Heute war also der Tag gekommen. Bis vor einigen Stunden hatte ich noch geglaubt, ich hätte alles nur geträumt, doch als ich die geschmückte Große Halle sah, wusste ich, dass das alles definitiv kein Traum war. Der Herbstball würde wirklich stattfinden und ausgerechnet ich wäre die Begleitung von Mattheo Riddle. Irgendwie surreal, wenn ich an alles dachte, was bis zum heutigen Tag passiert war. Logisch, hatte ich noch Zweifel am Ganzen, doch Mattheo versicherte mir, dass diese Zweifel völlig unbegründet waren und mittlerweile konnte ich ihm dies sogar glauben. Es war komisch, doch immer, wenn Mattheo bei mir war, fühlte ich etwas, was ich bisher noch bei niemanden gefühlt habe. Es war ein schönes Gefühl und ich genoss jede Sekunde mit ihm. Durch unsere regelmäßigen Gespräche, lernten wir uns auch besser kennen und Mattheo erzählte mir vieles über sich und seine Kindheit. Durch diese Erzählungen konnte ich zum Teil nachvollziehen, wieso er sich die Jahre zuvor so verhalten hatte, wie er es getan hatte. Nichtsdestotrotz lassen sich seine Taten dadurch nicht entschuldigen oder gar verschwinden lassen. Je öfter Mattheo über sich redete, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass ich den wahren Mattheo sah. Den, den sonst keiner sieht...den nur ich sehen konnte, weil er es zugelassen hat, dass ich ihn sehe. Und auch bei mir war es ähnlich. Ich zeigte ihm Seiten an mir, die nicht einmal meine Eltern kannten und irgendwie schweißte uns diese Zeit erst so richtig zusammen, denn auch wenn unsere Familiengeschichte nicht verschiedener sein konnte, waren wir uns im Kern doch gar nicht so verschieden. Ich schüttelte diese Gedanken ab und versuchte mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, denn hing gerade vor mir an meinem Kleiderschrank. Das wunderschöne grüne Kleid, welches Mattheo mir geschenkt hatte, hing dort und wartete nur darauf, dass ich es endlich anziehe, doch etwas in mir zögerte. Mattheo und ich trafen uns sonst immer eher heimlich und fern von allen anderen, doch heute wäre es anders. Ich würde mit ihm in die Große Halle gehen und von allen Augen gesehen werden und ich stellte mir die Frage, ob ich dies wirklich wollte. Dann jedoch gewann meine innere Stimme und ich schnappte mir das Kleid, um im Bad zu verschwinden. Nach einigen Minuten des Herrichtens, schaute ich mich im Spiegel an und musste lächeln. Die kleinen Locken schmeichelten meinem Gesicht und schmiegten sich an meine Wangen. Mein Make-Up war sehr schlicht gehalten, doch als ich dann das Kleid an mir sah, blieb mir fast der Atem weg. Dieses Kleid saß wie angegossen und als wäre es nur für mich angefertigt worden sein. Woher wusste Mattheo, dass es mir so gut passen würde? Dieser Junge war wirklich ein Phänomen für sich. Ich drehte mich ein wenig nach links und rechts, um mich noch besser im Spiegel betrachten zu können und das Lächeln auf meinen Lippen verschwand einfach nicht. Ich war glücklich, wie schon lange nicht mehr. Ich verließ das Bad und schnappte mir meine Handtasche. Ein letzter Blick in mein Zimmer und dann verließ ich es auch schon, denn Mattheo wollte vor der Großen Halle auf mich warten. Nervös lief ich durch den Kerker und meine Hände wurden schwitzig, als ich mich am Geländer der Treppen festhielt. Die ersten Treppenstufen fielen mir so unendlich schwer, doch als ich sie gegangen war, drang eine Leichtigkeit durch meinen Körper, beinahe so, als würde ich schweben. Oben bei den Treppen angekommen, schaute ich mich um und es war bereits reges Treiben. Ich hatte nur noch ein paar Meter bis zur Großen Halle, doch ich blieb fürs erste stehen. Als dann eine verträumte Stimme an meine Ohren drang, drehte ich mich um. „Du siehst wunderschön aus. Das Kleid steht dir wirklich gut" ich blickte in das Gesicht der Person, die dies gesagt hatte. Es war Luna. Luna Lovegood. Ich sah sie ebenfalls und bemerkte ihr gelbes Rüschenkleid und auch wenn es nicht meinem Geschmack entsprach, an ihr sah es absolut umwerfend aus. „Ich kann das nur zurückgeben Luna. Das Kleid sieht wirklich traumhaft an dir aus. Wer ist deine Verabredung für heute Abend?" Luna lächelte, so wie sie es immer tat. „Mich hat niemand gefragt" mit weit aufgerissenen Augen schaute ich Luna an. „Wie, dich hat niemand gefragt...? Irgendjemand muss dich doch gefragt haben...?" doch sie schüttelte ihren Kopf. „Es ist nicht schlimm, mach dir keine Gedanken. Ich werde ja trotzdem nicht alleine sein. Harry und die anderen sind ja auch da" und irgendwie zerstörte mich ihr Lächeln, denn ich wusste nicht, wie sie bei allem dennoch so glücklich und positiv sein konnte. „Luna..." doch ich konnte meinen Satz gar nicht beenden, da sie bereits an mir vorbei tänzelte. „Ich wünsche dir einen schönen Abend mit Mattheo. Pass dennoch auf dich auf" und damit verschwand sie. Ich konnte ihr nur verwirrt hinterhersehen, bis ich mich auf den Weg zur Großen Halle machte. Dort sah ich bereits Mattheo, wie er an der Wand lehnte und seine Augen geschlossen hatte. Mit einem Lächeln lief ich auf ihn zu und dann öffnete er auch schon seine Augen. Er schaute nach oben und als er mich sah, wurden seine Augen größer. Plötzlich klappte sein Mund nach unten und völlig überrascht schaute er mich an. Ich konnte mir natürlich ein breites Grinsen nicht verkneifen, weil das Gesicht von Mattheo schon ultra komisch aussah. „Wie sagtest du mal zu mir. Nach Stieren kommt Wahnsinn" Mattheo erwachte aus seiner Starre und blickte mich an. Er begutachtete mich von oben bis unten. Als er dann in meine Augen sah, legte sich ein liebevolles Lächeln auf seine Lippen. „Ich habe das Kleid ja gesehen und mich direkt verliebt, aber an dir sieht das Kleid noch tausendmal schöner aus. Du bist wunderschön Clark. Ich freue mich, dass du heute meine Begleitung für den Abend bist" nun musste ich auch lächeln und machte einen leichten Knicks vor Mattheo. „Wollen wir dann reingehen?" und als Antwort hielt mir Mattheo seinen Arm hin und ich harkte mich ein. Gemeinsam wagten wir uns nun in die Große Halle. Dort spielte bereits die Musik und einige tanzten bereits. Andere standen an der Bar und redeten miteinander. Vor lauter Aufregung wusste ich nicht, was wir nun als erstes machen sollten, doch Mattheo zog mich zunächst an die Bar, damit wir uns etwas zu trinken holen konnten. Nach einigen Minuten kamen bereits die anderen Slytherins und begannen mit Mattheo zu reden, nur Blaise, stellte sich direkt neben mich. „Du siehst wirklich wunderschön aus Clark. Das Kleid steht dir wirklich sehr gut" überrascht von Blaise' Worten, schaute ich ihn an und lächelte ihn zum Dank an. „Kommt Leute lasst uns tanzen" Dracos Stimme war zuhören und alle waren auf einmal euphorisch. Sie gingen auf die Tanzfläche, nur ich zögerte etwas, was Mattheo mitbekam und sich umdrehte. Er hielt mir seine Hand hin. „Ms. Clark, ich bitte sie um einen Tanz. Würden sie mir die Ehre erweisen?" zustimmend nickte ich und legte meine Hand in seine, sodass mich Mattheo nur noch auf die Tanzfläche ziehen musste. Direkt wurde die Musik etwas ruhiger und sie passte perfekt zu einem Walzer. Also legte Mattheo seine eine Hand auf meinen Rücken, während ich meine auf seine Schulter legte. So schwebten wir sacht übers Parkett und tanzten einen sehr gefühlvollen Walzer, während wir uns die ganze Zeit in die Augen sahen. Die Nervosität verstrich mit jedem weiteren Tanzschritt und irgendwie verlor ich mich in den dunkelbraunen Augen von Mattheo. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihn lassen und auch er hatte Schwierigkeiten woanders hinzusehen. Die Musik spielte immer weiter und mit jedem weiteren Ton, kamen wir uns immer näher und fühlten uns immer mehr in den Walzer ein. Es war ein unglaublich magischer Moment, den ich für nichts auf dieser Welt eintauschen wollte. Wir bemerkten nicht einmal, wie die Musik bereits aufgehört hatte zuspielen. Wir hielten uns immer noch fest und schauten uns tief in die Augen. Gerade als Mattheo sich zu mir beugen wollte, wurde er von hinten leicht angestoßen, sodass wir uns losließen. „Clark, Riddle, kommt wir wollen Wahrheit oder Pflicht spielen. Seid ihr dabei?" Goyle stand da und schaute uns an. Mattheo blickte zu mir und wartete meine Reaktion ab. Ich nickte nur völlig abwesend mit meinem Kopf und schon verschwand Goyle, um die anderen zu informieren. Mattheo währenddessen schaute mich immer noch an. Als er mir dann seine Hand reichte, legte ich meine in seine. Er lächelte und Hand in Hand verließen wir die Große Halle, da die Slytherins im Kerker spielen wollten.
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Time can change everything - a Mattheo Riddle Fanfiction
Fanfiction„Knowing yourself is the beginning of all wisdom" Mein Leben lang dachte ich, dass das Leben, was ich führte, genau das Leben war, was ich leben sollte. Tag für Tag sah ich in die Gesichter meiner Eltern und machte mir vor, dass ich genau hierherge...