6

76 5 0
                                    

„Hey Maus, ich hab essen mitgebracht" entgegnet mir Sophia, als sie in mein Zimmer kommt.
„Mhh, hab kein Hunger" sage ich und drehe mich wieder um.
„Du musst aber mal was essen" meint sie und setzt sich zu mir.
„Später" sage ich nur.
Seufzend verlässt Sophia wieder mein Zimmer. Ich fühle mich so unfassbar schlecht. Ich habe Kai so weh getan. Das war nicht meine Absicht, ich wollte ihn als Freund einfach nicht verlieren. Dennoch habe ich ihn verloren.
„Maus bitte steh auf, ich kann dich so nicht mehr sehen" meint Soph und setzt sich zu mir.
„Und dann? Ich hab keine Lust etwas zu machen" meine ich.
„Steh jetzt auf verdammt." wird sie lauter und zieht mir die Decke weg.
„Ja du hast ihn verletzt, aber das kann so nicht weiter gehen." meint sie ernst.
Seufzend stehe ich auf.
„Zufrieden?" frage ich sie genervt.
„Geht doch. Jetzt mach dich etwas frisch, wir gehen ein wenig in den Park" meint sie.
„Ich hab aber keine Lust" meine ich.
„Das ist mir egal, du kommst mit!" sagt sie ernst. Seufzend hole ich mir ein paar Klamotten auf dem Kleiderschrank und schlendere anschließend zum Bad. Dort gehe ich einmal schnell duschen, ehe ich mich fertig mache.
„Können wir?" entgegnet sie mir, als ich aus dem Bad komme.
„Wenn's sein muss" meine ich nur, ziehe mir meine Schuhe an und folge ihr.
Direkt machen wir uns auf dem Weg zum nächsten Park. Sophia hat eine Tasche mitgenommen, worin sie etwas zu essen sowie trinken und eine Decke eingepackt hat.
„Hier sieht doch gut aus" meine ich und bleibe stehen.
Sophia nickt und breitet die Decke auf dem Boden aus.
„Und jetzt lass uns darüber reden" meint sie, nachdem wir uns gesetzt und alles ausgepackt haben.
„Was gibt's denn darüber noch zu reden" meine ich.
„Maus, ich will wissen wie es dir geht. Du hockst seit Tagen nur in deinem Zimmer und redest kaum mit mir. So langsam habe ich das Gefühl, dass du Liebeskummer hast" meint sie.
„Ich hab keinen Liebeskummer" meine ich direkt.
„Was dann?" fragt sie.
„Ich fühle mich schlecht. Ich habe Kai so verletzt. Und hätte ihn als Freund gerne behalten. Immer wieder sehe ich sein Gesicht vor mir, als ich ihm gesagt habe dass ich nur Freundschaft in uns sehe. Er sah so verletzt aus. Ich hätte es ihm einfach nicht sagen sollen." erkläre ich ihr.
„Was dann? Dann wärt ihr ein Paar geworden. Dann wärst du absolut unzufrieden, weil es nicht das ist, was du fühlst. Gib ihm ein bisschen Zeit über dich hinweg zu kommen, vielleicht schreibst du ihm dann einfach nochmal" schlägt sie vor.
„Ja du hast ja recht. Vielleicht braucht er einfach Zeit" nuschel ich vor mir hin.
Wir verbrachten noch eine wirklich lange Zeit damit, über Kai zu reden. Sophia verstand nun auch, dass ich nichts für ihn fühle, mir lediglich unsere Freundschaft fehlt, auch wenn diese nicht lange war.
„Wir sollten so langsam wieder los, ich muss gleich noch zu einem Shooting" meint Sophia dann und steht auf.
„Schon wieder? Wollen wir uns auf dem Weg wenigstens noch ein Eis holen?" Frage ich sie.
„Das können wir machen" lächelt sie und packt die Sachen zurück in die Tasche. Ich hebe noch schnell den Müll auf, um ihn wegschmeißen zu können, ehe ich mich ruckartig umdrehe und vollekanne gegen jemanden stoße. Dabei fällt mir ein Teil vom Müll natürlich wieder runter.
„Scheiße" entwich es mir, ehe ich mich bücke und den Müll wieder aufhebe.
„Sorry" entgegnet mir mein gegenüber direkt und hilft mir.
„Schon gut, war ja irgendwie auch meine Schuld" sage ich und schaue anschließend zu ihm hoch.
„Lara oder?" fragt er.
„Ja genau, Julian stimmts?" frage ich worauf er nickt.
„Wie geht es Kai?" frage ich ihn direkt.
„Naja, wie soll's ihm gehen" antwortet er.
„Das tut mir alles so unfassbar leid" meine ich dann.
„Du kannst nichts für deine Gefühle. Besser so als wenn es noch weiter gegangen wäre" meint er dann und legt seine Hand auf meine Schulter.
„Lara? Das mit dem Eis schaffen wir nicht mehr, ich muss los" entgegnet mir meine beste Freundin.
„Oh hey, ich bin Sophia" entgegnet sie Julian lächelnd.
„Julian" antwortet er ebenso lächelnd.
„Meinst du du kannst die Sachen mit nachhause nehmen? Ich muss direkt los" entgegnet sie mir.
„Klar, kein Problem. Ich mach das schon" sage ich und umarme sie noch einmal, ehe sie mir einen Kuss auf die Wange gibt und geht.
„Wohin muss sie denn?" fragt Julian mich, als ich die Decke gerade zusammenfalte.
„Arbeiten" antworte ich.
„Kann ich dir helfen?" fragt er dann und kommt zu mir.
„Quatsch, dass geht schon" sage ich und verstaue nun die Decke in die Tasche.
„Ist es weit bis zu dir nachhause?" fragt er plötzlich.
„Ne, mit der U-Bahn so 30 Minuten" antworte ich.
„Dann fahre ich dich, die Sachen sind bestimmt schwer zu schleppen" meint er und nimmt mir den Rucksack ab.
„Das ist lieb, aber ich wollte mir sowieso noch ein Eis unterwegs holen" lächle ich leicht.
„Dass können wir ja auch zusammen machen, wenn du nichts dagegen hast" meint er.
„Ja, warum nicht" antworte ich und bringe noch schnell den Müll weg.
„Kennst du eine gute Eisdiele hier in der Nähe?" fragt er mich dann, nachdem wir losgelaufen sind.
„Ja klar, da vorne um die Ecke ist eine" meine ich und Zeige in eine Richtung. Nachdem wir uns dann jeder ein Eis geholt haben, sind wir noch ein Stück gelaufen. Julian hat mich anschließend nachhause gefahren.
„Danke für den netten Nachmittag, tat wirklich mal gut" lächle ich ihn an und will aussteigen.
„Magst du mir vielleicht noch deine Nummer geben? Dann könnten wir das Wiederholen, natürlich so unter Freunden" entgegnet er mir.
„Klar, wieso nicht" sage ich und tippe meine Nummer in sein Handy ein.
„Also, dann bis nächste mal" lächle ich und steige aus. Mit den Sachen gehe ich direkt in die Wohnung. Anschließend lasse ich mich aufs Sofa fallen. Sophia hatte recht, raus gehen tat wirklich gut.

Secret Passions - Will I make it through ? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt