18. Lexian - Meine Klasse

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------------- Sicht von Lexian-------------

Nachdem wir meinen zukünftigen Klassenraum betreten hatten, entspannte ich mich. Lemalian, unser Direktor lief vor zum Lehrerpult, an dem schon ein junger Mann saß. ,,Hallo, Derick! Lang nicht mehr gesehen und wie machen sich die Schüler?", sprach Lemalian ihn an und bekam zuerst nur ein genervtes Seufzen als Antwort.

Ich ging langsam auf die Beiden zu, um sie besser verstehen zu können.
,,Also ehrlich Lemalian, was hast du hier zu suchen? Du hast doch viel wichtige Dinge zu tun, als MIR einen Besuch abzustatten. Und frag nicht solche dummen Fragen. Wir haben noch nicht mal richtig angefangen, wie könnte ich dir da auch etwas über die Schüler sagen?! Und wir haben uns gestern auf der Konferenz gesehen! " , entgegnete Derick mürrisch und warf mir einen Blick zu.

,,Wer ist das?", fragte er auf einmal und war sofort wieder etwas ruhiger.
,,Dies ist einer deiner neuen Schüler! Bitte kümmere dich gut um ihn!", antwortete Lemalian und zeigte in meine Richtung. Ich wurde rot, denn alle Blicke der Schüler lagen nun auf mir.

Wieso musste mich auch ausgerechnet der Direktor vorstellen!?

Ich seufzte bei dem Gedanken und sagte mit etwas ruhigere Stimme: ,, Hallo, schön euch kennenzulernen. Mein Name ist Lexian und ich bin genauso wie ihr hier auf dieser gottverdammten Insel gefangen."

Bei meinen Worten bekam ich zuerst einen giftigen Blick von Lemalian, wobei ich mich fragte: ,,Wieso? Stimmt doch..."

Immerhin hatte ich Recht! Dies erkannte ich auch an den Gesichtsausdrücken mancher Schüler, die mich verständnisvoll und zugleich traurig ansahen. Erst dann realisierte ich, dass ich nicht der Einzige war, der von seiner Familie getrennt worden war. Und dies vielleicht für immer!

Ein Klatschen riss mich aus den Gedanken, sodass ich kurz zusammen zuckte. Mein Blick richtete sich sogleich auf Derick, der mich noch immer von oben bis unten musterte. Danach stand er auf und sagte:,, Setze dich bitte auf einen freien Platz, damit wir endlich beginnen können. Immerhin erwartet unser lieber und doch nerviger Direktor hier, Resultate!"

Ich befolgte dies und ging durch die Reihen, wobei alle Augen auf mich gerichtet waren und setzte mich ganz hinten neben einen Jungen mit eisblauen Haaren, der unterschiedliche Augenfarbe hatte. Sein rechtes war so blau wie sein Haar, was fast dem Ozean glich und sein linkes Auge leuchtete in einem dunklen Lilaton. Ich musterte ihn nur kurz von der Seite und fragte mich, wie viele komische Leute es noch an unserer Schule gäbe.

Immerhin sehen alle richtig gut aus oder ziemlich süß. Jeder hatte seine Merkmale und keiner hatte auch annähert etwas Schlechtes an sich. Naja, wenn man bei manchen den Charakter nicht mitzählt!
Und wieso zur Hölle sind hier nur Jungs?!

Diese Frage hatte ich mir schon lange gestellt, doch ich kam noch immer nicht auf eine passende Erklärung.

Als ich meinen Blick durch die Klasse schweifen ließ, erkannte ich lauter fremde Gesichter, wobei die einen viel jünger aussahen als die anderen, was mich ehrlich gesagt, etwas wunderte!

Derick, unser Lehrer, schrieb gerade etwas an die Tafel, wobei ich bemerkte, dass Lemalian schon längst wieder verschwunden war.
Während der Lehrer mit was auch immer beschäftigt war, sprach mich mein Sitznachtbar an. Erst dachte ich, dass es der Blauhaarige wäre, doch schnell erkannte ich, dass dem nicht so war.

Denn die Stimme kam diesmal von der anderen Seite. Ich drehte mich also nach links und blickte sofort in helle himmelsblaue Augen, die unter einer schwarzen Brille versteckt waren. Der Junge hatte blonde Haare und ein schwarzes Halsband an, was mich sofort an mein eigenes Ich erinnerte. Aus irgendeinem Grund kam mir der Fremde sehr sympathisch vor, was natürlich auch daran legen könnte, dass wir anscheinend den gleichen Geschmack in Sache Mode hatten.

Jedenfalls sagte er mit einer unglaublichen femininen Stimme:,, Hallo, mein Name ist Kim! Schön dich kennenzulernen." Ich entgegnete ein:,, Ebenfalls!", worauf er nur leicht grinste. Ich konnte nicht anders, als dies zu erwidern. Wir reichten uns schnell die Hände zur Begrüßung, wobei ich mich erneut etwas fragte:

,,Wie kann man so feminin sein und dennoch so einen festen Handdruck haben?" Als ich jedoch an mir herab sah, dachte ich nur:,, Das sagt ja der Richtige!" Immerhin war ich da nicht anders.

Eine Weile herrschte Stille zwischen uns, die ich irgendwie zu überwinden versuchte. Leider gelang mir dies nicht, denn mein Lehrer ergriff vor mir das Wort. Sofort verstummte ich und blickte nach vorne.

Ein seltsames Gefühl breitete sich daraufhin in meinem Magen aus, so als wüsste ich, dass gleich etwas Ernstes zur Sprache kommen würde.

Kein Entkommen!! -wird derzeit Überarbeit- (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt