III.II

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"Vor ungefähr fünf Jahren wurde eine Soldatin des Aufklärungstrupps aus ihrer Wohnung entführt. Natürlich hat das Militär verstärkt nach ihr gesucht, aber ohne Erfolg. Zu der Zeit verschwanden grundlegend mehreren Menschen, später stellte sich heraus, dass eine Gruppe diese entführt hatte. Beim Versuch der Festnahme der Täter brannte das Gebäude, in welchem das Versteck war komplett ab und alle Geiseln sowie die Entführer starben", erklärt er und blickt dabei in die Leere.

"Der Entführungsfall vom 15. September", haucht Armin überrascht und dreht sich weg von den Bildern und zu den Menschen. Er hätte direkt darauf kommen können, als er den Namen gehört hatte. Grace Baker war demnach die Frau, um welche es ging. Stimmt und er hatte sogar die Akte des vermissten Pferdes in der Hand gehalten. Aber wenn dieses Pferd, das Pferd der Täter war, würde das dann nicht heißen das?

"Sie ist Tod, Alert." Ganz als hätte Levi die Gedanken des Blonden erkannt starrt er ihn kühl an und bringt Armin kurz zum Schlucken. "V-verstehe", murmelt er und weicht dem unangenehmen Blick des Dunkelhaarigen aus.

"Das konnte keiner offiziell bestätigen!", mischt sich Richard nun wieder ein und kassiert dafür mitleidige Blicke der jüngeren Soldaten. Dass es ihm schwerfällt den Tod der eigenen Tochter zu akzeptieren, hinterfragt keiner. Unzufrieden schnauft er aus und blickt aus dem Küchenfenster auf die Weiden wo ein paar Pferde grasen. "Ich glaube das nicht", murrt er entschlossen. Die grünen Augen stur auf die Wiese gerichtet.

"Erstrecht nicht, wenn ihr Pferd hier wieder auftaucht. Nach fünf verdammten Jahren! Auf meiner verdammten Weide!", flucht er leise. "Das kann doch kein Zufall sei-"

"Richard."

Der Mann erstarrt für einen Moment als Levi leicht die Stimme im ernsten Ton erhebt. Etwas verbittert schaut der Vater zu dem Kleineren und verkneift sich seine Worte dann um stattdessen nur leise zu seufzen.

Armin hingegen widmet sich wieder den Bildern an der Wand, um der unangenehmen Situation zu entkommen. Es ist mehr als deutlich, dass der Vater nicht akzeptiert, dass seine Tochter Tod ist und der Captain scheinbar gerade zu stark daran festhält. Er macht den Blonden zwar Neugierig, warum Levi dies tut, er scheint sie zumindest gekannt zu haben dafür sprechen gleich mehrere Hinweise, aber er hatte noch nie mitbekommen, dass der kleinere so stark auf etwas beharrte.

Seine blauen Augen wandern zu einem etwas größeren Gemälde, welches als einziges drei Personen abbildet. Nicht nur die zwei Männer, welche unteranderem sonst überall auftauchen, sondern auch eine Frau. Allgemein ist es die einzige Abbildung auf welcher eine Frau auftaucht. Sie sitz auf einem Stuhl und hält in den blassen Händen die Zügel eines weißen Pferdes. Wahrscheinlich war sie in ihren zwanziger als das Gemälde gemalt wurde. Ihre Kupfernen, leicht rötlichen Haare sind brustlang und fallen ihr in einem säuberlich geflochtenen Zopf über die Schultern. Die Lippen deuten ein kleines freches Grinsen an, wenn gut genug hinschaut und die Augen fixieren einen förmlich.

Grünen Auge – die farblich an die Baumkronen erinnern, welche im Wind wehen und das Gefühl einer frischen Brise vermitteln. Zusammen mit helleren Flecken von braun, die an die Wärme von Sonnenstrahlen auf einer Wiese denken lassen – blicken ihn an und lassen ihn direkt an einen Wald denken.

Hinter der Frau steht Richard und ein weiterer Mann der etwa genauso alt wie die Frau mit den grünen Augen wirkt. Moment. Kann es sein? Langsam weiten sich Armins Augen, während sein Blick zurück zur Frau fällt.

"Gehts dir gut Armin? Du zitterst", stellt Sasha plötzlich besorgt fest und holt Armin somit schlagartig aus seinen Gedanken heraus. Dennoch weiß er nicht, was er tun soll. Sein Körper fühlt sich wie eingefroren an und gleichzeitig hat er das Gefühl, dass das Adrenalin nur so durch seinen Körper schießt.

・Grace • Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt