Kapitel 11

122 14 19
                                    

Dahlia

Seit einer Woche bin ich bis auf einen Tag jeden Tag in der Bar. Mittlerweile kann ich alle Cocktails, die auf der Karte stehen im Schlaf machen.

Und zu meinem oder eher seinem Glück ist mein Ex auch nicht mehr aufgetaucht, Joeys kleiner Scherz hat ihn wohl gut genug abgeschreckt so das er mich nicht weiter hier belästigt.

Gerade habe ich meine Sachen in den Spind verstaut und bin auf dem Weg vorne zu Bar als mir im Personalraum der Schatten einer Person auffällt.

Instinktiv ging ich wie von selbst in die Richtung und das was ich sah beunruhigt mich etwas. Joey sitzt auf einem Stuhl, die Arme auf seinen Beinen abgestützt und den Kopf in seine Hände gelegt.

Der sonst immer ein frechen grinsen Mann, der immer einen lustigen Spruch auf den Lippen hat, sieht ehrlich beschissen aus.

Joey schien mich zu bemerken, denn sein Kopf richtete sich auf und er schaute mich an, es war fast als würde er durch mich durch schauen, als er versuchte eins seiner Lächeln in sein Gesicht zu meißeln.

Unter seinen Augen lagen dunkle schwarze Schatten, sein Gesicht sah heute irgendwie eingefallen aus und er sah im allgemeinen blass und sehr müde aus.

Ich wollte auf ihn zu gehen, doch er schüttelte leicht den Kopf „Nicht, Blume. Es geht gleich wieder, lass mir einfach nur etwas Zeit."

„Ich kann dich doch so nicht hier alleine sitzen lassen, Joey." Widersprach ich ihm sofort. Ich hatte denn lustigen und flirtenden Kerl viel zu sehr in mein Herz geschlossen, als das ich ihn hier jetzt alleine lasse, wo ich doch sehe das es ihm nicht gut geht.

Nun ging ich doch auf ihn zu und ließ mich nicht von ihm abwimmeln „Sprich mit mir, manchmal tut es gut wenn man mit einer außenstehenden Person darüber spricht, diese hat immer einen anderen Blickwinkel als man selbst." Ich zwinkerte ihm zu, was ihm ein Halbherziges Lächeln entlockte.

„Weist du manch mal holt die Vergangenheit, einen mit voller Wucht wieder ein, egal wie weit man von ihr geflohen ist! Man wird diese Scheiße einfach nie ganz los!" spricht Joey leise und ich verstand nicht ganz was er meinte.

Er musste mein fragenden Blick erkannt haben, denn er erzählte nach eine Pause weiter „ Freche Blume, ich war nicht immer so wie ich jetzt bin! Ich wurde auf der falschen Seite der Stadt geboren, lebte mehr in den Gossen als in Wohnungen und habe einige Scheiße gesehen und erlebt. An Tagen wie diesen, holt mich das gerne mal wieder ein und erinnert mich daran was für ein Stück Scheiße ich gewesen bin."

Seine Worte brauchten einige Zeit bis sie in meinem Gehirn verarbeitet wurden, ich überlegte und suchte nach denn richtigen Worten.

„Du bist doch kein Stück Scheiße, Joey! Du bist so ein lebensfroher und lustiger Mann, dein Lächeln lässt sicher einige Höschen feucht werden und dazu bist du ein echt toller Freund wie ich feststellen durfte." mein Spruch mit den Höschen ließ ihn lachen und es machte mich echt froh ihm ein ehrliches Lachen abringen zu können.

Denn ich hatte ihn wirklich gerne und ich liebte die Arbeit mit ihm zusammen. „Weist du was? Lass uns nach unserer Schicht was zusammen trinken gehen." Joey musterte mich genau und schon drang dieses verschmitzte Lächeln auf sein Gesicht.
„Joey, Freunde, kein Sex! Nur damit das klar ist, wir beide werden keinen Sex haben!"

Ich musste lachen und Joey hielt sich gespielt verletzt die Hand auf seine Brust „ Toll alle Höschen mache ich wohl feucht nur deines nicht." er zwinkerte mir zu und grinste über beide Ohren „Okay lass uns was trinken gehen, als Freunde, nur Freunde!"

Er sprang von seinem Platz auf, mit einem Lächeln auf dem Gesicht und harkte sich bei mir ein um mit mir zusammen nach vorne zu Bar zu gehen. An der wir mal wieder eine super Schicht zusammen hatten.

....

Etwa 30 Minuten nachdem wir die Bar sauber gemacht hatten und denn laden abgeschlossen hatten saßen wir am Tresen in den Club, in dem Eden und ich immer feiern gingen.

Wir waren zwar nicht für eine Party gekleidet gewesen sind aber trotzdem vom Türsteher durch gewinkt worden. Joey hatte mittlerweile wieder seine alt bekannte Stimmung und war wie immer drauf.

Wir lachten viel, tranken noch viel mehr aber glücklicher weise schummelte ich ein bisschen und holte ab und zu ein Glas Cola um nicht ganz so betrunken zu werden, immerhin musste ich am nächsten Tag wieder zur Uni.

Gerade tanzen Joey und ich eng umschlugen auf der Tanzfläche, als mir dieser vertraute Geruch denn nur ein einziger Mann auf dieser Welt trägt in die Nase.

Augenblick versteife ich mich unter den Berührungen von Joey, ich weis das ich nichts schlimmes mache aber wenn ich nur daran denke was Silas mit Sam gemacht hat, fängt mein Herz wie wild an gegen meine Rippen zu donnern.

„Was ist los, schöne Blume?" schrie Joey in mein Ohr, er merkt sofort das etwas nicht stimmt und sieht sich im Club um, als ob er die Gefahr sofort finden könnte.

„E.. Es ist nichts" stammle ich laut, damit er mich über die Musik versteht, vor mich hin und zwinge mich dazu mich zu beruhigen. Er kann nicht hier sein, Er hatte die ganze letzte Woche nichts von sich hören lassen, wieso sollte er also ausgerechnet heute wieder auftauchen.

„Dahlia" Joeys stimme hörte sich ermahnend an und ich versuchte seinem Blick auszuwischen. Dann nahm er mit Daumen und Zeigefinger mein Kinn gefangen und drückte meinen Kopf hoch.

„Hör zu, Blume! Hör mir genau zu, ich kann dir nur helfen, wenn du mir sagt was Sache ist!" sprach er eindringlich.

„Du solltest.. Du solltest.." Ich suchte nach denn richtigen Worten um ihm zu es erklären ohne zu viel Preis zu geben. Nicht mal Eden weis alles was passiert ist mit Silas, sie würde das sich nie verstehen, wie soll Joey es dann verstehen?

„Du solltest mich jetzt gerade nicht so anfassen, vertrau mir bitte einfach, ja? Ich werde es dir irgendwann erklären" Ich sah ihn entschuldigend an und hoffte das meine Worte trotz der lauten Musik bei ihm an kamen.

Joeys Augenbraue wanderte in die Höhe und ich konnte in seinen Augen sehen, das er dieses Thema nicht auf sich beruhen lassen wird. Er wird nachfragen bis ich ihm alles erkläre und ob ich das kann, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Also tat ich das einzig richtige ich nahm einen Schritt Abstand von Joey um sein Leben zu retten, wer weis was mein Stalker in das was Joey und ich hier treiben rein interpretieren wird.

Immer wieder schaute ich mich um, konnte aber niemanden sehen der mich beobachtet, was durch die Dunkelheit und die Lichtblitz eh unmöglich zu erkennen war.

Irgendwann schaffte ich es wieder mich und meinen Körper zu beruhigen, dank Joey,  seiner lockeren Art und weiteren Mengen an Alkohol.

„Hey, Blume, ich bin mal eben auf Klo, warte hier auf mich okay?" wir standen an der Bar als er mir das entgegen brüllte „Danach gehen wir aufjedenfall noch mal tanzen" er drückte mir ein freundschaftlichen Kuss auf den Scheitel und ging dann Richtung der Klos, während ich mich auf dem freien Hocker Platz nahm bevor jemand anderes es konnte.

————————————————————————————
Erzählt mir, wollt ihr mehr von Joey? Wie findet ihr ihn und was denkt ihr über ihn? Er zählt mir alles 😄🥰

1222 Wörter

The Man in the Shadow Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt