1. Lexian - Schiffsreise mit Konsequenzen

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Heute war es endlich soweit. Ich konnte schon seit Monaten an nichts anderes mehr denken. Endlich konnte ich mit meiner Familie auf einen Ausflug gehen. Ich war mir bewusst, dass die meisten Jugendlichen in meinem Alter, den Gedanken Zeit mit den Eltern zu verbringen, wohl als Zeitverschwendung und Farce ansahen. Trotzdem gab es im Moment nichts anderes, was mich hätte glücklicher machen können. Das letzte Mal -an das ich mich erinnern konnte- genossen wir zusammen die Sonnenstrahlen am brasilianischen Strand. Doch diese Erinnerung war über zehn Jahre alt, sodass ich mich nicht mehr an die Details erinnern konnte. Während die Familien meiner Freunde wenigstens einmal im Jahr in den Urlaub flogen, so konnte ich mir dies nur in meinen Träumen herbeisehnen. Immerhin waren beide meine Eltern im Showbusiness äußerst beliebt.

Mein Vater war ein berühmter und reicher Immobilienmakler, der schon unzählige Häuser verkauft und in seiner Jugend als Model gearbeitet hatte. Meine Mutter hingegen übertraf ihn in Sache Schönheit über Längen. Durch ihr engelsgleiches Äußeres und ihr Drang sich in verschiedene Rollen hineinzuversetzen, machte man aus ihr in kürzester Zeit einen Star im Theater sowie auf den Kinoleinwänden. Bei dieser Berühmtheit war es nicht verwunderlich, dass sie sehr viel Geld verdienten. Ich war stolz auf sie, doch es gab auch Augenblicke in meinem Leben an denen ich ihren Erfolg verfluchte. Natürlich würde ich ihnen dies niemals ins Gesicht sagen -immerhin gaben sie sich bei allem viel Mühe-. Trotzdem war ich schon des Öfteren traurig, dass sie nicht genug Zeit mit mir verbringen konnten.

Aus diesem Grund freute ich mich natürlich auf den kommenden Ausflug und konnte es gar nicht mehr abwarten. Am Tag der Abreise stand ich schon sehr früh auf, machte mich fertig und klopfte zögerlich am Schlafzimmer meiner Eltern an. Ich wollte sie nicht belästigen, doch zurückhalten konnte ich mich auch nicht mehr. Bevor ich mein zügelloses Verhalten bereute, machte man mir schon die Tür auf. Mein Vater stand angezogen im Türrahmen und lächelte mich fröhlich an. "Deine Mutter ist gerade im Bad", sagte er und wuschelte mir durch meine grünlichen Haare. Ich strahlte und beschwerte mich leise darüber, dass er meine Frisur durcheinander brachte. "Wir kommen dann runter, du kannst schon mal anfangen, alles wichtige einzupacken", schlug mein Vater vor und begab sich wieder in Richtung des Bettes.

Erst nachdem wir alles gepackt und verstaut hatten, fuhren wir zum Hafen. Dort lagen viele Bote an, wobei eines unseres war. Natürlich viel luxuriöser als alle anderen.
Wir stiegen hinauf und verstauten alles. Ich legte mich auf die Liege, die perfekte Sicht zum Ozean hatte. Der Himmel war ein klares Blau und der Wind schien nahe dazu eingeschlafen zu sein. Nachdem wir den Hafen verlassen hatten, schloss ich meine Augen und ließ meine Seele angenehm ins Land der Träume befördern.

Nach mehreren Stunden wurde ich von etwas Lautem und Nassem geweckt. Ich öffnete meine Augen und konnte Ihnen kaum trauen. Der zuvor so klare Himmel war von Wolken überzogen. Das Wasser schlug wild gegen das Schiff, was dafür sorgte, dass ich von der Liege flog. Der Boden des Schiffes wurde immer mehr mit Wasser überschwemmt. Wo man auch hinsah, alles wurde von einem katastrophalen Umfeld geziert.

Warum bin ich nicht geweckt worden?

Der Gedanke beunruhigte mich und ich versuchte meine Eltern zu finden. Mühselig hangelte ich mich am nassen Geländer entlang, immer mit der Angst hinzufallen und ins Meer zu stürzen. Nach wenigen Minuten, die mir wie Stunden vorkamen, kam ich am Steuerbord an. Mein Vater stand dort und versuchte mit aller Kraft, dem Sturm vor uns zu entkommen und auch meine Mutter saß bei ihm. Sie weinte und betete zu Gott. Ich rief nach ihr und sie schaute mich überglücklich an. Dann stand sie auf und kam vorsichtig zu mir herüber.

Gerade als sie nach meiner ausgestreckten Hand greifen wollte und sie mich mit ihrem liebevollen Lächeln anlächelte, passierte es.

Das Wasser schlug so hart gegen unser Schiff, das es fast gekentert wäre. Meine Mutter fiel hin, konnte sich aber noch an der Tür festhalten, die gerade durch den starken Wind ins Schloss gedrückt worden war. Doch das Problem war, dass ich hinter der Tür stand und meine Mutter ihre Augen aufriss. Tränen überströmten ihr so schönes Gesicht und ich hörte wie sie immer lauter meinen Namen schrie. Sofort merkte mein Vater, dass etwas passiert sein müsste und schaute kurz in unsere Richtung. Doch anhand seines Gesichtsausdruckes, erkannte ich es. Langsam drehte ich mich um und sah eine riesige große Welle, die mich mit sich riss. Ich versuchte mich irgendwo festzuhalten, doch vergeblich alles war zu glitschig. Und so wurde mir schnell schwarz vor Augen und ich rang nach Luft, bevor mich die Welle mit sich in die Weiten der Tiefe riss.

Mein letzter Gedanke war:,, Sterbe ich jetzt?"

Kein Entkommen!! -wird derzeit Überarbeit- (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt