2. Die Papiere

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Ich war gerade dabei mir mein Essen aus der Pfanne auf meinen Teller zu machen als es plötzlich an der Tür klingelte.

Zwar wollten unsere zwei jüngsten heute bei mir schlafen aber das sie so früh kommen würden war mir dann auch wieder nicht klar.

Seufzend stellte ich die Pfanne schnell beiseite, trat aus der Küche direkt um die Ecke und öffnete die Tür.

,,Joline" Ich verschluckte mich an einer Nudel die ich zuvor gegessen hatte. ,,Was... machst du hier?" Röchelte ich und drehte mich um.

,,Ich wollte es dir höchstpersönlich bringen" Zögerte sie zu sagen und folgte mir einfach um mich auf den rücken zu klopfen.

,,Telefon. Du hast immernoch ein Telefon auch wenn du es nicht benutzen magst. Hast du mir was über die Kinder mitzuteilen?" Zweifelte ich.

,,Naja unsere ältesten sind auf Klassenfahrt, die anderen sind bei Freunden verteilt. Ich bekomme Besuch... Von meinem Anwalt" Ließ sie mich wissen und schloss die Tür hinter sich.

,,Okay... Das weiß ich das musst du mir nicht sagen. Höchstpersönlich also? Hast du unterschrieben?" Murmelte ich, drehte mich zu ihr und nahm ihr den großen dunkel braunen Briefumschlag aus der Hand.

,,Direkt ja. Besser du auch. Ich meine länger muss es ja nicht sein... Und wir würden also mein Anwalt und ich uns treffen wegen den ganzen Regelungen und so" Seufzte sie.

,,Länger muss es nicht sein?" Ich lachte kurz aber schmerzvoll auf. ,,Ja sicher. Am besten gehst du damit deine Frau zuhause nicht allzu lange alleine ist. Du hast da doch jemanden oder? Der sich schon in das Leben unserer Kinder einspielt. Raus. Die Papiere lasse ich dir zubringen und nur mal zum mitschreiben... Ich lasse mir extra Zeit und was dein Anwalt angeht lass ihn weg oder bist du schon auf dem Niveau wo du nichtmal mehr mit mir sprechen kannst? Deiner ex Frau?" Lachte ich und schüttelte den Kopf.

,,Erstens bist du meine Frau, zweitens hör auf damit. Nimm das ganze doch mal ernst verdammt nochmal und von mir aus können wir das auch so klären.... drittens. Es gibt keine andere. Das Damals war... Ein Fehler und das du uns gesehen hast tut mir leid aber ich bringe niemanden mehr ins haus und habe auch niemanden gehabt seit... Seit du-"

,,Seit ich danach tagelang heulend auf dem Sofa lag bis ich ausgezogen bin? Das musst du mir nicht präsentieren denn daran kann ich mich noch genau dran erinnern. Ich hatte zudem Zeitpunkt noch Hoffnung und wollte nur zu dir um dir eine Paar Therapie vorzuschlagen" Ich zuckte mit den Schultern. ,,Jetzt ist es aus. Wir tun ja eh nichts mehr als schreien also date wen auch immer du willst aber tu den Kindern das nicht an. Rede und sei ehrlich zu ihnen" Stellte ich klar.

,,Und du?..." Sie sah sich um. ,,Hast du jemanden? Ich meine du kochst und du... Kannst nicht kochen" Murmelte sie.

,,Oh vielen dank auch aber nein es ist nur Rührei mit Nudeln. Keine sorge ich habe niemanden und jetzt raus. Ich lasse dir die Papiere zukommen. Ach und unsere jüngsten kommen heute ja?" Zweifelte ich als sie sich wieder umdrehte.

,,Ja" Plötzlich drehte sie sich um und blieb dicht vor mir stehen. ,,Ich liebe dich Babe und nur weil ich direkt unterschrieben habe heißt das nichts. Elf Jahre waren eine verdammt schöne Zeit aber mein Anwalt hat mich gedrängt also vielleicht... lässt du dir doch etwas zeit" Murmelte sie.

,,Wofür? Du weißt auch was ich für dich empfinde aber du hast die Scheidung eingereicht und sind wir mal ehrlich wir schreien nur. Das ich ausgezogen bin hat sowohl dir als auch den Kindern gut getan" Erwiederte ich.

,,Überleg es dir" Flüsterte sie und gab mir einen kurzen Kuss ehe sie sich umdrehte und die Tür hinter sich zu zog.

Zischend ließ ich den Brief einfach fallen, trat direkt zur Küche, schnappte mir Pfanne und Gabel und setzte mich an die Theke.

The beginning of the end | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt