47. Etwas liebe

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Es ist okay. Wir waren essen und anschließend waren wir noch ein Strauß Rosen und eine Schachtel ihrer lieblings Pralinen kaufen.

Es ist okay aber eben nicht perfekt. Klar sie konnten mich etwas ablenken und ich musste vielleicht nicht die ganze zeit an sie denken auch wenn ich sie im Hinterkopf hatte.

Dennoch habe ich mir so sehr gewünscht angerufen zu werden in der Hoffnung sie würde vielleicht endlich aufwachen.

Das tat sie nicht. Nein sie liegt immernoch genauso in der gleichen Lage im Bett; auf dem Rücken, Gesicht zur Decke gerichtet, die Augen geschlossen und die Hände neben ihr liegend.

Ich weiß das irgendwann die ersten Gespräche laufen würden. Man kann einen Menschen nicht ewig im Koma halten.

Irgendwann so sagen die Ärzte es einem meistens müsste man sich eingestehen das das ganze vielleicht doch vorbei ist und man weiter leben solle.

Weiter leben. Das sagen sie immer alle so leicht aber wenn sie einmal im Leben selber betroffen werden würden würden sie das nicht mehr so leicht und trocken über die Lippen bringen.

Dann wüssten sie nämlich das es nicht so leicht ist weiter zu leben. Wie sollte ich das denn auch? Wir alle.

Wir alle würden jemanden verlieren. Die Kinder ihre Mommy, Bella ihre beste freundin, meine Mutter das Mädchen welches sie als ihre vierte Tochter ansieht, Ava und Lu ihre Schwester und ich... Meine Ehefrau.

Was würde ich nur ohne sie machen? Ich müsste mich alleine um die Kinder kümmern, wäre alleine in diesem Haus und würde die liebe meines Lebens nicht mehr in meinen Armen spüren.

Also nein. Das darf nicht passieren. Ich werde sie nicht sterben lassen solange ihr Herz nicht aufgibt und weiter schlägt.

Ich weiß das sie kämpft. Jeder Mensch braucht doch seine eigene Zeit um zu heilen und das braucht sie auch.

,,Hey Babe" Ich beugte mich zu ihr runter und drückte meine Lippen auf ihre Wange. ,,Ich habe dir etwas mitgebracht damit du direkt was hast wenn du wieder aufwachst... Achso und meine Eltern machen sich sehr Sorgen um dich und sind etwas enttäuscht davon nichts gewusst zu haben. Ich glaube wenn ich ehrlich bin habe ich nicht an sie gedacht indem ganzen Stress. Das tut mir einerseits leid aber andererseits weiß ich das meine Mutter mich zum heulen gebracht hätte wenn sie es selber getan hätte... Entschuldigt es das?" Zweifelte ich während ich mich von ihr löste und die Sachen auf den Tisch legte.

Es ist nicht das erste mal das ich mit ihr Rede. Ich habe die Stille Hoffnung das sie mich hört und ein wenig mehr deswegen kämpft.

Ich kenne sie inzwischen gut genug um zu wissen das sie sehr neugierig sein kann und ungern was verpasst.

,,Ich habe mir übrigens gedacht das wenn wir beide geheiratet haben und der Stress endlich vorbei ist das wir... Mit dem Schiff verreisen. Mit den Kindern. Nur wir als Familie. Keine Ahnung vielleicht nach... New York? Ja das hört sich schön an und fliegen ist eh nicht meins. Also sag mir was du davon hältst ja?" Schmunzelte ich, hob die Bettdecke an und legte mich zu ihr ins Bett.

Seufzend kuschelte ich mich an sie; legte meinen Arm um ihren Bauch, meinen Kopf aufs Kissen und meine Beine an ihre.

Ich will ihr etwas Wärme und liebe spenden aber ob das wirklich bei Patienten hilft die im Koma liegen? Ich habe keine Ahnung.

,,Und wenn du wieder aufwachst wirst du ganz überrascht sein. Deine Wohnung steht schon fast leer und ein paar sachen sind verkauft. Die meisten habe ich aber behalten weil ich dich ja kenne. Sie stehen schon zuhause und sind Mithilfe von Chase und Mark eingebaut worden. Die anderen Möbel sind also weg" Murmelte ich und legte meine Hand auf ihre etwas Kühle Wange.

The beginning of the end | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt