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Bevor die ganzen Gäste, für die ich gleich zuständig sein werde kommen, gehe ich nochmal nach draußen, um frische Luft zu schnappen. Es ist zwar erst mein zweiter Tag, aber ich hätte echt niemals gedacht, dass Kellnern so anstrengend sein kann. Vielleicht interpretiere ich da auch zu viel rein, aber ich dachte immer, es wäre nur ein bisschen rum laufen und Essen bringen. Wie auch immer, fertig mit frischer Luft schnappen, gehe ich durch die Hintertür wieder ins Restaurant.
„Ah Lara, gut das du da bist. Deine ersten Gäste sind schon da" entgegnet mir Sandra lächelnd.
„Alles klar, dann mache ich mich mal auf den Weg" antworte ich lächelnd und begebe mich zum dem Tisch, an den bereits zwei Männer mit dem Rücken zu mir sitzen.
„Guten Tag. Ich bin Lara und heute ganz für euch da. Kann ich euch schon was zu trinken bringen?" entgegne ich den beiden, ehe ich von meinem Block aus in deren Gesichter schaue. Nicht schon wieder.
„Lara hey, lange nicht gesehen. Was machst du hier?" fragt Jannis lächelnd, steht auf und umarmt mich.
„Arbeiten. Julian was willst du hier. War das gestern nicht deutlich genug?" spreche ich los, versuche aber nicht all zu laut zu sein, damit meine Chefin mich nicht hört.
„Wir sind nur auf einen Geburtstag eingeladen" antwortet er. Doch keine Sekunde lässt er mich aus den Augen. Die ganze Zeit starrt er mich regelrecht an.
„Also, wollt ihr was trinken?" Hake ich nochmal nach.
„Äh klar, ich würd ne Cola nehmen. Und du?" meint Jannis und schaut zu Julian.
„Ein Wasser, bitte" sagt er ruhig.
„Bringe ich euch sofort" schreibe ich es auf und gehe direkt zur Bar, um die Getränke zu holen.
„Hey, ich hab gesehen wer da ist, willst du Tauschen?" fragt Lucy mich direkt, als sie auf mich zu kommt.
„Wäre das für dich Inordnung?" frage ich.
„Klar doch, komm, wir bringen die Sachen eben dahin und sagen dann, dass wir aufgrund eines Personalen Problems tauschen mussten" lächelt sie mich ermutigend an.
„Danke" antworte ich sofort. Mit den Getränken in der Hand gehe ich also nun gemeinsam mit Lucy zurück zu dem Tisch, wo bereits einige mehr dazu gekommen sind.
„Entschuldigt die Unannehmlichkeit. Aufgrund eines Personellen Problems wird meine Kollegin Lucy hier weiter für mich übernehmen. Ich hoffe natürlich, dass es für euch inordnung geht" lächle ich, und stelle die Getränke zu Jannis und Julian.
„Also gut, ich bin Lucy und für den Rest des Abends für euch da. Wem darf ich denn etwas zu trinken bringen?" lächelt sie, ehe ich ihr ein Danke mit den Lippen forme und gehe. Ich konnte Julians Blick ganz genau sehen. Nach einer halben Stunde sah ich, dass Lucy ziemlich viel zu tun hatte, und ich hier mit zwei Tischen, die kaum Arbeit machten, rum hampelte. Eigentlich hätte ich den ganzen Stress haben sollen, und nicht Lucy.
„Lara gut, du hast kaum was zu tun oder?" kam Sandra hektisch auf mich zu.
„Nein, hier läuft alles" lächle ich.
„Okey, du musst Lucy unterstützen. Ich kümmere mich um die zwei Tische hier. Das sind viel zu viele Gäste für nur eine Person. Also los" schob sie mich in die Richtung des Tisches.
„Was machst du hier?" fragt Lucy direkt.
„Sandra sagt, ich soll dich unterstützen" seufze ich.
„Das tut mir leid, aber nimm du einfach die linke Seite, dann nehme ich die rechte" erklärt sie.
„Du bist die beste" lächelte ich sie an.
„Ach Quatsch. Irgendwann wirst du dich bestimmt revanchieren können" lachte sie.
„Unsere personellen Probleme konnten recht schnell geklärt werden, weshalb Lara, meine Kollegin, mich nun unterstützt. Wissen sie denn schon, was sie essen wollen?" erklärt Lucy und fragt anschließend höflich. Sie war so gut in dem was sie Tat. Ich stellte mich auf die linke Seite und nahm die ersten Bestellungen entgegen. Nachdem ich alles notiert hatte, ging ich schonmal in die Küche, um die Bestellung dort abzugeben.
„Na komm, wir müssen die Getränke noch ausgeben" lächelt mich Lucy aufmunternd an. Seufzend Laufe ich mit einem Tablett voll Getränke zu dem Tisch. Nach und Nach frage ich, für wen welches Getränk war, ehe ich bei der letzten Cola angekommen war.
„Und noch eine Cola light" sage ich.
„Die ist für mich" meint Marco, der blonde, der sich letztens bei mir vorgestellt hat.
„Euer Essen wird jetzt gleich fertig sein. Wir bringen es dann sofort" lächelt Lucy, ehe sie zum Tresen geht. Ich sammle noch schnell ein paar der leeren Gläser ein, ehe ich damit zurück an den Tresen gehe. Während Lucy und ich auf das Essen warten, unterhalten wir uns ein wenig. Sie erzählt mir, dass sie eine Ausbildung in der Gastronomie macht und deshalb hier arbeitet.
„Hey, sorry euch zu stören." kommt Jannis auf uns zu.
„Kann ich kurz mit dir sprechen? Alleine?" schaut Jannis mich nun an.
„Ich lass euch einen Moment alleine" spricht Lucy und geht in die Küche.
„Was gibt's Jannis?" frage ich direkt.
„Ich wollte hören, wie es dir geht?" fragt er nach.
„Wieso? Schickt Julian dich?" sage ich direkt.
„Nein nein, ich wollte mit dir sprechen. Nicht, weil Jule es so will" meint er.
„Okey, mir geht's gut" verwirrt schaue ich ihn an.
„Darf ich fragen, weshalb das mit Jule und dir vorbei ist?" tastet er sich vorsichtig heran.
Erschrocken schaue ich ihn an. Julian hat nichts erzählt? Ich könnte Jannis jetzt zwar die Wahrheit sagen, das Julian mir mein Herz gebrochen hat. Aber das tue ich nicht. Das soll Julian selbst machen.
„Frag ihn bitte Selbst Jannis. Ich möchte wirklich nicht darüber sprechen" sage ich ehrlich.
„Na gut. Dann respektiere ich das. Aber das du es weißt Julian er-" redet er weiter.
„Stopp, lass es Jannis. Ich will es nicht wissen" unterbreche ich ihn.
„Lara das Essen ist fertig. Hilfst du mir bitte" meint Lucy hinter mir und geht bereits mit einigen Tellern los.
„Ich muss jetzt weiter machen" sage ich zu Jannis, ehe ich mich umdrehe und ein paar der Teller nehme. Jannis ist bereits zum Tisch zurück gegangen. Am Tisch angekommen, musste ich nun doch die Rechte Seite bedienen, da Lucy bereits die linke Seite versorgt hatte. Nach und nach stelle ich die Teller zu den Gästen ab.
„Sag mal, Lara oder ?" fragte ich ein Braunhaariger.
„Ja genau" lächle ich.
„Wir würden gerne wissen, was Jule so getan hat, dass du nun schlecht auf Fußballer zu sprechen bist" meinte er, wobei er einen Schlag von Marco gegen die Schulter kassierte.
„Tut mir leid zu stören, aber ich benötige deine Hilfe da hinten" kam Lucy auf mich zu und zog mich dort weg.
„Danke" sagte ich direkt, als wir am Tresen sind.
„Kein Problem. Vielleicht solltest du dir eine kurze Pause gönnen" lächelt sie, bevor ich nicke und im Pausenraum verschwinde. Tief durchatmend setzte ich mich erstmal auf die Bank. Ich Hasse ihn. Ich hasse ihn einfach. Jetzt muss ich diese ganze Fragerei auch noch über mich ergehen lassen. Die sind alle gleich. Die machen sich doch nur über mich Lustig. Dieser Job war sowas von ein Fehler. Aber ich brauche ihn, wenn ich weiter Studieren möchte.

Secret Passions - Will I make it through ? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt