2. Lexians Mutter/ Lexian - Sterbe ich jetzt?

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☆☆☆☆☆☆ Lexians Mutter☆☆☆☆☆

Ich schrie immer wieder seinen Namen, doch egal wie sehr ich mich auch bemühte...es war alles vergebens. Ich konnte es nicht glauben. Ich WOLLTE es nicht glauben. Mein Herz versuchte die ganze Situation zu verarbeiten, während salzige Tränen ununterbrochen an meinen Wangen hinabliefen und mir meinen Verlust nur noch deutlicher vor Augen führte. Wie konnte es nur so weit kommen? Wieso musste es ausgerechnet er sein? Was habe ich getan, um meinen einzigen Sohn sterben zu sehen?

Immer mehr Vorwürfe sammelten sich in mir an. Tief in mir wusste ich, dass mich keine Schuld traf, doch ich konnte nicht anders. Die schlechten Gedanken waren nicht zu verdrängen. Noch immer starrte ich auf die Stelle, an der vor ein paar Minuten noch mein kleiner Junge gestanden hatte. Die vor Schreck und Angst verzerrten Augen meines Sohnes hatten sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt und ließen mich nicht mehr los. Der Schmerz war unerträglich. Ich konnte einfach nicht mehr. Mein Beine gaben nach und knickten ein, sodass ich zu Boden fiel. Ich bekam nur noch am Rande mit, dass mein Mann mich in die Arme schloss und mich tröstete. Er hatte selbst Tränen in den Augen, während er kontinuierlich auf mich einredete. Ich bewunderte ihn für seine Stärke, konnte sie aber gleichzeitig nicht nachvollziehen. Immerhin ist eben unser Eigen Fleisch und Blut von den Wellen in den Tod gerissen worden!

Später saß ich in einer Decke eingewickelt am Hafenrand und starrte auf das Wasser. Der Sturm hatte aufgehört und ließ eine stille See zurück, während mein Inneres weiterhin tobte. Die Hoffnung, dass Lexian überlebt hat, war wie ein schwacher Funke, der mich noch am Verstand hielt. Mein Mann hat inzwischen die Küstenwache und die Polizei benachrichtigt und es wurde eine vermissten Anzeige veröffentlicht. Trotz allem war noch keine Spur von ihm. Wo um Himmels Willen steckst du, mein Sohn?

☆☆☆☆☆☆☆☆☆ Lexian☆☆☆☆☆☆

Die riesige Welle riss mich mit und drückte mich mehrmals unter Wasser. Ich versuchte immer wieder an die Oberfläche zu schwimmen, doch die Wellen prasselten ununterbrochen auf mich nieder und drückten mich Richtung Meeresboden. Der Geschmack des salzigen Wassers machte sich zunehmend bemerkbar. Ich musste würgen, konnte es aber nicht. Der ganze Sauerstoff verließ meine Lunge und wurde von Meerwasser ersetzt. Ich dachte wirklich, dass mein letzter Augenblick nun gekommen war. Der Druck des Wassers schlug mich bewusstlos. Mir wurde komplett schwarz vor Augen. Mein letzter Gedanke war: Sterbe ich jetzt? Irgendwann spürte ich meine Glieder wieder und bewegte sie ein wenig. Bin ich in der Hölle angekommen? Zu meinem Glück war dies nicht der Fall.

Ich konnte nassen Sand auf meiner Wange spüren und öffnete meine Augen. Ich lag am Strand einer Insel. Mühsam stützte ich mich ab und hiefte meinen Körper auf. Gierig rang ich nach Luft und musste mehrmals kräftig husten, wobei viel Meerwasser meine Lunge verließ. Erst als sich wieder Sauerstoff in meiner Lunge bildete, atmete ich erleichtert aus und realiserte, dass ich noch am Leben war. Anscheinend ist mein Ende noch nicht gekommen.

Nachdem ich wieder bei Kräften war und mir den Sand von den Klamotten gewischt hatte, stand ich mit zitternden und immer noch wackeligen Beinen auf, um mich etwas umzusehen. Ich war umgeben von Wasser. In der Ferne erkannte ich etwas Land, leider zu weit weg, um hinschwimmen zu können. Als ich mich einmal um meine eigene Achse gedreht hatte, erkannte ich, dass ich mich mitten auf einer Insel befand. Der Strand breitete sich auf beiden Seiten aus und war unglaublich groß. Viele Muscheln lagen überall verstreut und die Sonne schimmerte alles in einem hellen fröhlichen Ton an, als wäre niemals ein Sturm gekommen. Mein Mund fühlte sich trocken an und da die Sonne mich allzu sehr blendete, begab ich mich auf Erkundungstour. In der Nähe des Strandes befand sich ein riesiger Dschungel und so konnte ich der Sonne entfliehen, ehe ich noch zu Staub zerfallen würde. Letztendlich wanderte ich Stunden durch den dichten, riesigen Dschungel und hatte nach kurzer Zeit jeglichen Orientierungssinn verloren. Die Bäume schienen jedoch eher beruhigend auf mich zu wirken, als unangenehm und so ging ich einfach unbekümmert weiter.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam ich aus dem großen Dschungel und konnte meinen Augen nicht trauen. Vor mir befand sich ein....

Kein Entkommen!! -wird derzeit Überarbeit- (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt