Als Clark zugesagt hatte, mich auf den Herbstball zu begleiten, war ich wirklich glücklich. Es fühlte sich gut an und dieses Gefühl kannte ich schon eine Weile nicht. Meine Slytherin Kollegen jedoch, erinnerten mich tagtäglich an meine Wette und was es mich kosten würde, wenn ich es nicht schaffen würde. Tief in mir drin wusste ich, dass es falsch war, was ich tat, denn ich lernte Clark durch diese Wette besser kennen und merkte, dass sie doch gar nicht so schlimm ist, wie ich es immer dachte. Dafür war leider keine Zeit mehr, denn der Tag des Herbstballs kam immer näher und ich machte mich gerade fertig. Ich suchte mir einen schicken schwarzen Anzug heraus und steckte mir noch ein dunkelgrünes Anzugtuch in meine Tasche. Mit Clark hatte ich ausgemacht, dass wir uns an der Großen Halle treffen, also machte ich mich direkt auf den Weg. Dort stand ich dann und wartete einige Minuten, die sich jedoch anfühlten wie Stunden. Ich wurde immer aufgeregter und irgendwann schaute ich dann nur noch auf den Boden, weil ich es anders einfach nicht mehr aushielt. Durch einen doofen Zufall hob ich meinen Kopf und mein Mund klappte bereits nach unten. Dort stand sie und sah sich ebenfalls ein wenig nervös um. Ihr Blick fiel dann auch auf mich und was soll ich sagen, ab da tobte ein wildes Durcheinander in mir. Sämtliche Gefühle drangen durch meinen Körper und ich wusste gar nicht, wie ich damit umgehen sollte. Als sie dann noch auf mich zugelaufen kam, versuchte ich meine Atmung möglichst gering zu halten, doch ich konnte mir nichts vormachen. Dies war absolut kein Teil mehr der Wette und ich fühlte viel mehr für sie, als mir je bewusst war. Ich starrte sie förmlich an und sie reagierte daraufhin nur mit einem Lächeln. „Wie sagtest du mal zu mir. Nach Stieren kommt Wahnsinn" ein liebevolles Lächeln legte sich auf meine Lippen. „Ich habe das Kleid ja gesehen und mich direkt verliebt, aber an dir sieht das Kleid noch tausendmal schöner aus. Du bist wunderschön Clark. Ich freue mich, dass du meine Begleitung für den Abend bist" auch sie lächelte nun und nachdem ich ihr angeboten hatte, hineinzugehen, taten wir dies auch. Die Große Halle war bereits sehr voll und über all tummelten sich Schüler. Mein erster Gang war zur Bar, um Clark und mir etwas zu trinken zu holen. Die anderen Slytherins kamen ebenfalls hinzu und im Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Blaise etwas zu Clark sagte und diese anfing zu lächeln. Direkt wurde ich rasend vor Wut, doch bevor ich etwas sagen konnte, schlug Draco vor auf die Tanzfläche zugehen. Ich nahm mir also Clarks Hand und ging mit ihr auf die Tanzfläche. Ein langsamer Song wurde gespielt, welcher perfekt für einen Walzer war. Ich legte meine Hand also an ihren Rücken und hielt ihre andere fest, sodass wir gemeinsam übers Parkett tanzen konnten. Mit jedem weiteren Ton der Musik, klammerte sich mein Blick weiter an sie. Ihre smaragdgrünen Augen sahen mich ebenfalls an und dieser Moment fühlte sich einfach nur magisch an. Noch nie in meinem Leben hatte ich so etwas gespürt und jetzt tat ich es ausgerechnet bei Clark. Ich blickte sie weiterhin an und mein Herz begann zu klopfen. War es das, was ich dachte? Fühlte sich so möglicherweise Liebe an? Ich konnte diesen Gedanken nicht entkräften, denn alle Argumente sprachen dafür und ich hätte mich an dieser Stelle gerne selbst geohrfeigt. Wie konnte nur dieser dummen Wette zustimmen und wie soll ich es übers Herz bringen, Clark die Wahrheit zu sagen? Sie würde mich hassen und das zurecht. Ich würde dabei alles verlieren und ich wusste nicht, ob ich dafür bereit war. Die Musik stoppte und wir schauten uns immer noch tief in die Augen. Ich konnte den Augenkontakt mit ihr auch nicht unterbrechen, zu fesselnd waren ihre Augen und ihre ganze Erscheinung. Nur die Hand von Goyle, ließ mich aufschrecken. Die anderen Slytherins wollten im Kerker Wahrheit oder Pflicht spielen. Sie fragten, ob wir nicht auch mitspielen wollen. Ein fragender Blick in Richtung Clark und ein zustimmendes Nicken ihrerseits, veranlasste uns, in die Kerker zugehen, wo bereits die anderen auf uns warteten. „Ach da sind ja unsere Trödler" hörte ich die Stimme von Pansy, die bereits mit den anderen im Kreis auf dem Boden saß. Ich kommentierte dies nur mit einem unsicheren Lächeln, weil ich absolut keine Ahnung hatte, was nun auf uns zukommen würde. Clark, welche immer noch an meiner Hand war, sah mich an und ihr schenkte ich mein liebevolles Lächeln. „Ihr seid eklig. Kommt, setzt euch" hörte man Flint und wir setzten uns. Pansy holte bereits eine Flasche hinter ihrem Rücken hervor und sah mich an. „Das wird lustig" sprach sie mit einem bösartigen Lächeln auf ihren Lippen und am liebsten wäre ich auf der Stelle mit Clark appariert, doch das konnte ich nicht. Pansy drehte die Flasche und wie der Zufall es so wollte, blieb sie bei Clark stehen. „Clark, Wahrheit oder Pflicht?" sie überlegte kurz. „Wahrheit" Pansys Lächeln wurde gehässiger und mit einem Mal wusste ich, wozu dieses Spiel war. „Hm, lass mich überlegen... Vertraust du Mattheo?" mein Blick glitt zu Clark und auch sie schaute mich an. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Ich vertraue Mattheo und ich weiß, dass ich ihm auch vertrauen kann" Clark wollte gerade zur Flasche greifen, um diese zudrehen, als Pansy sie daran hinderte. „Was gibt dir denn das Gefühl, dass du Mattheo vertrauen kannst?" nun reichte es mir und ich stand auf. „Pansy es reicht. Du hattest deine Frage. Clark ist an der Reihe" wieder erschien ein böses Lächeln auf den Lippen von Pansy. „Ach Mattheo entspann dich doch mal. Immer musst du gleich so ein Drama machen. Na los Clark, wieso vertraust du Mattheo" ich schaute zu ihr. „Du musst nicht antworten..." doch Clark begann zu sprechen. „Ich vertraue ihm, weil er mir etwas bewiesen hat, was sonst keiner je zuvorgetan hat. Er hat mir bewiesen, dass mein Blutstatus für ihn kein Problem mehr ist und dass ich ihm wichtig bin. Ich verbringe gerne Zeit mit ihm und ich würde ihm alles anvertrauen, was mich beschäftigt... Er hat mir eine Seite an sich offenbart, die ich vorher noch nicht kannte, aber mit jeder Sekunde zu schätzen weiß. Deswegen vertraue ich ihm. Reicht dir das als Antwort Parkinson?" berührt von den schönen Worten, blickte ich zu Clark, welche ein liebevolles Lächeln auf ihren Lippen hatte. „Ach, das ist schon wirklich süß, wenn du so von unserem Mattheo redest. Fast schon traurig, dass du diese Gefühle hegst, obwohl du Mattheo absolut nichts bedeutest, habe ich nicht recht Mattheo?" fragend schaute mich Pansy an und am liebsten hätte ich sie umgebracht. „Pansy, es reicht jetzt wirklich..." antwortete ich ihr mit fester Stimme und im Augenwinkel sah ich, wie Clark anfing leicht zu zittern. „Ach komm Mattheo. Jetzt tu doch nicht so. Du hast lange genug mit ihrem Herz gespielt. Ist es nicht an der Zeit, ihr endlich die Wahrheit zu sagen?" mein Blick glitt abermals zu Clark und ich sah, dass ihre Augen weit geöffnet waren. „Was für eine Wahrheit...was meinst du?" flüsterte sie, doch wir konnten jedes Wort verstehen. Ich legte direkt meine Hand auf ihre Schulter. „Pansy erzählt Quatsch... es ist nichts. Es ist alles gut Clark" jetzt begann Pansy zu lachen. „Ohmann Mattheo. Das es dir nicht peinlich ist, wie du dich verhältst. War die Wette damals nicht deine Idee? Wie lange würde es wohl dauern, bis die kleine Clark mich mag? Das waren doch deine Worte oder nicht" ich schaute zu Clark, welche nur mit aufgerissenen Augen ins Nichts schaute. „Clark bitte, lass es mich erklären..." doch sie reagierte nicht. Sie blickte beinahe tot ins Leere und ihr Anblick zerriss mein Herz. „Komm Mattheo. Sag es ihr. Sie war nichts mehr als eine Wette. Deine Zeit und deine netten Worten dienten nur dazu, ihr Vertrauen zu erschleichen... Sag es ihr, sie hat das Recht auf die Wahrheit" mit jedem Wort, welches Pansy von sich gab, konnte ich sehen, wie die Seele von Clark vor mir zerbrach. Ich bereute es, ich bereute einfach alles und könnte mich dafür selbst töten. Ich legte meine Hände auf ihre Schultern und zwang sie so, mich anzusehen. „Clark, hör mir zu. Ja, am Anfang war es eine Wette und fuck, es tut mir aufrichtig leid... ich war ein Dummkopf... ich bin ein Dummkopf. Ich hätte das niemals machen dürfen, doch ich habe jedes Wort ernst gemeint und ich habe die Zeit mit dir wirklich genossen. Als du vorhin in diesem Kleid vor mir standest, wusste ich nicht, was ich machen sollte, so aufgeregt war ich. Du löst Gefühle in mir aus, die ich nie zuvor kannte. Du erfüllst mich mit deiner Anwesenheit und mit deiner Existenz. Ich habe noch nie so gefühlt... bei keinem Menschen. Bitte, glaub mir das" meine Worte klangen verzweifelt und in meinen Augen bildeten sich leichte Tränen. Ich wollte diesem Mädchen vor mir nicht wehtun, doch gerade hatte ich genau dies gemacht. „Du hast gewettet... du hast eine Wette abgeschlossen... wie lange du brauchst, bis ich dir vertraue... du hast gelogen... du hast mich angelogen...du hast mit mir gespielt...wie konnte ich nur so dumm sein" völlig abwesend stotterte sie diese Sätze vor sich hin und in mir zerbrach einfach alles. „Clark bitte... ich mag dich wirklich sehr und das ist nicht gelogen" sie blieb ruhig stehen, doch dann änderte sich alles. Sie riss sich von mir los und trat einige Schritte zurück. „Fass mich nicht an. Fass mich nie wieder an Mattheo. Wie konnte ich nur so blind sein? Wie konnte ich nur deinen Worten trauen. Nott hatte damals auf der Tribüne recht. Ich hätte dir nicht vertrauen dürfen... ich hätte es nicht tun dürfen..." das Ende ihres Satzes wurde immer leiser und ich sah, wie stumme Tränen an ihrer Wange entlangliefen. „Clark bitte..." und auch mir lief nun eine Träne die Wange hinunter. „Ich will dich nie wieder sehen Mattheo...nie wieder" mit diesen Worten rannte sie aus dem Slytherin Gemeinschaftsraum und ließ mich zurück. „Ohmann, das war lustig. Der Blick der Kleinen war unbezahlbar. Mattheo, du hast wirklich richtig gut geschauspielert. Respekt" Dracos Stimme drang an mein Ohr und aus der Trauer, wurde grenzenlose Wut. Ich drehte mich um, holte aus und schlug Draco direkt ins Gesicht. „Ihr miesen Arschlöcher. Wie konntet ihr das nur zulassen? Wie gefühllos seid ihr? Ihr habt doch bemerkt, dass sie für mich mehr war, als nur eine Wette..." aus Dracos Nase floss Blut und Pansy eilte direkt zu ihm hin. „Spinnst du jetzt völlig Mattheo? Du hast doch eine Wette auf die Kleine abgeschlossen und nicht wir" mit diesen Worten traf sie direkt ins Schwarze. Sie hatte recht, denn ich war es, der die Wette abgeschlossen hatte. „Los, lauf ihr hinterher und klär das mit ihr" Blaise sah mich an und meine Beine bewegten sich wie von selbst. Ich rannte aus dem Gemeinschaftsraum und ließ hastig meinen Blick herumwandern. Wo konnte sie nur sein? Dann kam mir der Einfall und ich sprintete die Treppen nach oben. Ich musste zu ihr. Ich durfte keine Zeit verlieren, denn dies war einfach zu kostbar... ich durfte Clark nicht wegen dieser dummen Wette verlieren. Ich nahm die letzten Treppen zum Astronomieturm und riss die Tür auf. Dort sah ich bereits eine Silhouette und hörte ein schmerzerfülltes Schlurchzen...
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Time can change everything - a Mattheo Riddle Fanfiction
Fanfiction„Knowing yourself is the beginning of all wisdom" Mein Leben lang dachte ich, dass das Leben, was ich führte, genau das Leben war, was ich leben sollte. Tag für Tag sah ich in die Gesichter meiner Eltern und machte mir vor, dass ich genau hierherge...