Rezeption vorbei ging es zum Ausgang. Da das Hotel zentral lag, musste ich gar nicht weit gehen, um in ein Café zu kommen und zu frühstücken.

Ich bestellte mir ein typisch schwedisches Frühstück: Knäckebrot mit Butter, Käse und Schinken, dazu ein Haferflockenbrei mit frischem Bier und eine Tasse starken Kaffee, um wieder wach zu werden. Während ich auf mein Essen wartete, arbeitete ich noch ein paar E-Mails ab. Nachdem ich gegessen hatte, fiel mir wieder Martinus' Blick ein, als ich ihm sagte, dass wir uns heute Abend sehen würden. Etwas verunsichert schrieb ich ihm einen WhatsApp-Nachricht: „Hey Martinus, entschuldige, dass ich dich hier gerade so überrumpelt habe." Da du so überrascht warst wegen meiner Aussage... wenn du heute Abend bei der Release-Party nicht möchtest, dass ich da bin, ist das in Ordnung. Gib mir nur Bescheid, wie du es magst. Ich halte mich auch von dir fern." Ja, die Nachricht war trotzig, aber ich war nun mal verletzt. 

Die Sonne versuchte sich langsam durchzukämpfen, weshalb ich in den Park ging. Mir gelang es, ein paar Vögel abzulichten, und ich fotografierte ein Pärchen beim Picknick. Nach meinem Schnappschuss ging ich zu ihnen hin. Das Pärchen lächelte mich freundlich an, als ich mich näherte. Die Sonnenstrahlen zauberten ein warmes Licht um sie herum.

Ich: „Entschuldigt, dass ich euch unterbreche, aber ihr sah so süß aus, da habe ich mir erlaubt, euch zu fotografieren."

Die beiden lachten leicht verlegen, während ich mein Instagram präsentierte.

Ich: „Das ist mein Instagram." Schreibt mir einfach, und ich sende euch das Bild.

Sie bedankten sich herzlich, und der junge Mann sagte: „Das ist ja wirklich nett von dir." Wir freuen uns schon darauf, es anzuschauen.

Die beiden bedankten sich herzlich und durften sich das Bild schon mal unbearbeitet ansehen. Ich lächelte und wünschte ihnen einen schönen Tag, bevor ich weiter durch den Park schlenderte. Die Natur und die angenehme Atmosphäre halfen mir dabei, meine Gedanken zu ordnen und die turbulenten Ereignisse der letzten Tage für einen Moment zu vergessen. 

Die Nachricht von Martinus brachte ein Lächeln auf mein Gesicht, während ich auf der Parkbank saß und die Sonne langsam unterging. Seine Worte beruhigten meine aufgewühlten Gedanken, und ich freute mich auf die bevorstehende Release Party.

Als ich gegen 16 Uhr zurück im Hotel ankam, beschloss ich, noch eine erfrischende Dusche zu nehmen, um mich auf den Abend vorzubereiten. Die Wahl des Outfits für die Party gestaltete sich schwierig, auch bat ich Nora und Emma um Hilfe. Nora antwortete, dass sie und Emma in 30 Minuten da sein würden. In der Zwischenzeit widme ich mich meinem Make-up und betonte meine Augen und Wangenknochen.

Kurz vor 17:30 Uhr klopfte es an der Tür. Ich rief: „Es ist offen!" Nora und Emma kamen hierher und wurden von mir bewundert. „Wow, ihr zwei seht klasse aus", sagte ich, während ich die beiden kurz umarmte. Nora hatte ein goldenes Paillettenkleid an, und Emma trug ein schwarzes Kleid mit einem gewagten Ausschnitt.

Wir diskutierten darüber, welches Kleid ich anziehen sollte, aber keines schien richtig zu passen. Da hatte Nora eine Idee: „Emma, ​​du kennst doch mein dunkelblaues kurzes Kleid. Das würde doch passen, oder?" Emma stimmte sofort zu, und so zogen sie mich kurzer Hand in Noras Zimmer. Das Kleid passte mir glücklicherweise, hatte einen freien Rücken und reichte mir knapp bis zu den Knien, mit einer eingenähten kurzen Hose.

Da wir noch Zeit hatten, kam das Gespräch an den gestrigen Abend. „Warum bist du gestern nach dem Gespräch mit Martinus gegangen?" fragte Emma neugierig. Ich erzählte ihnen die Kurzversion des Gesprächs und wie es mich verletzt hatte. Emma umarmte mich und meinte aufmunternd, dass alles wieder gut werden würde. Nora stimmte ihr sofort zu und sagte: „Vielleicht hat er heute auch schon wieder eine andere Meinung." Ich antwortete nur mit einem Schulterrücken und einem „Wer weiß, ich werde es sehen."

Plötzlich klopfte es an der Tür, und Marcus stand gemeinsam mit Sebastian und Martinus vor uns. Zu sechst gingen wir hinunter zur Lobby, wo bereits die Fahrzeuge auf uns warteten. Nora, Emma, ​​Marcus und Martinus stiegen in eines, während Sebastian und ich das andere übernahmen. Gemeinsam fuhren wir zur Location, Jacauelines, einer Pizzeria und Bar.


KOMMT UNERWARTET OFTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt