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„Maus, ich bin wieder zuhause" konnte ich Sophia durch die Wohnung rufen hören.
„Im Wohnzimmer" schrie ich ihr entgegen.
„Hey, wie geht's dir?" fragt sie direkt uns setzt sich zu mir.
„Ganz Okey soweit. Wie war's bei deinen Eltern?" frage ich sie.
„Schön, war toll sie mal wieder zu sehen" antwortet sie.
„Übrigens, wir sind aufgestiegen" erzähle ich ihr.
„Wie aufgestiegen? Was meinst du?" hakt sie nach.
„Na meine Mannschaft. Nächste Saison spielen wir Regionalliga" erkläre ich ihr.
„Das ist ja der Hammer, aber das ist doch nicht der einzige Grund warum du so strahlst oder?" meint sie.
„Nun, nein, nicht ganz. Julian und ich, wir sind jetzt sozusagen zusammen" erkläre ich ihr.
„Was? Maus das ich ja toll. Und wie habt ihr Kai das beigebracht?" fragt sie.
„Naja, noch garnicht. Julian meinte er will abwarten, bis Kai über mich hinweg ist." antworte ich.
„Und wie wollt ihr euch bis dahin treffen? Das ist nicht gut Maus" meint sie ehrlich.
„Ich weiß, erstmal treffen wir uns hier hauptsächlich." sage ich.
„Bist du dir sicher, dass du das willst?" fragt sie mich.
„Ich finde es auch nicht gut, dass wir uns verstecken. Aber ich mag Julian sehr, und hoffe einfach, dass es nicht all zu lange dauert, bis wir Kai davon erzählen können." erklärt sie mir.
„Das musst du selber für dich entscheiden. Ich bin nur der Meinung, dass es nicht gut ist" sagt sie nun.
„Mhh, ja" zucke ich nur mit den Schultern.
„Also, was steht heute noch so an?" fragt sie mich.
„Julian kommt später vorbei. Und bei dir?" frage ich sie.
„Vielleicht holt Chris mich später ab, aber mal schauen" meint sie.
„Alles klar" antworte ich.
Nachdem wir uns noch ein wenig unterhalten haben, haben Soph und ich noch gemeinsam etwas gekocht. Soph musste es allerdings sehr schnell essen, da Chris sich doch schon früher bei ihr gemeldet hatte und sie abholt. Ich hingegen entschied dann, später einfach gemeinsam mit Julian zu essen, da ich nicht alleine essen wollte. Julian hatte ja eh Training und wird vermutlich Hunger haben. Gerade, als ich das Essen nochmal warm mache, klingelt es an der Tür. Schnell laufe ich zur Tür und drücke unten auf. Anschließend renne ich wieder zurück in die Küche. Als ich die Tür zufallen höre rufe ich Julian zu, dass ich in der Küche bin.
„Na" entgegnet er mir und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
„Hey, hoffe du hast Hunger" meine ich und deute auf das Essen.
„Na klar, nach so viel Sport kann ich einiges verdrücken" lacht er. Auch ich musste lachen. Julian holte schonmal zwei Teller und etwas Besteck, ehe wir uns jeder etwas von den Kartoffeln und Schnitzel auf die Teller packen. Anschließend setzten wir uns ins Wohnzimmer auf die Couch.
„Und, wie war das Training?" frage ich ihn.
„Ganz gut soweit. Was hast du heute so gemacht?" fragt er mich.
„War kurz in der Uni, aber die meisten Lesungen sind wegen einer Fortbildung ausgefallen" antworte ich.
„Spannend, wann hast du eigentlich immer Training?" fragt er dann.
„Achso, ja Montags, Mittwochs und Freitags. Samstags dann immer spiel und alle zwei Wochen sonntags auch nochmal Training" erkläre ich ihm.
„Und gehst du heute garnicht?" fragt er mich.
„Ne wieso, heute ist doch Dienstag" schaue ich ihn verwirrt an.
„Babe, heute ist Mittwoch" lachte er. Verwirrt schaue ich auf mein Handy. Tatsächlich, heute ist Mittwoch.
„Fuck fuck fuck" sage ich schnell, schiebe mir die letzte Gabel in den Mund und stehe hastig auf.
„Ich muss in 20 Minuten aufm Platz stehen" meine ich und suche nach meinen Sportsachen.
„Ich fahr dich" meinte Julian nur und zog sich seine Schuhe an. Nachdem ich schnell meine Tasche gepackt habe, sind Julian und ich zum Auto gegangen.
„Tut mir voll leid, wir wollten eigentlich etwas Zeit zusammen verbringen" entgegne ich ihm, als wir bereits auf dem Weg sind.
„Ach, für Training habe ich vollstes Verständnis. Ich kann ja einfach da bleiben und ein wenig zu schauen. Wir können ja nach dem Training wieder zu dir" meint er.
„Klar, dass können wir gerne so machen" lächle ich ihn an.
Am Platz angekommen, gehe ich schnell in die Kabine zu den anderen.
„Ohhh Lara, auch mal da" entgegnet mir Mara.
„Jaja, hab vergessen das heute Mittwoch ist" lache ich leicht.
„Sag mal, wen hast du da mitgebracht?" fragt Melissa mich.
„Ach, das ist ein Freund von meinem Bruder" antworte ich nur.
„Nur ein Freund, oder zufällig ein Profi Fußballer?" fragt sie dann.
„Profi Fußballer? Wie kommst du denn da drauf?" Lache ich.
„Alter Lara, ich bin nicht auf den Kopf gefallen. Ich werd wohl noch den Kapitän meiner Lieblingsmannschaft kennen" lacht sie dann.
„Stimmt, du bist ja Leverkusen Fan. Hab ich voll vergessen" kratze ich mir verlegen am Hinterkopf und schnüre mir die Hose anschließend zu.
„Also nur ein Freund?" fragt sie nochmal.
„Jahaaa, jetzt lass uns trainieren" meine ich, schnappe mir meine Torwarthandschuhe und trinkflasche, ehe ich direkt nach draußen gehe.
„Die brauchst du nicht, pack die weg" meinte mein Trainer und deutet auf die Torwarthandschuhe. Kurz schaue ich zu unserem Torwarttrainer, der nur mit den Schultern zuckt. Seufzend knalle ich die Torwarthandschuhe auf den Boden, ehe ich mich mit den anderen etwas warm laufe. Das ganze Training über hatte ich keine Motivation. Ich war einfach deprimiert, weil mein Trainer mich mal wieder nicht Torwart sein lassen wollte.
„Lara laufen"
„Lara mehr rein gehen"
„Lara du siehst aus als würdest du gleich einen Kaffee trinken wollen"
„Lara jetzt mach doch mal was"
Die ganze Zeit über schrie er mich nur an. Meckerte an mir. Alles was ich machte war falsch.
„Das kann man doch keinen Pass nennen. Was soll das werden Lara. Wir sind hier nicht aufm Teekränzchen" schreit er nun schon wieder. Doch jetzt hab ich die Schnauze voll. Seine dummen Kommentare muss ich mir hier nicht weiter geben. Wütend ziehe ich mein Leibchen aus und werfe es ihm vor den Füßen.
„Leck mich Karsten! Such dir wen anderes der den Scheiß hier mitmacht. Ich bin raus" sage ich ernst und gehe in die Umkleide.
„Jo Lara chill mal. Karsten will dir doch nur Tipps geben" meint Melissa, nachdem sie mir gefolgt ist.
„Tipps geben? Er schreit mich die ganze Zeit nur an. Meckert an allem. Zudem will ich nichtmal im Sturm sein." schnaube ich lachend Luft aus.
„Der Trainer wird schon wissen was das richtige für dich ist" meint sie nun.
„Achja? Ich weiß selber was das richtige für mich ist. Und Karsten ist es definitiv nicht. Wegen ihm verliere ich den Spaß am Fußball" meine ich und nehme mir meine Tasche, ehe ich die Umkleide direkt verlasse.
„Lara komm her! Geh zurück auf den Platz und trainiere!" schrie er nun wütend.
„Weißt du was Karsten, du kannst mich mal. Ich werde nie wieder einen Fuß auf diesem Platz setzten, sobald du noch Trainer bist. Du interessierst dich einen Scheiß für das, was wir wollen. Und von dir lasse ich mir den Spaß am Fußball nicht verderben" schreie ich ihn nun an.
„Wo willst du denn hin? Du denkst doch nicht das du irgendwo als Torwart eine Chance hast" lachte er nun.
„Und wenn nicht, dann geht es dich immernoch einen Scheiß dreck an was ich mache und was nicht" sage ich letztendlich, ehe ich den Platz mit meiner Tasche wütend verlasse. Julian wartete bereits am Auto. Vermutlich ist er nach meinem Gang in die Umkleide schonmal vor gelaufen.
„Geht's dir gut?" Fragt er mich, als ich auf ihn zu laufe.
„Frag besser nicht. Können wir einfach nachhause?" frage ich ihn.
„Klar, Steig ein" meint er, ehe er einsteigt und mich nachhause fährt.
„Kommst du noch mit hoch?" frage ich, als wir vor meiner Wohnung stehen.
„Würde ich gern, aber Kai hat schon gefragt wo ich bin und-" fing er an.
„Okey, schon gut. Dann halt nächste mal" sage ich und steige mit meiner Tasche aus. Ohne nochmal tschüss zu sagen, gehe ich rein. Heute habe ich einfach keine Lust mehr mich über irgend etwas aufzuregen. Nach einer ausgiebig langen Dusche, bin ich gerade zu nur noch ins Bett gefallen. Relativ schnell bin ich auch eingeschlafen.

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