Kapitel 12: Es fällt alles in sich zusammen - Pov Clark

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Als ich in unserem Gemeinschaftsraum stand und alles, wie einen Film in meinem Kopf ablaufen ließ, bemerkte ich erst einmal, wie blind ich eigentlich war. Ich habe die offensichtlichen Zeichen nicht gesehen und einfach ignoriert. Nun steh ich da, wie ein vollkommener Trottel, mit einem gebrochenen Herzen, weil ich gehofft hatte, dass es Mattheo ernst mit mir meint. Dumm. Einfach dumm. Die logische Konsequenz war nun, einfach aus dieser furchtbaren Hölle zu fliehen. Also rannte ich los und wartete nicht einmal ab, ob Mattheo noch etwas zu sagen hatte. Ich rannte und rannte. Meine Beine trugen mich schon wie von selbst durch das Gebäude. Von der Großen Halle hörte man noch laute Geräusche und eine ausgelassene Stimmung war zu vernehmen. Mir liefen unterdessen etliche Tränen die Wange entlang, doch ich ignorierte sie und rannte immer weiter. Die Treppen nach oben, in der Hoffnung ich könnte alles vergessen, was bisher passiert war. Ich riss die Tür zum Astronomieturm auf und direkt kam mir eine frische Luft entgegen. Die Tränen auf meinen Wangen hinterließen eine feuchte Spur, welche mich erschaudern ließ, als ein feiner Windhauch meine Wange berührte. Mein Kleid und meine Haare begannen im Wind zu flattern und ich lief zum Geländer. An irgendetwas musste ich mich gerade festhalten, denn ansonsten würde ich meinen kompletten Halt verlieren. Ich umfasste also das kalte Geländer mit meinen Händen und stumm tropften meine Tränen auf meine Hände. Wie konnte nur alles so aus dem Ruder laufen? Dieser Abend schien perfekt zu sein. Mein Kleid, meine Begleitung und auch dieser Tanz, welcher voller Magie und Zuneigung steckte. Hatte ich mir all dies nur eingebildet? Habe ich mich von meinen Gefühlen zu Mattheo leiten lassen und verlor dabei den Blick auf das große Ganze? Nein, das war es nicht. Ich fühlte mich einfach wohl in seiner Anwesenheit und genoss jede Sekunde mit ihm, sodass ich nicht einmal im Traum daran dachte, dass alles so den Bach hinunter gehen würde. „Wie kann ein Mensch nur so dumm sein..." flüsterte ich in die dunkle Nacht von Hogwarts, in der Hoffnung, es würde niemand hören. „Du bist nicht dumm Clark... ich bin es, weil ich ein so tolles Mädchen, wie dich verletzt habe" erschrocken drehte ich mich um und dann sah ich ihn. Er stand vor mir, völlig außer Atem und mich durchdringend ansehend. „Clark, ich bitte dich... gib mir nur ein paar deiner Minuten... ich weiß, dass ich das nicht verdient habe, aber ich möchte mich gerne erklären" ich ließ seine Worte durch meinen Kopf schallen, doch ich konnte nur den Kopf schütteln. „Ich glaube, dass ich für heute einfach genug gehört habe... Mattheo, ich hatte wirklich geglaubt, dass ich dir etwas bedeute... auch wenn nur ein wenig, doch dem war wohl nicht so" ich senkte meinen Kopf, um die aufkommenden Tränen zu verstecken. „Du hast mir am Anfang wirklich nichts bedeutet, aber das lag nur daran, dass ich dich nicht kannte. Als ich dich dann kennenlernen durfte, habe ich schnell gemerkt, dass du anders bist. Du bist anders, als all die anderen Mädchen in Hogwarts und genau das hat dich in meinen Augen besonders gemacht... und dein Blutstatus... der wurde mir mit jedem Treffen egaler... für mich warst du dann einfach nur Clark... ein wunderbares und wunderschönes Mädchen, was so viel mehr verdient hat, als das hier..." Mattheos Worte trieben mir neue Tränen in die Augen und ich versuchte sie wegzuwischen, doch der Schmerz und die Trauer waren einfach zu groß. „Warum Mattheo... Wieso ich...? Wieso musstest du mir so weh tun... Wieso ich...?" ich hob meinen Kopf und blickte direkt in das Gesicht von Mattheo. „Es war eine dumme Wette, der ich hätte niemals zustimmen dürfen... aber ich habe dich all die Jahre verachtet...dass du als Schlamm...Mugglegeborene nach Slytherin gekommen bist. Ich konnte es absolut nicht verstehen und auch durch die Ideologie meines Vaters nicht akzeptieren... Dann hast du auch immer so stark gewirkt und hast mir immer Konter gegeben...Ich wollte dich und deinen Willen brechen... ich wollte dich leiden sehen..." entsetzt über Mattheos Worte riss ich meine Augen weit auf. Dann verstand ich es jedoch relativ schnell und senkte wieder meinen Kopf. „Dann hast du gewonnen Mattheo... herzlichen Glückwünsch... du kannst wirklich sehr stolz auf dich sein... Ich bin wirklich fasziniert von deiner Vorgehensweise... du hast mich wirklich sehr gut täuschen können..." Mattheo trat einige Schritte auf mich zu. „Nein verdammt, ich habe absolut nichts gewonnen... ich kann auch nicht stolz auf mich sein... ich habe alles verloren...alles, was mir Freude gebracht hatte..." ich ignorierte die Worte von Mattheo und wollte einfach wissen, wie hoch der Wetteinsatz war. „Wie viel Mattheo... wie viel haben dir die anderen geboten...?" Mattheo schüttelte heftig seinen Kopf. „Sie haben mir absolut nichts geboten... ich wollte es einfach und einige waren von meinem Plan angetan, so wie Pansy und Draco... doch Blaise war schon am Anfang absolut dagegen und ich kann jetzt nachvollziehen, wieso... denn er hatte recht..." ich hob meinen Kopf und sah, dass Mattheo seinen Kopf gesenkt hatte. „Mit was hatte Blaise recht...?" doch er antwortete mir nicht. „Mit was verdammt hatte Blaise recht, nun sag schon" wollte ich nun mit Nachdruck von ihm wissen. „Er meinte, dass ich erkennen würde, dass du nicht übel bist und dass ich dich sogar mögen könnte... er hatte recht... ich habe angefangen dich zu mögen... vielleicht auch mehr, als ich eigentlich sollte" in meiner Brust begann es zu schmerzen und ich legte meine Hand auf diese. „Mattheo bitte... lass es einfach... ich kann nicht noch mehr Schmerz ertragen... bitte" verzweifelt hielt ich meine Hände an meinen Kopf und wollte einfach, dass es aufhört. „Es ist aber die Wahrheit Clark, ich mag dich und ich werde dies auch nicht mehr leugnen. Dein Blutstatus ist mir egal. Mir ist die Meinung der anderen Slytherins egal. Mir ist die Meinung meines Vaters egal. Du bist mir wichtig und ich war ein Arschloch. Bitte hass mich. Sei wütend auf mich. Wirf Sachen nach mir, doch bitte...bitte lass mich nicht alleine... ich kann das einfach nicht... ich brauche dich..." heftig schüttelte ich meinen Kopf. „Nein Mattheo, du brauchst mich nicht. Du gibst nur vor, mich zu brauchen und gleich kommen Pansy und Draco aus ihren Verstecken und dann geht die ganze Peinlichkeit von vorhin weiter... ich kann und will das nicht Mattheo... ich bin dafür nicht bereit..." wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen und flossen allmählich meine Wange entlang. Ich hörte Schritte, wie sie vorsichtig auf mich zukamen. „Bitte Mattheo... bleib wo du bist... bitte..." doch Mattheo ignorierte mich und seine Schritte waren immer noch zu vernehmen. „Du weißt so gut wie ich, dass ich das nicht kann... Ich kann mich nicht fernhalten... nicht mehr..." doch ich schüttelte meinen Kopf. „Mattheo, ich bitte dich... geh... geh und lass mich alleine... bitte, lass uns zum Vorher zurückkehren... zu dem Moment, als wir uns ignorierten und du mich als Schlammblut gesehen hast... diese Zeit war deutlich weniger schmerzhaft..." Mattheo blieb stehen. „Ich kann nicht zum Vorher zurückkehren... dafür sind meine Gefühle für dich einfach zu stark... Ich kann dich nicht mehr ignorieren und ich möchte dich auch nicht ignorieren..." ich blickte nach oben, direkt in die rehbraunen Augen von Mattheo. Ich führte meine Hand zur Kette, die Mattheo und ich beim Strafdienst im Kerker gefunden hatten. „Mattheo ich kann nicht... ich kann das nicht..." bevor ich mich jedoch umdrehen konnte, spürte ich, wie Mattheo seine Hand auf meine Schulter legte und plötzlich ging alles viel zu schnell. Ich drehte irgendetwas an der Kette und mit einem Mal fühlte es sich an, als würden wir Apparieren, nur dieses Gefühl war deutlich schlimmer. Was hatte all dies zu bedeuten und wo brachte es uns hin...

Time can change everything - a Mattheo Riddle FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt