Aus Hass wurde Liebe

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Am nächsten Morgen wachte ich auf und konnte mich erst nicht orientieren, wo ich war. Doch sobald ich die ganze Fußball-Dekoration sah, wusste ich genau, dass ich mich in Matteos Zimmer befand. Matteo lag allerdings nicht mehr neben mir. Ich setzte mich auf und spürte sofort, dass ich schreckliche Kopfschmerzen hatte. Kein Wunder bei den Mengen, die ich gestern getrunken hatte. Ich kletterte aus dem Bett und schlüpfte durch eine Tür, durch die ich ein Badezimmer sehen konnte.
Beim Waschbecken fand ich eine noch verpackte Zahnbürste und griff sie mir. Ich würde sie ihm einfach ersetzen. Ich packte sie aus, drückte ein bisschen Zahnpasta auf die Bürste und putzte mir die Zähne. Dabei schaute ich mich im Spiegel an. Meine Haare waren zerzaust und ich sah ziemlich verklatscht aus. Ich sah genauso aus, wie ich mich fühlte. Ich gurgelte mit Wasser und spuckte es in das Waschbecken.
Dann lief ich wieder zurück in das Schlafzimmer und stand etwas verloren herum. Ich sah ein T-Shirt von Matteo über dem Stuhl hängen. Als ich es ergriff, um es überzuziehen, stellte ich fest, dass es dasselbe war, was ich neulich erst übergezogen hatte, als ich festgestellt hatte, dass wir das Treffen von Francesca verschlafen hatten und ich daraufhin aus dem Hotelzimmer gelaufen war. Ich zog es mir über den Kopf und setzte mich dann wieder auf das Bett.
Genau in dem Moment öffnete sich die Tür und Matteo kam mit zwei Tassen herein. Ich roch den Cafè bis hierhin und ich schaute die Tasse schon sehnsüchtig an.
Matteo musste lachen. „Freust du dich meinetwegen oder nur wegen dem Cafè?"
„Was denkst du denn?", erwiderte und nahm dankend meine Tasse an. Schnell nahm ich einen großen Schluck. Ja, das half total.
Matteo setzte sich neben mich und schaute mich prüfend an. „Hast du einen Kater?"
Ich nickte. Genüsslich trank ich das warme Getränk.
„Danke, dass du mit mir gesprochen hast", sprach er unser Gespräch von heute Nacht an.
Ich schaute auf den Boden. „Bedank dich nicht. Das war das betrunkene Ich"
„Willst du mir damit sagen, dass du ab jetzt wieder wie vorher bist?"
Ich überlegte ein bisschen, was ich sagen sollte. Ich wusste nicht genau, wie ich in Zukunft sein würde. Ich würde ihm gerne sagen, dass ich ab jetzt alles offen ansprechen würde, doch dann würde ich ihn anlügen.
„Matteo", fing ich an. „Ich kann dir nicht genau antworten. Ich bin nun mal keine Person, die offen über alles spricht, was einen belastet. Ich kann es versuchen, mehr zu machen, aber ich werde nie die Person sein, die du dir in den letzten Tagen gewünscht hast"
„Gott", sagte Matteo. „Natürlich redet man nicht über alles, wer tut das schon. Aber wenn man alles in sich reinfrisst, endet man genau so, wie du es gestern getan hast. Und das ist keine Lebensweise"
„Ich weiß"
Matteo fuhr fort. „Ich will dich nicht verändern, Siena. Ich mag dich so wie du bist. Aber Ich kann dich nicht leiden sehen, ohne dir helfen zu dürfen."
Ich nickte, aber schaute auf den Boden. Nachdem wir weiter schwiegen, stand ich schließlich auf. Ich brauchte eine Dusche und ich hatte im Badezimmer ein unbenutztes Handtuch gesehen. In der Badezimmertür blieb ich stehen und schaute noch einmal zurück.
„Matteo, ich mag dich wirklich. Ich habe dich nie angelogen, was das angeht. Aber du musst wissen, ob du damit klarkommst, wie ich bin. Sonst brauchen wir nichts zu versuchen. Ich geh duschen, das heißt, du hast etwas Zeit darüber nachzudenken"
Anschließend lief ich ins Bad und ließ die Tür zufallen. Ich entledigte mich meiner Kleidung und trat in die geräumige Duschkabine. Ich drehte das Wasser auf und ließ das warme Wasser der Regendusche auf mich herabprasseln. Ich duschte mein Make-Up ab und hatte das Gefühl, dass gleichzeitig auch der Kater verschwand. Mit jedem Tropfen fühlte ich mich menschlicher.
Es waren ein paar Minuten vergangen und ich fragte mich, was Matteo gerade dachte. Hatte er bereits mit allem abgeschlossen und würde mich gleich abweisen? Oder hatte er mich noch nicht aufgegeben? Ich würde es gleich erfahren.
Ich drehte mich mit geschlossenen Augen um, sodass ich jetzt in Richtung Dusch-Tür gucken sollte. Mit meinen Händen wischte ich das Shampoo aus meinen Augen und öffnete sie. Ich quietschte kurz auf, weil ich mich erschrak.
Direkt vor mir stand Matteo, ebenfalls ohne Kleidung. Er stand so nah bei mir, dass ich mich fragte, wie ich ihn nicht früher schon bemerkt hatte. Er schaute mich lange an und ich erwiderte lange seinen Blick.
„Matteo?", fragte ich.
Doch er antwortete mir nicht. Stattdessen nahm er meinen Kopf in seine Hände und küsste mich voller Leidenschaft. Ich war erst einmal zu überrascht, um irgendwie zu reagieren. Schließlich legte ich meine Arme um seinen Hals und der Kuss wurde sofort wild. Er drückte mich hinter mir an die Wand und hob mich hoch, sodass ich meine Beine um ihn schlingen musste, um mich hochzuhalten.
Lange standen wir einfach nur so da, bis Matteo es nicht mehr abwarten konnte. Er griff nach unten und positionierte sich. Ich spürte, wie er seine Erregung in meinen Eingang schob und immer weiter in mich eindrang. Wir fanden sofort einen Rhythmus. Er bewegte sich schneller und schneller und wir stöhnten uns gegenseitig in den Mund. Seine Hände wanderten von meinem Rücken, zu meinem Hintern und auf meine Brüste. Dann begann er meinen Hals zu küssen und ich legte meinen Kopf in den Nacken, sodass mein Hinterkopf sich gegen die Wand drückte.
Währenddessen lief das Wasser noch. Doch das störte uns nicht, während wir so lange weiter machten, bis wir beide zum Höhepunkt kamen und erschlafften. Wir beendeten alles noch mit einem langen Kuss und dann ließ ich mich von ihm runtergleiten.
Aber ich trennte unseren Blickkontakt zu keiner Sekunde. „Was bedeutet das jetzt?"
Matteo lächelte. „Ich glaube, so schnell wirst du mich nicht los"
„Mist", sagte ich nur und grinste ihn an.
Dann ging ich aus der Dusche heraus und trocknete mich ab. Matteo machte es mir gleich. Währenddessen ärgerte er mich, indem er mir die ganze Zeit dazwischen pfuschte. Ich schaute ihn als Scherz tadelnd an. Ich zog mir meine Unterwäsche an und zog mir das Oberteil von Matteo über.
„Wir reden aber nochmal darüber, ob du meine Kleidung klauen darfst", merkte Matteo an.
Ich grinste. „Nein, dass hast du dir jetzt eingebrockt"
„Was habe ich mir sonst noch eingebrockt, mit dir als meine Freundin?", fragte er nach.
Er hielt den Atem an, genauso wie ich.
„Entschuldige, ich wollte nicht einfach annehmen, dass -.", stammelte er los, doch ich unterbrach ihn schnell. „Ist okay, Freund"
Er grinste und drückte mir einen Kuss auf. „Siena Mancini zusammen mit Matteo Fontana. Wer hätte es gedacht"
Ich rollte mit den Augen. „Okay, jetzt wird es mir zu kitschig"
Ich griff nach seiner Hand und wir verließen das Badezimmer. Ich schnappte mir noch eine Jogginghose und dann war mein Plan, mir was zum Frühstück zu suchen. 

I Hate it to love youBut I doWo Geschichten leben. Entdecke jetzt