Als ich mit Clark zum Strafdienst in der Küche verdonnert wurde, freute es mich, denn so würde ich meinem Plan ein Stück näherkommen. In der Küche angekommen, bekamen wir die Aufgabe verschiedenes Gemüse zu schälen. Clark begann bereits fleißig zu schälen, während ich mit den Schäler ansah und nicht wusste, wie ich dieses Ding bedienen sollte. Als ich dann plötzlich eine Hand auf meiner spürte, begann mein Herz zu rasen. Clark erklärte mir die Funktion dieses Gerätes so liebevoll und verständlich, dass ich es nach ein paar Versuchen selber konnte. „Ich habe es gesehen, dass hast du gut gemacht Mattheo" waren ihre Worte und mein Herz blieb für einen Moment stehen. Ich war wie erstarrt bei diesen Worten und brachte keinen Ton heraus. Sie sagte dies so frei heraus, als wäre es das Normalste auf der Welt. Diese Worte waren etwas Besonderes für mich, denn ich hatte sie gerade zum ersten Mal gehört. Mein Vater sagte diese Worte nie zu mir und meine Mutter... starb als ich zwei Jahre alt war. Dann kam ich zu den Malfoys und die zogen mich auf. Narzissa war zwar bestrebt, eine gute Mutter zu sein, doch auch sie kam aus einer Familie, bei der liebevolle Gefühle eher Mangelware waren. Clark schien ebenfalls zu bemerken, dass mich die Situation beschäftigte, weswegen sie es auch sein ließ, weiter darauf einzugehen. Dafür war ich ihr dankbar, weil ich nicht gewusst hätte, was ich sagen hätte sollen. Als wir dann allmählich fertig waren, wurden wir auch vom Küchendienst entlassen und verließen die Küche. Als ich Clark anbot, mit mir und den anderen zu Abend zu essen, lehnte sie ab und gegen meine Erwartungen, akzeptierte ich einfach ihre Entscheidung und versuchte sie nicht umzustimmen. Unsere Wege trennten sich und ich ging zur Großen Halle, wo bereits die anderen saßen. Ich schlenderte gemütlich zu meinen Freunden und setzte mich hin. „Da ist ja unser, ich flieg aus dem Unterricht heraus. Na erzähl schon, wie war der Strafdienst mit Clark? Bist du schon weitergekommen?" Draco sah mich mit einem Grinsen an und direkt erschien auch ein Grinsen auf meinem Gesicht. „Es hat alles funktioniert, alles ist genau nach Plan verlaufen" Draco nickte mir zu und auch Pansy schaute mich zufrieden an. Die beiden fingen anzuessen. Nur Blaise, welcher neben mir saß, sagte nichts. Ich blickte zu ihm und unsere Blicke trafen sich. „Macht es dich glücklich, mit ihren Gefühlen zu spielen?" Blaise Stimme drang an mein Ohr und verwundert blickte ich zu ihm. „Was willst du eigentlich von mir Blaise? Kannst du dich nicht einfach um dich selbst kümmern und mich machen lassen? Clark bedeutet mir nichts. Sie wird mir nie etwas bedeuten" Blaise wendete seinen Blick ab. „Na wenn du meinst Mattheo" und damit war das Gespräch zwischen uns beiden beendet und auch ich begann zu essen. Direkt musste ich lächeln, als ich sah, was es zum Abendbrot gab. Es gab das Gemüse, was Clark und ich vor einigen Stunden geschält und zubereitet haben. Ich erinnerte mich an die Stunden in der Küche und musste feststellen, dass ich ihre Anwesenheit doch sehr genoss. Direkt schüttelte ich meinen Kopf, um diese Flausen aus meinem Kopf zu verbannen. Ich dürfte jetzt ja nicht zulassen, dass ich irgendwelche Sympathien für sie hegte. Das würde meinen Plan nur gefährden und Blaise hätte recht gehabt. Somit aß ich weiter und ignorierte jeglichen Gedanken an Clark. Als dann alle mit dem Essen fertig waren, machten wir uns gemeinsam auf den Weg in den Kerker. Wir wollten noch etwas im Gemeinschaftsraum zusammensitzen und dies taten wir dann auch. Rege Gespräche kamen zustande, doch ich hielt mich raus. Wieder glitten meine Gedanken zu Clark und ich verstand wirklich nicht, wieso mir dies passierte. Mit der Zeit wurde es immer später und die meisten verabschiedeten sich, sodass nur noch Blaise und ich übrigblieben. Schweigend saßen wir auf der Couch und keiner von uns beiden schien sprechen zu wollen. Als Blaise dann auch aufstand, schaute ich zu ihm. „Noch kannst du es dir wirklich überlegen Mattheo. Du bist noch nicht zu weit gegangen, aber sobald du weitermachst, bist du zu tief drin, um da wieder rauszukommen. Ich meine es wirklich ernst Mattheo, es bringt dir nichts, ihre Gefühle zu verletzen... sie hat ein gutes Herz, ob du es glaubst oder nicht... sie hat das nicht verdient" mit diesen Worten verließ er ebenfalls den Gemeinschaftsraum und ich blieb alleine zurück. Die Worte von Blaise schallten durch meinen Kopf und wiederholten sich immer und immer wieder. Tat ich hier wirklich das richtige? Und wenn ja, zu welchem Preis würde ich es tun? Genervt legte ich meinen Kopf in meine Hände und raufte mir die Haare. „Salazar Mattheo Riddle, reiß dich zusammen" sprach ich zu mir selbst und stand auf. Ich hatte genug. Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken. Als ich mich auf den Weg in mein Zimmer machen wollte, lief ich an einem bestimmten Zimmer vorbei. Ich blieb abrupt stehen und wartete. Es war das Zimmer von Clark und ich fragte mich, was sie wohl gerade machte. Vorsichtig legte ich meine Hand an die Türklinke und drückte sie nach unten. Ich schob die Tür, sodass sie einen Spalt geöffnet war und ich in das Zimmer sehen konnte. Ich sah ihren Schreibtisch und kurz darauf auch sie. Sie schien am Schreibtisch zu sitzen, doch ihr Kopf lag auf dem Tisch. Ich öffnete die Tür noch ein Stück weiter und trat ein. Ich ging einen Schritt näher zum Schreibtisch und sah, dass Clark eingeschlafen war. Sie lag zwischen etlichen Blättern Pergament und ein wenig Tinte hatte sie auch an ihrer Wange. Ich musste lächeln, da dieser Anblick irgendwie süß war. Ich entschied mich, etwas völlig Untypisches zu tun. Vorsichtig ging ich noch einige Schritte näher zu ihr und versuchte sie behutsam vom Stuhl zu heben. Als ich Clark dann auf meinen Armen hatte, schaute ich in ihr Gesicht und musste mir eingestehen, dass sie schon irgendwie süß aussah. Kopfschüttelnd legte ich sie auf ihrem Bett ab und deckte sie mit ihrer Decke zu. Die Tinte war immer noch auf ihrer Wange und ich führte meine Hand zu ihrer Wange, um die Tinte abzuwischen. Dabei streichelte ich ihr behutsam über die Wange und genoss diesen ruhigen Moment zwischen uns. „Schlaf gut Clark..." flüsterte ich leise und sah sie immer noch an. Als ich bemerkte, was ich hier tat, zog ich meine Hand weg und ging ein paar Schritte zurück. Was war nur los mit mir? Was hatte ich mir dabei gedacht, hierherzukommen und sie dann noch in ihr Bett zu tragen? Völlig gedankenverloren verließ ich Clarks Zimmer und verschwand in meinem eigenen. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich mit dem Kopf an sie. „Ich bin ein verdammter Holzkopf. Wenn ich mich weiterhin so verhalte, dann wird Blaise recht behalten und ich hätte alles umsonst geplant" Ich schloss meine Augen und versuchte wieder zu mir selbst zu finden und meine Fassade wieder aufzusetzen. Ich war Mattheo Riddle, der Sohn von dem gefährlichsten Mann auf dieser Welt. Ich würde mich doch niemals von einem Schlammblut um den Finger wickeln lassen. Niemals. Ich würde ihr Vertrauen weiter erschleichen und ihr etwas vorspielen, nur um ihr am Ende richtig wehzutun. Direkt erschien mein übliches gemeines Grinsen auf meinem Gesicht und ich entfernte mich von der Tür. Direkt machte ich mich auf den Weg in mein Bett und legte mich hinein. Ich schaute nach oben zur Decke und nahm ein Buch unter meinem Bett hervor. Ich schlug es auf und sah bereits einige geschriebene Texte, die fast schon wie Gedicht klangen. Ich legte das Heft auf meine Brust und zündete mir eine Zigarette an. Langsam pustete ich den Rauch heraus und überlegte, wie ich meinen Plan fortsetzen konnte. Fürs erste viel mir nichts weiter ein, weswegen ich beschloss, schlafen zu gehen und den morgigen Tag abzuwarten. Also drückte ich meine Zigarette aus, legte das Heft zur Seite und schloss die Augen. Während ich langsam in den Schlaf glitt, wusste ich noch nicht, dass ich von Clark träumen würde und wie sehr mich der Traum am nächsten Tag beschäftigen würde.
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Time can change everything - a Mattheo Riddle Fanfiction
Fanfiction„Knowing yourself is the beginning of all wisdom" Mein Leben lang dachte ich, dass das Leben, was ich führte, genau das Leben war, was ich leben sollte. Tag für Tag sah ich in die Gesichter meiner Eltern und machte mir vor, dass ich genau hierherge...