Kapitel 15: Eine Herzensangelegenheit - Pov Mattheo

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Clark und ich hatten uns so einigermaßen mit der Zeitreise angefreundet und versuchten nun einen Weg aus dieser Vergangenheit zu finden. Bisher stießen wir dabei leider auf Granit, was vor allem Clark teilweise ans Ende ihrer Nerven brachte. Dabei versuchte ich sie meist ein wenig zu trösten, doch dank der unguten Umstände, war dies manchmal gar nicht so einfach. Was mich jedoch tierisch aufregte war, dass sie sich in letzter Zeit sehr gut mit diesem Black Typen verstand. In anderen Gegebenheiten hätte ich es nicht so schlimm empfunden, doch da die Sache zwischen ihr und mir nicht geklärt ist, fiel es mir umso schwerer. Jedes Mal kochte etwas in mir hoch, wenn ich ihn bei ihr sah und am liebsten würde ich auf ihn losstürmen, doch bisher konnte ich mich gut bremsen. Auch heute war es wieder der Fall. Der Platz neben Clark war heute frei und eigentlich wollte ich mich zu ihr setzen, doch Black war schneller. Übrig blieb dann nur noch der Platz ganz hinten, doch von dort aus konnte ich die beiden gut beobachten. Ich musste schon zugeben, Clark so lachen zu sehen erfreute mich, doch gleichzeitig zerbrach es mein Herz, da mir immer mehr mein eigener Fehler bewusst wurde. Ich hatte es einfach verbockt und das musste ich irgendwie wieder geradebiegen. Kurz bevor die Stunde endete nutzte ich meine Chance, um meine "Schwester " abzugreifen. Also schnappte ich mir meine Tasche und lief zu den beiden. Dabei stellte ich mit direkt neben Clark. „Verzeiht mir, wenn ich euer Gespräch störe, doch ich würde mir meine Schwester gerne für einen Moment ausleihen Black. Ist dies Ordnung?" ich wartete gar keine Antwort ab, denn ich nahm Clark an ihre Hand und ging mit ihr nach draußen. „Hey Mattheo, warte doch bitte" doch ich dachte nicht daran zu stoppen, denn alles in mir schrie endlich danach. Ich wollte endlich meinen Arsch hochbekommen und meine Chance weiter nutzen. Diese Rechnung machte ich aber ohne Clark, denn sie blieb plötzlich stehen und sah mich an. „Mattheo, wo willst du mit mir hin? Ich habe keine Lust hier mitgeschliffen zu werden" ich sah sie an und natürlich, eigentlich war es auch nicht geschickt von mir, doch ich wollte sie einfach von Black wegbekommen. „Ich habe mir etwas überlegt, doch dafür müssen wir noch ein Stück gehen, denn ich würde es gerne in einem privaten Rahmen machen und nicht vor allen hier im Gebäude" ihre Augen wurden größer und innerlich hätte ich mich für meine Wortwahl boxen können, denn irgendwie hörte es sich verdammt komisch an, was ich da von mir gab. Aus irgendeinem Grund erschien dann jedoch ein Lächeln auf ihre Lippe und Salazar ich hätte schwören können, dass mein Herz mir jeden Moment aus der Brust springen würde. Wie schön war bitte dieses Mädchen vor mir und wie blind war ich, dass ich diese Schönheit erst so spät sah. Wie konnte ich nur so dumm sein und dieses Mädchen jemals verletzen? Dies bereute ich jeden Tag mehr und dieses Lächeln, was sie mir gerade schenkte, trieb mir weitere Schuldgefühle ein, denn dieses Lächeln hatte ich zum letzten Mal bei unserem gemeinsamen Tanz gesehen. „Mattheo, alles gut bei dir? Du wirkst so abwesend?" ich schüttelte nur mit meinem Kopf und setzte auch ein Lächeln auf. „Nichts, es ist alles gut. Ich war nur in Gedanken, denn ich habe dich das letzte Mal lächeln sehen, als wir zusammen getanzt haben... und danach nie wieder... ich war gerade einfach so paralysiert und deswegen war ich so abwesend. Verzeih mir" Clark wurde für einen Moment traurig und ich dachte, dass ich es schon wieder verbockt hätte, doch dann zeigte sie eine unerwartete Reaktion. „Lass uns doch einfach die Vergangenheit ruhen und einfach das Hier und Jetzt genießen" auf der einen Seite hatte sie recht, doch konnten wir die Vergangenheit ruhen lassen? Konnte ICH die Vergangenheit ruhen lassen? Ich wusste es nicht. Was ich wusste war, dass ich dieses Mädchen glücklich machen wollte und das konnte ich nur, wenn ich jetzt Folgendes tun würde. Ich hielt ihr meine Hand hin. „Würden Sie mich begleiten?" ein kurzes Zögern war von Clark zu beobachten, doch dann legte sie ihre Hand in meine. Ich fühlte mich noch nie glücklicher, als umschloss ich ihre Hand mit meiner Hand. „Na dann kann es ja losgehen" und damit rannte ich los und Clark versuchte mir lachend zu folgen. Je öfter ich sie lachen hörte, desto mehr erfreute sich mein Herz an dem schönen Klang ihres Lachens. Es war beinahe wie mein persönliches Lebenselixier, welches ich zum überleben brauchte. Mit Clark an meiner Hand rannte ich und lachend verließen wir das Schulgebäude, ernteten dabei einige komischen Blicke, doch dies war uns für den Moment sowas von egal. Mein Weg führte uns direkt zum Schwarzen See, die Sonne war schon bereits am untergehen und dies erschuf eine wunderschöne Kulisse, also perfekt für mein Vorhaben. Als wir dann am kleinen Ufer standen, hielt ich an und drehte mich zu Clark um. Die Abendsonne strahlte genau in das Gesicht von Clark und dabei fielen mir auch wieder auf, wie wunderschön ihre Augen eigentlich waren. Das leichte grün mischte sich mit den orange-gelben Sonnenstrahlen und mein Herz begann nun wirklich schneller zuschlagen. „Du bist wunderschön" rutschte mir über die Lippen und so plump ich dies auch geäußert hatte, umso schöner war die Reaktion von Clark. Sie stand da, im Sonnenlicht und lächelte. „Du hast mich also hierhergebracht, um mir dies zusagen?" doch ich schüttelte nur meinen Kopf. Ich trat einen Schritt auf sie zu und strich ihr eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Ich würde dir an jedem Ort der Welt sagen, dass du wunderschön bist, denn du bist in allen Facetten dieser Welt wunderschön. Und dabei musst du nicht mal viel machen... einfach nur lächeln und meine Welt scheint perfekt zu sein" ihr lächeln entwich nicht ihren Lippen, sondern sie schaute mich immer noch an. „Wieso sind wir hier Mattheo...?" ihre Stimme klang normal, doch natürlich machte sie sich Gedanken, denn dieses ganze Spektakel war etwas völlig Ungewöhnliches. „Ich... Ich würde dir gerne etwas sagen, ohne, dass ich klinge wie ein dummer Idiot...obwohl ich dies wohl manchmal bin...doch bitte hör mich einfach nur für einige Augenblicke an..." ich schaute in das Gesicht von Clark und sie nickte. Also redete ich weiter. „Bitte entschuldige, wenn ich mich nicht gut ausdrücke, doch ich versuche mir Mühe zugeben.... Also... mir ist es in der letzten Zeit aufgefallen, dass du dich wirklich sehr gut mit Black verstehst... bitte versteh mich nicht falsch, ich finde es nicht schlimm... aber irgendetwas hat es in mir ausgelöst, was ich erst vorhin so richtig begriffen habe... in mir macht sich eine verdammt große Angst breit, denn jedes Mal, wenn ich dich mit ihm sehe... wie du lachst und fröhlich bist, stirbt etwas in mir... und ich schwöre dir, bei allem, was mir etwas bedeutet... ich habe noch nie so etwas gefühlt. Ich sehe dich mit ihm und meine Welt steht Kopf... innerlich bin ich am durchdrehen und würde dich am liebsten über meine Schultern werfen, um dann abzuhauen... doch ich bremse mich immer, denn ich will dir nichts kaputt machen, denn ich habe schon einiges kaputt gemacht... und wenigstens dies möchte ich dir lassen, doch ich wollte dir sagen, dass es mich innerlich zerfrisst, denn ich würde gern derjenige sein, der dich zum lachen bringt, mit dem du fröhlich sein kannst und mit dem du weinen kannst... ich würde gerne an deiner Seite sein, wenn alles um uns herum zusammenbricht, nur eben wir nicht. Wir halten diesem Mist stand und bleiben zusammen... das ist mein Wunsch und mein sehnlichster Traum. Dass ich mir diesen durch meine eigene Dummheit und mein Ego kaputt gemacht habe, ist mir bewusst, doch es gibt nichts was ich mir mehr wünschen würde, als dich an meiner Seite zu wissen... daher bitte ich dich hier und jetzt, inständig mir zu vergeben, denn ich kann und will nicht mehr ohne dich... ich halte es nicht aus in dieser Vergangenheit festzustecken und zu wissen, dass ich ein totales Arschloch bin, was einem wunderschönen, liebevollen und netten Mädchen das Herz gebrochen hat... das kann und möchte ich nicht mehr sein... dieser Mattheo soll nicht mehr existieren, denn dieser Mattheo kann dich nicht lieben, dafür ist er nicht stark genug, doch der Mattheo jetzt, ist stark genug für all die Liebe... die er geben kann... also bitte ich dich um eine von Herzen kommende Entschuldigung" ich griff in meine Hosentasche und holte ein kleines Schmuckkästchen heraus. Ich öffnete es. „Diesen Ring wollte ich dir eigentlich am Abend des Herbstballes geben... im Innenring hat er eine besondere Innenschrift..." ich hielt ihr das kleine Schmuckkästchen hin und senkte meinen Kopf. Ich hielt diese Anspannung nicht aus und schon gar nicht den Blickkontakt, denn in dieser Hinsicht war ich einfach zu schwach... Clark lief einen Schritt nach vorne und griff nachdem Ring. Sie drehte ihn in ihrer Hand, um die Innenschrift zu lesen. „Causae centum sunt cur te semper amabo" hörte ich ihre Stimme und mein Herz blieb für einen Moment stehen. „Es gibt hundert Gründe, warum ich dich immer lieben werde" ich schaute nach oben und sah, wie sie den Ring in ihren Händen hielt. Eine einzelne Träne lief ihre Wange entlang und ich hatte das Bedürfnis sie wegzustreichen, also tat ich dies auch. „Bitte weine nicht...ich kann dich nicht nochmal weinen sehen... es würde mich umbringen..." sie blickte nach oben und ich sah in die strahlenden grünen Augen, in welche ich mich so sehr verliebt hatte. Und dann kam es wieder, dieses Lächeln, welches mich zum glücklichsten Menschen machte. „Mattheo... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll... dieser Ring ist wunderschön und die Innenschrift ebenso... Ich danke dir" nun lächelte auch ich. „Wenn du magst, kann ich ihn dir anstecken?" kurz bereute ich die Frage, doch als Clark nickte, war das Gefühl verschwunden. Ich nahm den Ring in meine Hand und steckte ihn an ihren Finger. Dabei hielt ich ihre Hand fest und beschützend in meiner Hand. „Ich möchte dir keinen Antrag machen, doch ich möchte dir mit diesem Ring ein Versprechen geben, welches ich niemals brechen werde. Egal, was noch kommen mag, ich werde immer an deiner Seite und egal, für welchen Mann du dich mal entscheiden solltest, mein Herz wird auf ewig dir gehören" ich lehnte meinen Kopf nach vorne und schloss meine Augen. Ich spürte einen leichten Druck und sah im Augenwinkel, dass Clark ihren Kopf auch an meinen lehnte, sodass wir nun Stirn an Stirn standen. „Du Dummkopf... ich hatte mich doch schon für jemanden entschieden" mein Herz begann schneller zu schlagen und nun liefen mir die Tränen über das Gesicht, denn es gab in meinem Leben nicht viele schöne Momente und alle hatte ich mit dem Mädchen vor mir verbracht. Ihre zierliche Hand streifte meine Wange und wischte mir liebevoll die Tränen weg. Dabei hinterließ der Ring eine kalte Spur auf meiner Wange. Direkt nahm ich ihre Hand in meine und küsste den Finger, an dem der Ring steckte. „Ich danke dir...ich danke dir von Herzen...ich könnte wohl kaum glücklicher sein" Clark kicherte und ich blickte sie an. „Ich hoffe es doch für dich, sonst nehme ich alles zurück, was ich gesagt habe" nun musste auch ich lachen und mir blieb nichts anderes übrig, als dieses liebevolle Wesen vor mir in meine Arme zuschließen und sie an meine Brust zudrücken. So verweilten wir eine Weile und genossen die untergehende Abendsonne. „Mattheo, ich stehe hier ja wirklich gerne mit dir, doch wir dürfen die Sperrstunde nicht vergessen... wir bekommen sonst Ärger..." nun musste ich grinsen. „Naja, es wäre ja nicht der erste Strafdienst, den wir zusammen ableisten müssen" auch sie grinste und es war wirklich der perfekte Moment, welchen ich mir nicht besser hätte vorstellen können. „Dann los kleiner Zwerg, wir gehen zurück" ich hielt ihr meine Hand hin und sie legte ihre in meine, wenigstens so lange, bis wir am Schulgebäude ankamen, denn wir waren uns beide einig, dass wir unsere Zuneigung nur hinter verschlossenen Türen zeigen konnten. An diesem Abend lief wirklich alles perfekt, denn mit dem Mädchen, welches ich über alles liebte, lag ich nun im Bett und hielt sie ganz fest. So als würde ich den größten Schatz beschützen, welchen ich besaß... und wenn ich ehrlich war, war Clark der größte Schatz, den ich besaß und diesen wollte ich um jeden Preis beschützen. Koste es, was es wollte. Clark würde nie etwas geschehen. Das schwor ich mir.

Time can change everything - a Mattheo Riddle FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt