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„Schlaf etwas, du siehst völlig ausgeschöpft aus" meint mein Freund nach einer guten Stunde, die er schon hier ist. Lächelnd schaue ich ihn an. So gern ich ihn dabei haben wollte, bin ich froh, dass er jetzt überhaupt hier ist.
„Ich bin froh das du hier bist" spreche ich meine Gedanken gähnend aus.
„Ich kümmere mich so lange um unseren kleinen. Bitte schlaf etwas. Ich will garnicht wissen, wie anstrengend das für dich gewesen sein muss" antwortet er.
„Ja naja, zumindest bis ich nichts mehr mitbekommen habe" lache ich leicht.
„Nichts mehr mitbekommen?" fragt er sofort verwirrt nach.
„Ja ich- ich habe alles dran gesetzt für eine normale Geburt. Aber nach 8 Stunden konnte ich nicht mehr. Vor lauter Schmerzen habe ich mich übergeben und bin dann bewusstlos geworden. Sie mussten einen Notfall Kaiserschnitt machen" erkläre ich ihm.
„Babe, ich. Es tut mir leid. Ich hätte bei dir sein müssen" meint er ehrlich. Ich konnte in seinen Augen ganz genau sehen, wie weh es ihm tat.
„Ist schon gut Schatz. Du konntest ja nichts dafür" sage ich erneut gähnend.
„Vielleicht sollte ich wirklich ein bisschen schlafen" füge ich lächelnd hinzu.
„Schlaf gut Baby" raunte Julian mir noch zu, ehe ich schon in einen Tiefen Schlaf gefallen bin.

„Mauuuuussss" rief Soph freudig ins Zimmer und kam rein.
„Man, was schreist du denn hier so rum" lache ich.
„Ich wollte nur schauen, ob du fertig bist. Jule ist jeden Moment hier" lächelt sie glücklich, ehe sie sich zu dem kleinen gesellt.
„Ohhhh, er ist einfach so knuffig." schwärmt sie.
Sofort fing ich an zu lachen. Soph war schon immer total verliebt in Babys. Aber ich muss schon sagen, süß ist der kleine wirklich, obwohl er ja so ziemlich alles von Julian, und nichts von mir hat.
„Bereit nachhause zu gehen?" steht ein grinsender Julian plötzlich vor mir und gibt mir einen Kuss.
„Aber sowas von. Eine Woche Krankenhaus reicht vollkommen aus" lache ich. Vorsichtig packe ich den kleinen in den Maxi cosi, ehe Julian ihn mir auch schon abnimmt. Soph hat sich währenddessen meine Koffer geschnappt und ist schonmal vor gegangen. Ich war so aufgeregt. Schließlich muss ich jetzt mit ihm nachhause. Ein wenig Angst hatte ich natürlich auch, davor, es nicht hinzubekommen.
„Ach Frau Habisch. Bevor sie gehen. Sie haben es die letzten Tage ja immer aufgeschoben. Wir können sie erst entlassen, wenn sie uns nun den Namen des kleinen Mann verraten" meint eine Schwester ernst. Sofort schaue ich zu Julian, der mich glücklich anlächelt.
„Luca" antwortet Julian für mich lächelnd. Auch ich lächelte und nickte der Schwester zu.
„Und der Nachname? Habisch oder?" fragt sie nach.
„Nein nein. Brandt" antworte ich sofort schnell und fülle den Zettel aus. Nachdem Julian und ich unterschrieben haben, konnten wir das Krankenhaus endlich verlassen. Meine Hand mit Julians verknotet, verlassen wir das große Gebäude und machen uns auf dem Weg zum Auto.
„Brandt? Warum hast du meinen Namen genommen?" fragt Julian leise, als wir bereits auf dem Weg nachhause sind.
„Weil ich will, dass unser Sohn deinen Namen trägt" sage ich ehrlich und lächle. Mir war es nicht wichtig, ob er meinen Namen trug. Aber ich wusste, dass es Julian viel bedeuten würde, deshalb tat ich das.
„Danke" murmelt er leise. Ein leichtes Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus.

Zuhause angekommen, gingen wir den restlichen Tag entspannt an. Julian kochte etwas zu essen, während ich Luca schonmal gefüttert habe. Jetzt gerade schlief er in seinem kleinen Bettchen neben uns, während mein Kopf auf Julians Brust weilte.
„Ich Liebe dich Julian. Auch wenn Luca nicht geplant war, bin ich so froh, das er da ist" murmle ich leise in sein Shirt.
„Und ich erst. Ich Liebe euch beide" antwortet Julian und drückt mir einen Kuss auf den Haaransatz. Gerade als ich beinahe eingeschlafen war, fing Luca an zu quengeln. Müde wollte ich gerade aufstehen, als Julian sich äußert.
„Bleib liegen, ich mach das schon" sagt er leise und steht auf, ehe er mit Luca aus dem Zimmer verschwunden ist. Eine halbe Stunde später kam er mit ihm und einer frischen Windel wieder, und legte sich zu mir. Luca hatte er zwischen uns gelegt. Luca umschloss feste einen von Julians Fingern, und fing dabei auch noch an zu lachen. Sofort breitete sich ein riesiges grinsen auf meinem Gesicht aus.
„Es ist einfach perfekt" murmle ich leise.
„Noch nicht ganz" sagt Julian und schaut mich an. Fragend, da ich nicht wusste was er meint, schaue ich zu ihm.
„Ich will dich schon seit Wochen fragen. Ich will, dass dein Name an der Klingel verschwindet" meint er ruhig. Erschrocken schaue ich ihn an.
„Du willst das ich ausziehe?" frage ich und muss mir eine Träne unterdrücken.
„Nein" sofort schüttelt er mit dem Kopf, „ich will das du mich heiratest. Wir den selben Namen haben" flüstert er leise. Überwältigt schaue ich nun wieder zu ihm hoch. Hab ich das gerade richtig verstanden?
„Lara, ich Liebe dich. Du wohnst hier. Wir haben einen wunderschönen Sohn. Ich will nicht mehr ohne dich Leben, ich-" redet er drauf los.
„Julian ja, ich würde gerne deine Frau werden" unterbreche ich ihn lächelnd.
„Was- wirklich?" fragt er erschrocken nach. Hektisch nicke ich mit dem Kopf. Vorsichtig greift Julian in seinen Nachtischschrank und holt ein Kästchen hervor. Als er es öffnet, konnte ich einen wirklich schönen rosafarbenen Ring mit einem kleinen Steinchen erkennen.  Ohne ein Wort zu sagen, nimmt Julian meine Hand und steckt mir den Ring an den Finger. Liebevoll überwindet er die Paar Zentimeter noch und küsst mich.

Das war es also, das Leben, von dem ich niemals gedacht hätte, es würde so kommen. Unsere Liebe, die wir verstecken mussten. Meine Gefühle, die ich versucht habe zu verdrängen. Und alles nur, weil ich Kai damals im Club kennengelernt habe. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann weiß ich, dass es kein Fehler war. Sonst hätten Julian und ich uns niemals kennengelernt. Alles was ich für ihn Gefühl habe, würde ich wieder tun, für uns. Jeden Schmerz, jeden Hass, einfach alles. Ich Liebe ihn einfach so sehr, und kann einfach nicht mehr ohne ihn.

Er ist die Liebe meines Lebens.

Meine Zukunft.



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ENDE

Secret Passions - Will I make it through ? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt