Kein Entkommen!! -wird derzeit Überarbeit- (boyxboy)

23. Lexian - Du bist nicht alleine

-------------- Sicht Lexian---------
Vor Schreck sprang ich auf. ,,Was machen Sie denn hier?", fragte ich meinen Direktor und verbeugte mich leicht. ,,Lass die Formalitäten weg", sagte Angesprochener und kam auf mich zu. Währenddessen sah er sich staunend um. ,,Du hast reife Arbeit geleistet!", meinte der Direktor, als er vor mir stehen blieb. Mein Lehrer gesellte sich ebenfalls zu uns und stimmte Lemalian zu.

,,Das...ich..ähm..!", fing ich an, wusste jedoch nicht was ich sagen sollte, weshalb ich einfach meinen Kopf senkte. Innerlich bereitete ich mich auf eine lange Predigt vor, in der es darum ging, naja was auch immer ich gerade angestellt hatte.

Doch jene kam nicht. Überrascht darüber sah ich wieder nach oben in die warmen Augen meines Direktors.
,,Hattest du echt gedacht, dass wir dich jetzt bestrafen oder ausschimpfen?", fragte dieser und konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen.

Sofort verschwanden meine Sorgen und machten Platz für die Scham.
,,Was hast du dir denn gedacht! Dummkopf!", sagte ich in Gedanken zu mir selbst und rang mich ebenfalls zu einem Lächeln durch.

,,Ähhm..wenn mir dir Frage gestattet ist, was habe ich hier eigentlich eben gemacht?", fragte ich und schaute die Pflanzen um mich herum an.
Lemalian folgte meinem Blick und meinte:,, Dies ist deine Gabe!"
,,Ich verstehe nicht. Ist das also alles hier wegen mir passiert?!", fragte ich erstaunt und bekam ein Nicken als Antwort.

Ich konnte es nicht fassen.
Das soll alles ich gewesen sein? Staunend sah ich mich um. Die ganze Lichtung, auf der ich noch vor ein paar Minuten gesessen hatte, strahlte in grünem Licht und blühte regelrecht auf. Überall sproßen Pflanzen verschiedenster Art in die Höhe. Früchte, die zuvor noch nicht einmal gereift waren, verströmten nun einen saftigen frischen und Geruch. Das Gras ging mir bis zu der Hüfte und die Blumen lächelten mich in jeder möglichen Farbe freundlich und dankbar an.

Derick schien meine Reaktion zu verstehen und sagte:,, Ich weiß, dass dies noch unglaublich schwer zu verstehen ist, doch jeder auf der Insel stand einmal an deiner Stelle, Lexian. Am Anfang wirst du von deiner inneren Kraft überwältigt sein und sie wahrscheinlich auch fürchten, doch bald wird es besser und du lernst sie zu verstehen, zu kontrollieren. Das versichere ich dir! In den folgenden Tagen werden viele weitere deiner Mitschüler ihre Gabe entdecken und wahrscheinlich genauso verwirrt und überwältigt sein, wie du es gerade bist. Das ist alles natürlich und nichts wofür man sich schämen müsste. Du bist also nicht der Einzige, der da durch muss. Wir haben es auch geschafft und das wirst du auch!"

Ich nickte und musste erst einmal seine Worte verarbeiten. Was er wohl damit meinte:,, Du wirst sie wahrscheinlich auch fürchten."

Lemalian scheint meine Besorgnis zu spüren, denn er legte seine Hand auf meine Schulter und meint:,, Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, was Derick dir eben gesagt hat. Du wirst es mit der Zeit verstehen. Versuche bis dahin einfach etwas Spaß zu haben und deine Kräfte kennen zu lernen. Sie sind nun ein Teil von dir."

Ich nickte nur und versuchte seinem Ratschlag nachzukommen. Es gab noch so vieles, was ich noch nicht verstand, da machten ein und zwei Fragen mehr keinen Unterschied.

,,Ok, wollen wir mal wieder zu den anderen zurückkehren?", meinte Derick und zusammen verließen wir die Lichtung, welche noch immer von einem grünlichen Schimmer überzogen war.

Ich folgte meinem Lehrer zu den Anderen und merkte erst, als mein Tattoo grünlich zu glühen aufhörte, dass es überhaupt auf die Aktivierung meiner Kräfte reagiert hatte. Ob das bei den anderen auch so leuchtete? Vorsichtigt berührte ich mein Symbol und spürte die restliche Wärme, welche mich an die Kraft der Natur erinnerte. Das Gefühl war angenehm und schien mir so dermaßen vertraut, das es mir etwas Angst einjagte. Ganz anderes als ich es je erwartet hätte. Es fühlte sich an, als hätte ich einen Teil von mir wieder gefunden, der sich vorher von mir verborgen hatte. Noch in Gedanken vertieft, erreichte ich den Platz auf dem meine Klassenkameraden trainierten. Voller Staunen fiel mir die Kinnlage runter. Manche von den Jungs haben genau wie ich ihre Kräfte entdeckt und DAS, was ich zu sehen bekam, war einfach unglaublich. Niemals hätten meine Eltern ... ja nicht einmal ein anderes menschliches Geschöpf diesen Anblick vor mir geglaubt.

Lemalian merkte meine Faszination und schlug mir freundschaftlich auf den Rücken, sodass ich ein paar Schritte nach vorne stolperte. Zum Glück fing ich mich sofort wieder, sodass ich nicht Bekanntschaft mit dem Boden machen musste. Der Direktor schien meine Unsicherheit und Eifersucht bezüglich der Kräfte meiner Kameraden zu spüren: ,,Das wird schon. Jede eurer Gaben ist wichtig für uns!" Seine Worte sollte mich eigentlich beruhigen, doch aus einem unbekannten Grund konnte ich diese Gefühle einfach nicht verdrängen.

Ich war dermaßen in Gedanken vertieft, dass ich nicht mitbekam, wie mein Lehrer zu Derick flüsterte:,, Pass auf ihn auf. Er besitzt eine größere Macht, als ihm bewusst ist!" Angesprochener nickte und gesellte sich zu unseren drei Aufpassern, die am Rande standen und alles beobachteten.

Ich wurde somit alleine gelassen, da Lemalian wieder im Gebäude verschwunden war. Verlegen rieb ich mir meinen Hinterkopf und tapste zu Kim und Nero, da sie die einzigen waren, mit denen ich bisher gesprochen hatte. Meine Neugiere bezüglich ihrer Kräfte konnte ich natürlich nicht verstecken....