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Mitten im Traum, werde ich plötzlich von der Türklingel aus dem Schlaf gerissen. Schnell einen Hoodie drüber gezogen, gehe ich zur Tür und öffne diese.
„Mike was machst du hier?" entgegne ich meinem Bruder sofort.
„Nette Begrüßung, auch schön dich zu sehen" grinste er.
„Ja sorry, komm rein" sage ich und lasse ihn in meine Wohnung.
„Du bist nicht an dein Handy gegangen. Sophia hat mich heute Nacht angerufen" sagt er sofort.
„Aha, was wollte sie?" antworte ich trocken.
„Das ich nach dir schaue. Ich will jetzt, dass du mir endlich sagst was mit dir los ist. So kenne ich dich garnicht." meint er.
„Es ist nichts. Was soll schon sein" sage ich beiläufig und gehe ins Wohnzimmer.
„Komm schon. Ich bin's, dein großer Bruder. Rede mit mir!" setzt er sich nun zu mir.
„Mike, mir geht's gut. Ich muss mit all dem alleine fertig werden" sage ich ehrlich.
„Ich bin da, ich kann dir helfen. Aber nur wenn du mir sagst was los ist" meint er. Gerade als ich anfange wollte zu reden, öffnete sich meine Haustür. Verwundert schaue ich dort hin. Julian stand plötzlich mit Brötchen in der Tür.
„Jule Bro, was machst du denn hier? Und warum hast du einen Schlüssel?" schaut Mike ihn verwirrt an.
„Ich ähm" stottert er los und schaut mich hilfesuchend an.
„Julian hat mich gestern Abend nur nachhause gebracht weil ich so betrunken war. Wir haben uns zufällig im Club getroffen. Er wollte jetzt einfach nur Brötchen holen" meine ich.
„Achso, ja dann." nickt Mike.
„Also, hab genug für alle, wollen wir frühstücken?" fragt er dann.
„Aufjedenfall, bin fast am verhungern" lacht Mike und steht auf.
„Alter, Lara" meint Mike nun vorwurfsvoll, als er den Kühlschrank öffnet.
„Was?" frage ich direkt.
„Isst du garnichts mehr? Hier ist ja nichts außer ne Marmelade und zwei Scheiben Käse drin" sagt er.
„Sorry, wusste ja nicht das ich Besuch bekomme. Aber hab da auch noch Nutella im Schrank. Und unten in der Schublade sollte noch etwas Frischkäse sein. Glaube ich" zucke ich mit den Schultern.
„Okey, ich fahr einkaufen. Dass kann man sich ja nicht angucken" meint er ernst.
„Klar mach das. Aber dir ist schon klar das es Sonntag ist?" sage ich lachend.
„Ich geh zum nächsten Tante Emma Laden. Die werden schon was haben. Definitiv besser als den Scheiß hier" sagt er genervt.
„Mach was du nicht lassen kannst" rufe ich ihm noch hinterher, ehe er die Haustür auch schon verlässt. Müde schmeiße ich mich wieder aufs Sofa.
„Geht's dir gut?" fragt Julian vorsichtig und setzt sich zu mir. Sofort schüttle ich mit dem Kopf.
„Willst du reden?" frag er dann. Wieder schüttle ich mit dem Kopf. Einige Minuten sitzen wir einfach nur so da und sagen nichts. Ich starre die Decke einfach nur an, bis mir langsam eine Träne entweicht. Sofort wische ich sie weg. Ohne etwas zu sagen, oder Julian anzuschauen, lege ich meinen Kopf auf seine Brust.
„Lara ich-" will er was sagen.
„Nicht jetzt." unterbreche ich ihn nur und schließe meine Augen. Ich bin einfach so unfassbar müde. Julian streichelt mir sanft über den Kopf. Ich genieße es. Ich genieße seine Nähe. Langsam merke ich, wie meine Augen immer schwerer werden und die Müdigkeit letztendlich erneut gewinnt. Als ich wach werde sehe ich, wie Mike und Julian am Esstisch sitzen und sich leise unterhalten. Ohne was zu sagen setzte ich mich müde zu ihnen. Mike schmeißt mir direkt ein Brötchen auf den Teller, welches ich lächelnd annehme. Mit etwas Frischkäse bestrichen, esse ich das Brötchen, wobei die Jungs sich weiter unterhalten.
„Lara?" meint Mike nun.
„Hmm" antworte ich nur.
„Ich habe gefragt was heute noch so geht?" meint er.
Ich zucke nur mit den Schultern.
„Mein Gott Lara was ist los mit dir! Hat das was mit diesem Typen zu tun, von dem du mir vor einigen Wochen erzählt hast?" meint er plötzlich. Erschrocken schaue ich ihn an.
„Lass es einfach gut sein Mike" meine ich ruhig.
„Nein lasse ich nicht. Du bis meine kleine Schwester verdammt. Also sag mir einfach was los ist. Wer ist der Typ?" wird er lauter. Mit Tränen in den Augen versuche ich, Mike nicht anzuschauen. Hilfesuchend schaue ich zu Julian.
„Ich vermute ich bin es" sagt Julian plötzlich. Das habe ich mit meinen Blicken eigentlich nicht gemeint.
„Was?" sagt Mike erschrocken.
„Heißt das, du hattest was mit Kai und Jule?!" schaut Mike mich vorwurfsvoll an.
„Jule alter, was stimmt nicht mit dir!" schaut er nun Julian vorwurfsvoll an.
„Mike hör auf! Es geht dich nichts an" meine ich nun lauter.
„Du bist meine Schwester, klar geht mich das was an!" meckert er.
„Mike, Lara und ich hatten das nicht geplant gehabt. Ich Liebe sie" meint Julian ruhig.
„Du liebst sie aber betrügst sie dann im Club mit einer anderen? Was stimmt nicht mit dir" meint Mike und steht wütend auf. Er geht direkt auf Julian zu. Julian steht ebenfalls schnell auf.
„Jungs hört auf!" Schreie ich nun. Doch sie scheinen mich einfach zu ignorieren.
„Was denkst du dir Jule! Halt dich von meiner Schwester fern!" meint Mike wütend und kommt ihm näher.
„Das kann ich nicht. Ich Liebe sie" meint Julian ernst"
„Das ist mir Scheiß egal. Verpiss dich jetzt von hier" sagt er und schubst ihn weg.
„Mike hör auf!" schrie ich.
„Ich werde nicht gehen!" meint Julian und schubst Mike zurück. Es wurde immer mehr. Gerade als Mike ausholen wollte, um Julian eine zu verpassen, stelle ich mich zwischen den Beiden.
„Hör jetzt auf!" Schreie ich erneut.
„Mike, es geht dich nichts an, mit wem ich geschlafen habe und mit wem nicht!" schreie ich ihn an.
„Und Jule, ich will das du jetzt gehst. Nein, ich will das ihr beide geht! Haut einfach ab!" schreie ich ehe ich zur Haustür gehe und diese öffne, um darauf zu warten, dass die beiden nun endlich meine Wohnung verlassen. Mike ist der erste, der meine Wohnung verlässt.
„Ruf mich an! Und lasse dich nicht von dem um den Finger wickeln!" meint er.
„Mike, ich bin alt genug. Also bitte" sage ich nu, ehe er geht. Bevor Julian ebenfalls die Haustür verlässt, schlage ich diese zu.
„Wir reden jetzt" sage ich nur und gehe ins Wohnzimmer. Verwirrt folgt Julian mir.
„Lara ich Liebe dich, ich tu alles, um das wieder gut zu machen" meint er nachdem wir uns aufs Sofa gesetzt haben.
„Weißt du Jule, dass du mit einer anderen Rum gemacht hast, da bin ich schon längst wieder drüber hin weg." sage ich. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, nicht gleich los zu heulen.
„Aber was ist es dann? Was hindert dich, wieder mit mir zusammen zu sein?" fragt er ehrlich.
„Du. Jule du hast mich verletzt. Ich habe Angst das sich das Wiederholen wird. Mein Vertrauen zu dir ist einfach nicht da" erkläre ich.
„Was kann ich tun, um dir zu zeigen, dass ich es ernst meine?" fragt er.
„Es geht nicht darum was du tun kannst. Ich glaube dir ja das du es ernst meinst. Aber ich will nicht bei jedem Streit, Angst haben müssen, dass du in die Arme einer anderen läufst. Oder wenn ich nochmal für wenige Tage weg sein sollte, will ich auch keine Angst haben. Und so ist das aber. Ich habe jede einzelne Minute die wir zusammen verbringen Angst, dass es sich wiederholt" sage ich Ehrlich.
„Dann lass mich dir deine Angst nehmen. Ich werde dir zeigen, dass so etwas nicht mehr Vorkommt. Ich Liebe dich Lara." meint er ehrlich und nimmt meine Hand.
„Und wie willst du das bitte machen? Angst verfliegt nicht so einfach" meine ich.
„Lass uns morgen den Tag zusammen verbringen. Und wenn dir irgendetwas zu schnell geht, kannst du es jederzeit sagen und abbrechen. Wenn du dir am Ende des Tages immer noch unsicher bist, dann lasse ich dich in Ruhe. Aber lass es uns wenigstens versuchen"schlägt er vor. Kurz überlege ich. Ist das eine gute Idee?
„Okey, aber ich hab morgen Uni" erkläre ich.
„Obwohl, ein Tag fehlen wäre wohl auch nicht schlimm" füge ich hinzu.
„Danke" lächelt er mich an und zieht mich in eine lange Umarmung.
„Jule?" sage ich.
„Ja?" antwortet er und löst sich von mir.
„Ich muss mich für die Arbeit fertig machen" sage ich.
„Oh, ja klar. Soll ich dich gleich noch dahin fahren?" fragt er.
„Das wäre lieb, danke" lächle ich.
Nachdem ich mich schnell fertig gemacht habe, sind Jule und ich in sein Auto eingestiegen. Am Restaurant angekommen, verabschieden wir uns voneinander.
„Bis morgen dann" lächle ich.
„Bis morgen. Ich schreib dir später, wann ich dich abhole. Und was du einpacken sollst" lächelt er, ehe er mich noch in eine Umarmung zieht. Anschließend lösen wir uns voneinander, ehe ich auch schon ins Restaurant gehe und meine Schicht für heute beginne.

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