„Das ist nicht wahr, Louis." Ich lachte verzweifelt auf und schüttelte meinen Kopf. „Du willst mich doch nur wieder verarschen, mich auf den falschen Weg führen, oder? Natürlich machst das, warum solltest du das denn auch nicht machen?"
Meine Stimme endete in einem Flüstern und ich schüttelte immer weiter meinen Kopf.
„El, nein...Ich meine..."Er kam auf mich zu, aber ich stolperte sofort zwei Schritte nach hinten, um ihn auszuweichen.
Er ließ seine Arme sinken und sah mich gequält an. „Weinst du, El?" Nun war seine Stimme auch nur noch ein Flüstern, doch ich schüttelte erneut meinen Kopf.Ich weinte doch nicht.
Aber meine Wangen waren nass.
Warum waren sie nass?Nein, nein, Louis wollte mich doch nur erneut in einen seelischen Abgrund schubsen, nichts weiter.
Wie sollte es auch anders sein?
Warum sollte er genau jetzt das sagen?„El..."
Nun stand er direkt vor mir und als mein Blick auf seinen traf, verschwamm alles.
Wässrig.
Tränen.Er hatte doch Recht.
Ich weinte.„Du lügst, Louis..." meinte ich, aber als er langsam seine Arme auf meine Schulter legte, brach etwas in mir.
Wie ein Damm wurde ich überflutet und wollte mir entfliehen.
Ich konnte dem Druck nicht mehr standhalten, hielt mich verzweifelt an Louis fest.
Denn er war mein einziger Fels in der Brandung.
Mit einem Mal strömten die Tränen wie ein Wasserfall aus meinen Augen und Louis wiegte mich in seiner Umarmung hin und her.„Du lügst, Louis." Ich vergrub mein Gesicht in sein T-shirt. Es kam mir so bekannt vor, so vertraut.
„Sag mir doch endlich die Wahrheit, Louis. Sag mir, dass du lügst."Louis war doch bisher der einzige, an den ich mich richtig erinnern konnte.
Warum sollte ich meinen eigentlichen Verlobten vergessen?
Warum sollte ich dies tun, obwohl ich mich an all die Momente mit Louis erinnerte?„Ich kann nicht, El, ich kann nicht. So sehr ich es mir wünsche, es wäre gelogen, dies zu behaupten..." Seine Stimme fuhr durch meinen ganzen Körper, kribbelte unter meiner Haut und jagte mir einen Schauer über den Rücken.
„Warum?" keuchte ich und kniff meine Augen zusammen und krallte mich mit meinen Händen in den Stoff seiner Jeansjacke.Ich wollte das nicht mehr.
Es konnte unmöglich wahr sein.
Konnte mein Leben mich wirklich so sehr hassen, dass ich meinen eigenen Verlobten vergaß?
Aber der Kuss hatte sich so gut angefühlt, so richtig.Louis war richtig.
Louis war vertraut.Als mir plötzlich etwas auffiel, zuckte ich zusammen und entfernte mich langsam aus Louis Umarmung. Meine Tränen waren weniger und ich wischte mir mit dem Ärmel meines Pullovers über meine Augen.
„Louis? Seit wann weißt du das?" Auch wenn ich wusste, dass mein Herz nur noch mehr brechen würde, musste ich die Antwort wissen.
Louis blinzelte und strich sich einmal durch die Haare.
Gerade als ich dachte, dass er sich vor einer Antwort drücken wollte, öffnete er seinen Mund und meinte: „Tief in mir drinnen wusste ich es schon immer.... Aber richtig realisiert habe ich es erst als ich Zusammengebrochen bin..."Und mein Herz brach. Doch die Splitter machten kaum noch was aus.
Wie sollten sie auch, wenn ich schon verwundet auf dem Boden meines Inneren lag?„Du hast mich danach geküsst, Louis... Du hast mich geküsst, obwohl du wusstest, dass ich an einen anderen vergeben war..." Ich presste meine Lippen auf einander um einen erneuten Tränenstrom zu unterdrücken.
Louis hat es gewusst.
Er hat es gewusst, hatte mich aber dennoch in dieses Gefühlschaos gebracht.
Aber nun machte all sein Handeln Sinn.
Es machte Sinn, dass er gesagt hatte, dass es keine Rolle spielte, wie wir im wahren Leben zu einander standen und es machte Sinn, dass er das Foto zerrissen hatte.
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Lost souls • Elounor
FanficEs sah wie im Himmel aus, aber fühlte sich wie in der Hölle an. • • • Was würdest du tun, wenn du ohne jegliche Erinnerungen an dein Leben in einer Schneelandschaft aufwachen würdest? Was würdest du tun, wenn du auf einen Jungen triffst, der genau d...