Wir setzten uns alle ins Wohnzimmer und Eva verabschiedete sich kurz, um Kaffee zu kochen und mir einen Apelsaft zu holen.
Indessen begann die Polizistin bereits: „Ich weiß nicht, ob Sie sich noch an mich erinnern. Ich bin Officer Eileens und war auch vorletzte Nacht bei Ihnen".
Ich dachte kurz nach. Es war so viel auf einmal passiert, dass ich mir absolut keine Namen gemerkt hatte. Bei mir klingelte nichts, doch Mama nickte: „Ja, Sie hatten auch gerade angerufen".
„Genau, das war ich. Unsere Ermittlungen sind momentan in vollem Gange. Damit wir besser arbeiten können, bräuchten wir aber noch ein paar Informationen", sie lehnte sich im Sofa zurück und wartete einen Moment, bis Eva unsere Getränke auf dem kleinen Tisch abgestellt und den Raum wieder verlassen hatte. „Soweit ich das verstanden habe, waren zum Tatzeitpunkt keine Angestellten im Haus?"
„Nein, nur die beiden Mädchen", stimmte Mama zu und schüttete zwei gehäufte Löffel Zucker in ihre Tasse.
„Und du hast wirklich nichts mitbekommen, Tiara? Hast du einen sehr tiefen Schlaf?", wandte Officer Eileens sich an mich.
Ich schüttelte den Kopf: „Ich bin erst aufgewacht, als Papa in mein Zimmer kam. Dabei schlafe ich nie fest. Normalerweise werde ich sogar wach, wenn draußen eine Katze miaut".
Die Polizistin runzelte die Stirn: „Also muss die Entführung lautlos abgelaufen sein. Was hast du am Abend zuvor gegessen?"
„Was ist daran denn jetzt wichtig?", fragte ich irritiert. „Wir haben eine Pizza aufgebacken".
„War sie fest eingepackt?", hakte die Polizistin weiter nach.
„Ja, eine ganz normale Tiefkühlpizza war das. Unsere Babysitterin hat sie Samstag mitgebracht".
„Okay, also sind Substanzen für einen tieferen Schlaf eher unwahrscheinlich", schloss Officer Eileens. „Ich hätte trotzdem gern, dass du baldmöglichst bei einem Arzt eine Urin- und eine Blutprobe abgibst. Nur zur Sicherheit".
„Deuten Sie gerade an, dass meiner Tochter Drogen verabreicht worden sein können?", fragte Mama entsetzt.
„Ich deute gar nichts an. Ich ziehe jede Möglichkeit in Betracht. Schließlich wacht man normalerweise schon auf, wenn im selben Haus jemand entführt wird", entgegnete die Polizistin und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. Sie hatte nichts in den Kaffee gegeben, trank ihn komplett schwarz. „Hast du dich irgendwie seltsam gefühlt? Besonders müde? War dir schwindelig?"
Ich verneinte, woraufhin sie sich an Mama wandte: „So eine Entführung wird meistens von Menschen aus dem näheren Umfeld begangen. Die Person ist ohne das Hinterlassen von Einbruchsspuren ins Haus gekommen und kennt sich offenbar in Ihrem Garten aus. Kennen Sie irgendeine Person, von der Sie sich eine solche Tat vorstellen könnten?"
Mama schüttelte den Kopf: „Meine Freundinnen würden so etwas niemals tun, dafür kenne ich sie zu gut. Die Eltern der Freundinnen von Tiara und Felicia kann ich mir auch nicht als Entführer vorstellen, und unsere Nachbarn sowieso nicht. Die Kollegen und Freunde meines Mannes kenne ich nicht gut genug, um ein klares Urteil zu fällen. Da müssten Sie ihn fragen".
Die Polizistin holte einen Notizblock heraus, um etwas aufzuschreiben. Dann hakte sie nach: „Aber Sie waren in der Tatnacht auf einer Geschäftsfeier Ihres Mannes?"
Mama nickte.
„Ist Ihnen da aufgefallen, ob einer seiner engeren Geschäftspartner abwesend war, oder für längere Zeit verschwunden ist?"
Mama wurde tatsächlich ein wenig rot, als sie den Kopf schüttelte, und peinlich berührt zugab: „Ehrlich gesagt war ich nur ganz kurz bei den Männern. Diese geschäftlichen Unterhaltungen langweilen mich so sehr, weshalb ich schon ziemlich schnell mit einigen Frauen, die als Begleitung dabei waren, in einen anderen Raum gegangen bin. Dolos und seine Freunde habe ich erst Stunden später, als wir loswollten, wiedergesehen und kann deshalb absolut nicht sagen, wer da war, und wer nicht".
„Okay...", Officer Eileens tippte sich nachdenklich mit dem Kugelschreiber an die Schläfe: „Hat sich eine der Frauen denn seltsam verhalten?"
„Nicht, dass ich wüsste. Aber ich kenne sie auch nicht gut genug, um zu beurteilen, ob ihr Verhalten normal oder seltsam ist. Ich könnte Ihnen nicht einmal die Namen aller aus unserer Gruppe aufzählen", gab Mama zu.
Eileens nickte und erhob sich. „Danke für die Beantwortung meiner Fragen. Das wäre erst einmal alles", sagte sie, leerte die Tasse Kaffee in einem Zug und schüttelte Mama die Hand. „Ich rufe Ihren Mann wahrscheinlich später noch an. Sie wissen nicht zufällig, wann er nach Hause kommt?"
„Das ist jeden Tag unterschiedlich und nicht vorhersagbar", erwiderte Mama, während wir die Polizistin zur Haustür begleiteten. „Danke, dass Sie nach meiner Tochter suchen".
„Das ist mein Job. Aber ich kann euch versprechen, dass wir unser Bestes geben", Officer Eileens schüttelte Mama noch einmal die Hand, zwinkerte mir zu und ging dann zu ihrem Auto.
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Ich werde meine größte Angst
Детектив / Триллер„Was ist, wenn ein Monster mich doch holt?" „Dann tue ich alles, was ich kann, um dich zurückzubringen!" Und das meine ich ernst. Ich tue alles, was ich kann. Und noch weitaus mehr. Deine größte Angst sind Monster in der Dunkelheit. Das Letzte, was...