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„Oh, wer traut sich denn auch mal wieder zum Training?" entgegnet mir Karsten arrogant. Ohne auf seinen Kommentar einzugehen, gehe ich in die Umkleide. An meinem Spind hole ich noch alle Sachen heraus, ehe ich die Umkleide auch schon wieder verlasse.
„Willst du dich garnicht umziehen?" fragt Karsten, als ich auf ihn zugelaufen komme. Ohne etwas zu sagen, drücke ich ihm meine Kündigung der Mitgliedschaft zum Verein in die Hand und gehe wieder. Den Mädels lies ich noch einen Brief in der Umkleide da, ehe ich mich erneut auf den Weg nachhause mache.
In der Bahn, klingelt plötzlich mein Handy.
„Hey babe, mein Training ist jetzt vorbei. Kann ich noch vorbei kommen?" entgegnet Julian mir.
„Hey, ja klar. Bin allerdings erst in 15 Minuten zuhause" meine ich.
„Kein Problem, ich bräuchte ja auch noch etwas bis ich da bin" meint er nun.
„Okey, dann sehen wir uns ja gleich" sage ich, ehe wir uns verabschieden und auflegen. Zuhause angekommen, schmiss ich die ganze Kleidung vom Fußball erstmal in die Waschmaschine. Da hatte sich einfach so einiges am Platz angesammelt. Gerade als ich fertig war und mich auf das Sofa setzten wollte, klingelt es an der Tür. Direkt gehe ich dort hin und öffne diese. Mit einem zärtlichen Kuss begrüßt Julian mich, ehe ich ihn rein lasse. Nachdem wir uns in mein Zimmer verzogen haben, legten wir uns erstmal einfach nur ins Bett.
„Und, wo warst du gerade noch?" fragt er irgendwann.
„Am Platz, hab alle meine restlichen Sachen geholt" antworte ich, nachdem ich mich mit dem Kopf auf seine Brust gelegt habe.
„Du verlässt die also wirklich? Dachte das war nur eine Überreaktion" meint er nun.
„Nein, ich habe die Schnauze voll von meinem Trainer." sage ich ehrlich.
„Hast du schon nach einem Wechsel geschaut?" fragt er mich nun.
„Nein, vielleicht mach ich erstmal eine Pause und konzentriere mich aufs Studium" antworte ich.
„Echt?" fragt er nach.
„Ja, was anderes bleibt mir ja nicht übrig. So viele Frauen Mannschaften gibt es eben nicht" antworte ich und lasse ein gähnen dabei los.
„Wollen wir einen Film schauen?" frage ich ihn, um einfach auf ein anderes Thema zu kommen.
„Klar, gerne" meint er lächelnd. Direkt überreiche ich ihm die Fernbedienung, ehe er auch schon einen Film anmacht. Viel bekam ich allerdings nicht mi, da ich schnell in seinen Armen einschlafen war.
Mitten in der Nacht werde ich von einem klingelnden Handy wach. Doch es war nicht meins. Seufzend schaue ich zu Julian, der tief und fest schläft. Als ich auf sein Handy schaue, konnte ich den Namen von Kai dort Lesen. Langsam rüttel ich an Julian.
„Babe? Werd mal wach. Kai ruft dich schon zum dritten Mal an" sage ich leise.
„Mhhh, wie viel Uhr ist es?" fragt er verschlafen.
Kurz schaue ich auf die Uhr.
„Es ist halb 3 Nachts" antworte ich leise.
„Oh Fuck" meint er und setzt sich aufrecht hin, ehe er Kai auch schon zurück ruft.
„Jo sorry Bro, hab vergessen dir Bescheid zu sagen, dass ich heute Nacht bei Jannis penn." meint er.
„Ja war ziemlich spät gestern, deswegen bin ich hier geblieben" sagt er nun.
„Jaja, wir sehen uns morgen" meint er noch, ehe er auflegt.
„Jannis?" frage ich, nachdem er aufgelegt hat.
„Ja, mein Bruder. Der wohnt auch hier in Köln" Antwortet er. Nickend nehme ich dies zur Kenntnis, ehe ich mich wieder in Julians Arme lege. Doch irgendwie konnte ich nicht mehr einschlafen. Nach einer guten Stunde stehe ich auf und gehe in die Küche. Nachdem ich mir ein Glas Wasser gefüllt habe, setzte ich mich erstmal auf das Sofa.
Seufzend schaue ich auf mein Handy. Kurz musste ich drei mal nachlesen. Kai hat mir gestern Abend noch eine Nachricht geschickt. In der stand, dass er gerne mal mit mir reden würde. Direkt lege ich meinen Kopf in den Nacken. Weiter konnte ich eben auch nicht lesen, denn ihm jetzt zu antworten, dass würde auffallen. Schließlich hat er vorhin erst mit Julian telefoniert. Deshalb entschied ich mich dazu, ihm erst in wenigen Stunden zu antworten, wenn ich zur Uni muss. Da ich langsam doch wieder müde werde, gehe ich zurück zu Julian ins Bett. In zwei Stunden muss ich auch schon wieder aufstehen. Doch so müde ich auch bin, ich konnte dennoch nicht einschlafen. Die restliche Zeit verbrachte ich also damit zu versuchen, wieder einzuschlafen. Gerade, als ich es fast geschafft habe, klingelt mein Wecker. Genervt schalte ich diesen aus und gehe ins Bad. Direkt mache ich mich da etwas frisch. Anschließend gehe ich wieder in mein Zimmer, um mir neue Klamotten anzuziehen.
„Du bist ja wach" entgegne ich Julian und gebe ihm einen schnellen Kuss.
„Ja, wie lange bist du schon auf?" fragt er mich.
„Wenn man es genau nimmt, dann seit dem du mit Kai telefoniert hast" antworte ich.
„Ich konnte nicht mehr schlafen" füge ich noch hinzu.
„Das tut mir leid. Musst du jetzt gleich los zur Uni?" fragt er.
„Ja, meine Bahn kommt in 30 Minuten" antworte ich.
„Ich kann dich auch fahren. Dann haben wir noch etwas länger Zeit" sagt er und zieht mich zu sich aufs Bett.
„Das ist zwar ein nettes Angebot, aber mit der Bahn bin ich schneller dran. Der Verkehr ist morgens in diese Richtung so schlimm, da werd ich vermutlich erst ankommen, wenn die erste Vorlesung schon vorbei ist" sage ich.
„Schade, dachte wir können noch ein bisschen liegen bleiben" meint er.
„Wir können uns nach der Uni wieder sehen" meine ich dann.
„Mhh, ich muss aber gegen 16 Uhr am Hotel sein. Morgen haben wir ein Spiel in Bremen." sagt er.
„Blöd, dann telefonieren wir eben" sage ich schulterzuckend und stehe auf. Aus dem Schrank nehme ich mir ein paar neue Klamotten, ehe ich diese auch schon anziehe.
„Übrigens, Kai hat mir gestern Abend geschrieben" meine ich.
„Echt? Was denn?" fragt er nach.
„Keine Ahnung, konnte nur lesen, dass er mit mir reden will. Den Rest habe ich einfach noch nicht gelesen" antworte ich gelassen.
„Dann lies sie doch jetzt" meint er.
„Klar, Zeitgleich wie du gleich nachhause kommst. Ich werds später in der Uni machen" antworte ich.
„Okey, aber sag Bescheid was er wollte" meint er nun.
„Das mach ich. Aber ich muss jetzt so langsam auch schon los" entgegne ich ihm.
„Bleibst du noch oder gehst du auch?" frage ich ihn.
„Ich komm mit, sollte mich zuhause auch mal blicken lassen" lachte er.
„Wir sehen uns Baby" meint Julian und drückt mir einen dicken Kuss auf die Lippen.
„Viel Glück morgen" sage ich noch, ehe ins Auto einsteigt und nachhause fährt. Direkt mache ich mich auf den Weg zu nächsten Bahn Station, um von dort aus mit der Bahn zur Uni zu kommen. Es dauerte auch nur 5 Minuten, da kam die Bahn auch schon.

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