Nachdem wir von Professor Snape erwischt wurden und noch eine verhältnismäßig niedrige Strafe erhalten haben, warte ich gerade auf Mattheo. Wir sollten schon sehr früh beginnen, weswegen nur sehr wenige Schüler auf den Gängen unterwegs waren. Im Slytheringemeinschaftsraum wollte ich nicht warten, weswegen ich auf der Treppe saß und dort wartete. Nach einigen Minuten des stummen Wartens, kam Mattheo gähnend um die Ecke und als sich unsere Blicke trafen, erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. „Na Ms. Clark, sie sitzen ja hier schon und warten. Das ist wirklich sehr nett von ihnen. Ich hoffe, dass ich sie nicht all zu lange warten lassen habe?" Ich schüttelte meinen Kopf und lächelte. „Nein Mr. Riddle, alles in Ordnung. Ich bin auch erst seit einigen Minuten hier" aus Mattheos Grinsen wurde ein liebevolles Lächeln und er nickte auch. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu Professor Snape, der uns noch den Raum zeigen wollte. Ich klopfte an die Tür und ein immer gleichschauender Snape öffnete uns die Tür. „Wie ich sehe, sind sie beiden pünktlich. Das ist ja schon mal sehr wünschenswert" Snape blieb kurz ruhig, doch redete dann weiter. „Na dann, wir wollen keine Zeit verlieren. Ich zeige ihnen den Raum und dann können sie sich ein Ordnungssystem überlegen" ohne auf eine Antwort zu warten, ging Snape an uns vorbei und verwirrt schauten Mattheo und ich uns an. Schulterzuckend reagierte Mattheo auf Snapes schnelles Verschwinden und wir eilten ihm hinterher. Vor einer verschlossenen Tür angekommen, blieben wir stehen. Snape zückte seinen Zauberstab und öffnete so die Tür. Der Blick nach innen schockte mich, denn ich hatte wirklich alles erwartet, doch diese Unordnung war einfach katastrophal. Snape öffnete die Tür noch einen Spalt und das richtige Chaos wurde uns jetzt erst offenbarte. Über all stapelten sich Kartons, Berge voller Akte, egal wohin man schaute. Chaos war für diesen Raum wirklich absolut untertrieben. „Ich denke, dass ich nichts weiter mehr zu diesem Raum sagen muss oder? Ihr beiden habt bis heute Abend Zeit, dann werde ich noch einmal herkommen und euren Fortschritt bewundern. Viel Erfolg" mit diesen Worten verschwand Snape und völlig verwirrt blieben Mattheo und ich zurück. Wir schauten uns an und Mattheo zuckte nur mit den Schultern, ehe er in den Raum ging. Ich folgte ihm, doch wirklich viel Platz war in diesem vollgestopften Raum leider auch nicht wirklich. „Also ich denke wir sollten hier erst einmal die wesentlichen Dinge sortieren, um sie dann alle zu ordnen oder was denkst du?" überrascht von Mattheos Vorschlag, konnte ich nur nicken und lächelnd fing Mattheo dann auch schon an, die verschiedenen Dinge zu ordnen. Ich tat es ihm gleich und so verbrachten wir etliche Stunden damit, diesen Raum aufzuräumen. Nach diesen ganzen Stunden musste ich zugeben, dass mir das Aufräumen wirklich Spaß machte. Eigentlich hatte ich sonst immer keine Lust darauf, doch mit Mattheos Gesellschaft war dies irgendwie anders. „Clark, komm mal her. Ich habe etwas gefunden" seine Stimme weckte mich aus meiner Träumerei und ich eilte zu ihm. Mattheo hielt eine Art Kette in der Hand und staunend betrachtete ich sie. Sie sah wunderschön aus. Zwei Ringe, die miteinander verbunden waren und in der Mitte ein kleines Stundenglas. „Wow Mattheo, wo hast du die denn gefunden?" Mattheo schaute nach rechts, zu einer Kiste in der Ecke. „Sie war zwischen einigen Akten. Keine Ahnung, ob sie jemandem gehört" nun fragte ich mich auch, ob sie wohl jemandem gehörte, doch ehe ich mich versah, stand Mattheo plötzlich hinter mir und band sie mir um meinen Hals. „Hey, was machst du da Mattheo?" doch er antwortete nicht, sondern legte ganz in Ruhe die Kette um meinen Hals. Als er fertig war, kam er wieder vor mich und strahlte mich an. „Ich finde, dass die Kette sehr gut zu dir passt und selbst wenn sie jemandem gehören sollte, dieser Raum wurde seit Jahrzehnten nicht mehr angesehen. Wer weiß, wie alt die Kette schon ist. Außerdem passt sie wunderbar zu der Überraschung, die ich für dich habe" mit großen Augen sah ich Mattheo an. „Eine Überraschung? Für mich? Aber wieso das denn?" wieder einmal lächelte Mattheo. „Schon den Herbstball vergessen Dummerchen?" abermals weiteten sich meine Augen und ja, irgendwie hatte er recht. Den Herbstball hatte ich völlig vergessen. „Ich habe einen Vorschlag Clark. Was hältst du davon, wenn wir für heute Feierabend machen und ich dir deine Überraschung zeige?" direkt nickte ich eifrig und Mattheo konnte nur grinsen. Also verließen wir dieses Zimmer und machten uns auf den Weg in die Kerker. „Warte, bevor wir da reingehen, möchte ich, dass du deine Augen verschließt" skeptisch schaute ich zu Mattheo, doch dann schloss ich meine Augen und ließ mich von Mattheo führen. Instinktiv hoffte ich, dass keiner von den anderen Slytherins im Gemeinschaftsraum saß, denn sonst könnte dieses Szenario wirklich unangenehm werden. Mattheo schien dies auch zu bemerken, weswegen er mit mir schneller ging. Das Klicken einer Tür war zu hören und dann Mattheos Stimme. „Öffne die Augen Clark, wir sind da" ich öffnete meine Augen und sah mich um. Wir waren in Mattheos Zimmer und erstaunt blickte ich mich um. „Ich glaube, dass ich das erste Mal in deinem Zimmer bin... es ist so komisch irgendwie" völlig neben mir, blickte ich mich weiter im Zimmer um und sah das große Bücherregal an der Wand. Voller Begeisterung lief ich auf die vielen Bücher zu und schaute mir alle an. „Meine Bücher scheinen wohl interessanter zu sein, als meine Überraschung für dich" Mattheos Grinsen war deutlich zuhören und betroffen drehte ich mich zu ihm um. „Es tut mir leid Mattheo, aber diese Bücher haben mich einfach direkt angesprochen... jetzt bin ich wieder voll bei dir" immer noch grinste Mattheo und lief dann zu seinem Kleiderschrank, nur um eine große schwarze Kiste hervorzuholen. Er kam wieder zu mir und überreichte sie mir. „Schau rein. Ich bin auf deine Meinung gespannt" perplex schaute ich auf die Kiste und konnte gar nicht glauben, dass das hier gerade wirklich passierte. Mattheo Riddle hatte eine Überraschung für mich. Ausgerechnet für mich? „Nun stell endlich deinen Kopf ab und schau in die Kiste" Mattheos Stimme drang wieder an mein Ohr und erschrocken blickte ich zu ihm. Seine Augen sahen mich liebevoll an und ich beschloss, mich auf sein Bett zusetzen, um die Kiste auszupacken. Vorsichtig öffnete ich den Deckel und ich erblickte bereits einen grünen Seidenstoff. Dann war es mir irgendwie klar. Ich holte ein langes Ballkleid aus der Kiste und schaute es fasziniert an. Es war dunkelgrün... ein typisches Slytherin grün. Am Rücken hatte es eine Schnürung und es war sehr figurbetont. Mit großen Augen sah ich zu Mattheo, doch dieser lächelte nur liebevoll. „Ich habe dieses Kleid gesehen und ich fand es so schön, dass ich es dir einfach mitbringen musste... du kannst natürlich auch etwas anderes anziehen, wenn es dir nicht gefällt" für einen Moment sagte ich nichts und Mattheo wirkte deutlich nervöser. „Ich finde es wunderschön Mattheo... ich habe noch nie so ein schönes Kleid gesehen... es ist traumhaft... danke Mattheo" aus Mattheos Nervosität wurde pure Erleichterung. „Jag mir doch keinen Schrecken ein. Ich dachte schon, du findest das Kleid furchtbar" nun musste ich auch lächeln und packte das Kleid wieder zurück in die Kiste. Ich stand auf und lief zu Mattheo. Der nächste Schritt war völlig ungeplant, doch meine Gefühle überkamen mich einfach. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und gab Mattheo zum Dank einen Kuss auf die Wange. Mattheos Wange errötete sich und ich realisierte, was ich getan hatte. „Mattheo, es tut mir leid... ich wollte mich nur bei dir bedanken, für das schöne Kleid... und einfach alles. Du warst die letzten Wochen wirklich sehr nett zu mir und langsam glaube ich, dass es dir leid tut... Es mag komisch klingen, aber Mattheo, ich vergebe dir... Ich hatte dir damals keine Antwort gegeben, doch heute kann ich das" ich lächelte und Mattheo schaute mich derzeit durchdringlich an. Dann erschien auch ein Lächeln auf seinem Gesicht. „Ich freue mich, dass du meine Entschuldigung angenommen hast. Ich hätte es auch verstanden, wenn du mir nicht vergeben hättest können. Ich war ein Arsch und wahrscheinlich bin ich das jetzt immer noch" doch direkt schüttelte ich meinen Kopf. „Nein Mattheo, du bist kein Arsch. Du bist eben in anderen Verhältnissen aufgewachsen, als manch anderer und diese Zeit hat dich eben geprägt. Das ist okay" Mattheos Gesichtsausdruck wurde trauriger und irgendwie machte ich mir Sorgen, dann jedoch schellte sein Kopf zur Uhr und direkt begann er sein Quidditch Zeug zusammenzupacken. Er kam mit Sack und Pack auf mich zu, gab mir einen Kuss auf die Stirn und blickte zu mir. „Ich habe die Zeit völlig aus den Augen verloren, ich muss jetzt zum Quidditch Training. Sehen wir uns später noch einmal?" ich nickte und schon verschwand Mattheo. Ich blieb alleine in seinem Zimmer zurück, doch auch hielt mich nicht länger auf, denn ich ging in mein Zimmer, um das Kleid von Mattheo gut aufzubewahren. Dass sich möglicherweise vieles ändern würde, war mir zu diesem Zeitpunkt leider nicht bewusst...
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Time can change everything - a Mattheo Riddle Fanfiction
Fanfiction„Knowing yourself is the beginning of all wisdom" Mein Leben lang dachte ich, dass das Leben, was ich führte, genau das Leben war, was ich leben sollte. Tag für Tag sah ich in die Gesichter meiner Eltern und machte mir vor, dass ich genau hierherge...