Kapitel 25*

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Triggerwarnung

Lexana

Doch bevor ich irgendwie weiter planen kann, wie wir die Erlaubnis der Feen bekommen, spüre ich einen dunklen Magieimpuls, der mir die Haare zu Berge stehen lässt. Da Lira nach Luft schnappt, frage ich sie "Hast du das auch gespürt?"

Mit grauen schaut sie mich an "Ich spüre es noch immer. Etwas furchtbares wird geschehen, wenn wir es nicht aufhalten." haucht sie. Xanes und Damian schauen uns verwirrt an. Aber auch kein Wunder. Als Werwölfe können sie das nicht spüren und Lira spürt als Banshee den kommenden Tod.

"Wie schlimm wird es?" frage ich nach, während ich erste Schutzzauber wirke, die das Rudel schützen sollen. "Es werden Hunderte sterben. Es ist in der Stadt, im Shoppingcenter." "Was wird im Shoppingcenter sein? Würdet ihr uns bitte mit einbeziehen?" fragt Xanes und schaut zwischen Lira und mir hin und her.

Fragend schaut Lira zu mir. An der Tür klopft es und ich gehe sie öffnen, um meine Tasche hineinzulassen. Während ich in ihr krame, erkläre ich "Der Dunkle hat seinen nächsten Angriff gestartet. Jedoch nicht auf das Rudel, sondern auf die Menschen. Er weiß, dass wir das nicht zulassen werden. Denn schließlich ist es unser Kampf und nicht der, der Menschen."

Nun lege ich die zusätzlichen Waffen an. Dolche und Wurfmesser verschwinden an meinem Körper. Doch meine Hauptwaffe, manifestiert sich mit meiner Magie. Diese ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum ich dem Tod zugeordnet wurde.

"Dann kommen wir mit. Es sind auch welche aus dem Rudel im Shoppingcenter. Entweder weil sie dort arbeiten oder dort einkaufen." erklärt Xanes. Bei seinen Worten horche ich auf. "Kannst du sie mit dem Rudel-Link erreichen?" Xanes nickt. "Dann sollen sie versuchen, das Center zu evakuieren. Aber möglichst unauffällig. Wir wissen nicht, wer oder was dort angreifen wird, noch wann genau. Sie sollen nicht aufgeschreckt werden."

Xanes nickt es ab und schaut dann ins Leere. "Lexana, dass Gefühl nimmt zu. Es passiert Jetzt!" spricht Lira aufgeregt. "Na dann sollten wir los." "Hast du zufällig noch ein Kurzschwert in deiner Wundertasche?" Diabolisch grinse ich ihr zu und hole ein Kurzschwert aus meiner Tasche. Ich murmle ein paar Wörter, wodurch zuerst meine Finger weiß glühen und dann das Kurzschwert. "Hier, es sollte jetzt deinen Schrei leiten und teilweise verstärken." Mit großen Augen nimmt Lira das Schwert entgegen. "Danke."

Wir wollen gerade den Raum verlassen, als mich Damian aufhält. "Was habt ihr vor? Wir können da nicht einfach reinlaufen." Ich schaue zu Lira, welche mich schon wissend anschaut. "Wenn man mit dem Tod arbeitet, läuft man immer mittenrein. Da kann man sich keine Wartezeit erlauben. Entweder ihr kommt jetzt mit oder nicht." entgegne ich ihm ernst.

Damian öffnet schon den Mund, doch wird er von Xanes unterbrochen "Wir kommen mit. Nur brauchen wir mindestens 15 Minuten dorthin." Ich grinse ihn an. "Mit mir weniger als eine Minute. Also los."

Wir beeilen uns raus zu kommen, auf den Hof. Während ich einen Zirkel für das Portal auf den Boden male, kommen immer mehr Krieger des Rudels angelaufen. Als ich fertig bin, murmle ich die Worte und das Portal öffnet sich. Es ist wie ein Riss in der Welt. Ich schaue nochmal zu Lira, die mich mit ihren Banshee-Augen anblickt. Wir nicken uns zu und gehen dann durchs Portal.

Wir kommen in einer Seitengasse bei einem Notausgang des Shoppingcenter  wieder heraus. Es ist alles noch ruhig, doch spüre ich die Kraft des Dunklen hier sehr stark. Xanes und Damian treten neben uns. "Wir können uns hier nicht verwandeln." spricht Damian. Ich lege schon eine Hand an das Shoppingcenter. "Ich lege einen Zauber, der verhindert, dass es nachher Beweise für Übernatürliches gibt. Jedoch müssen wir möglichst alle Menschen auch wiederfi..."

Von Schüssen werde ich unterbrochen. Arlarmiert schauen wir uns an, ehe ich mich schon der Tür zu wende. Mit einem einfachen Zauber öffne ich die Notausgangstür des Centers.

Der Gang dahinter liegt in Dunkelheit. Wir schleichen, um keinen auf uns aufmerksam zu machen. Sobald wir die Tür erreichen, die uns aus dem Mitarbeiterbereich führt, bleiben wir stehen.

Durch Handzeichen teilen wir uns in Gruppen auf, dann will Xander die Tür öffnen. Doch diese ist verriegelt. Ich lege meine Hand an die Tür und will das Schloss öffnen, doch ist dieses offen. Also muss die Tür auf der anderen Seite versperrt sein.

"Und wie wollen wir die Tür öffnen, wenn wir nicht wissen, was auf der anderen Seite ist?" flüstert Lira. Verwirrt schaut Xanes sie an. "Wir könnten sie auch einfach aufbrechen?" Nun schaut Lira ihn an, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank.

"Ja klar, mach einen riesen Krach und lenke die Aufmerksamkeit auf uns. Grandiose Idee, mal davon abgesehen, dass wir nicht wissen, wie die Tür versperrt ist. Es könnte auch eine Bombe angebracht sein, die auslöst, wenn wir die Tür aufbrechen." meint Lira augenverdrehend.

"Als wenn die in der kurzen Zeit eine Bombe angebracht haben." knurrt Xanes. Lira zuckt zusammen und spricht gebrochen "Du weißt nicht, wozu Menschen fähig sind. Gerade wenn es um den Tod geht. Lexana, kommst du auf die andere Seite?"

Den Themenwechsel nehme ich an, denn zum einen will Xanes nachharken und zum anderen drängt die Zeit, denn wieder sind Schüsse zu hören. Angewiedert schaue ich auf die Holztür. "Ja, wir haben Glück, dass die Tür noch genügend natürlich ist. Daher komme ich durch die Tür." spreche ich und wirke den Zauber, wodurch ich durch die Tür gehen kann.

Es ist ein ganz ekliges Gefühl, wenn man seinen eigenen Körper so verändert, dass man durch natürliche Gegenstände hindurchkommt. Man spürt jede einzelne Faser des Holzes der Tür. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde jemand jedes einzelne Haar ausreißen.

Kaum bin ich auf der anderen Seite, schüttelt es mich einmal. "Ich hasse das." murmle ich vor mich hin. Mich umschauend, wende ich mich der Tür zu.

Zum Glück befindet sich keine Bombe an dieser, sondern lediglich eine Metallkette mit einem Schloss. Das Zahlenschloss nehme ich in die Hand und murmle den Zauber. Ich kann beobachten, wie sich die Zahlenräder in die richtige Position bewegen. Ein Klicken ertönt und das Schloss ist auf. Vorsichtig löse ich es von der Kette.

Als ich die Kette dann schließlich von der Tür nehmen will, scheppert sie ziemlich laut aneinander. Erschrocken halte ich in meinem Tun inne und horche. Als es immernoch gespenstisch ruhig ist, puste ich auf die Kette und nehme nun lautlos die Kette von der Tür.

Die Tür öffnet sich und Damian blickt mich vorwurfsvoll an. Ich hebe nur entschuldigend die Schultern und lasse sie nun in den öffentlichen Bereich des Shoppingcenters.

Die BewahrerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt