Kapitel 8: Gespräch auf dem Astronomieturm - Pov Clark

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Mattheo war gegangen und mit ihm vergingen auch die Minuten sehr schnell. Als die erste Stunde vorbei war, war ich mir ziemlich sicher, dass ich der Einladung von Mattheo nicht kommen würde, doch mit jeder Minute die dann verging, zweifelte ich immer mehr an meiner Entscheidung. War ich vielleicht zu voreilig? Hatte ich Mattheo vielleicht zu Unrecht abgewiesen, obwohl er wirklich echte Absichten hatte? Darauf hatte ich keine Antwort, doch ich wusste, woher ich meine Antwort bekommen würde. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und holte mir etwas Bequemes zum Anziehen. Als ich dann soweit war, umfasste ich die Türklinke mit meiner Hand und zögerte. Ich wusste absolut nicht mehr, was ich tun sollte, doch wenn ich Antworten wollte, musste ich sie mir beschaffen. Also verließ ich mein Zimmer und machte mich direkt auf den Weg zum Astronomieturm. Jede einzelne Treppenstufe fiel mir schwer, da ich wirklich Angst hatte, dass ich mich falsch entschieden habe. Vor der Tür angekommen, legte ich abermals meine Hand auf die Türklinke und drückte sie nach unten. Vorsichtig öffnete ich die Tür und das Licht von vielen kleinen Kerzen drängte sich in mein Sichtfeld. Auf dem gesamten Astronomieturm standen kleine Kerzen und warfen ein wunderschönes Licht. Mit staunen schaute ich mich um und als ich dann eine Person am Geländer stehen sah, hielt ich kurz inne. Die Person drehte sich um und im Kerzenschein konnte ich Mattheos Lächeln erkennen. „Du bist gekommen" hörte ich sein Flüstern und konnte nur zustimmend nicken, da mir die Worte im Hals stecken blieben. Viel zu schön war das Ambiente hier auf dem Astronomieturm, als das ich jetzt die Stimmung ruinieren würde. „Ich hatte gehofft, dass du kommst... ich freue mich, dich zu sehen" wieder ertönte Mattheos Stimme, doch dieses Mal wollte ich nicht nur mit einem Nicken reagieren. „Ich dachte, wir könnten reden...aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass du hier alles so schön vorbereitest Mattheo" wieder einmal erschien ein Lächeln auf Mattheos Gesicht. „Ich wollte es schön für uns beide machen... ich, ich habe das noch nie für jemanden gemacht und ich wusste nicht, ob es zu viel ist...ist es zu viel?" Mattheo klang ein wenig unbeholfen, aber irgendwie auch niedlich. Ich trat nun endgültig auf den Astronomieturm und lief ein paar Schritte in Richtung Mattheo, als ich meinen Blick schweifen ließ. „Es ist nicht zu viel... es ist perfekt" Das Strahlen auf Mattheos Gesicht verriet mir, dass er sich freute. „Möchtest du dich setzen?" dabei sah er auf die Decke, welche er ausgebreitet hatte und ich nickte. Zusammen setzten wir uns dann hin und genossen die Atmosphäre auf dem Astronomieturm. Ich schloss meine Augen und ließ mich völlig gehen. „Clark, darf ich dich etwas fragen?" ich wachte aus meiner Träumerei auf und schaute zu Mattheo. Ich nickte. „Wieso bist du nicht bis zum Ende des Spiels geblieben? Hatte es etwas mit Nott zu tun?" ich blieb stumm, denn ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Mattheo schien dies zu bemerken und wartete auch einige Sekunden, bis ich doch anfing zu sprechen. „Weißt du Mattheo... ich...ich habe es wirklich geglaubt... aber ich zweifele daran, dass du wirklich Interesse an mir hast... versteh mich nicht falsch, aber du warst all die Jahre so verdammt gemein zu mir... und auf einmal, sollte sich alles geändert haben? Vor Monaten war ich noch das Schlammblut für dich und jetzt bin ich plötzlich etwas anderes? Mattheo, bitte sei ehrlich zu mir... was ist dein Plan?" ich blickte direkt in die braunen Augen und er zögerte. Direkt bekam ich ein schlechtes Gefühl in meinem Bauch und wollte gerade aufstehen, umzugehen. Dann jedoch griff Mattheo nach meiner Hand und hielt mich auf. „Bitte... bleib hier und hör mir zu... Ich möchte mich gerne bei dir erklären" für einen kurzen Augenblick stoppte ich und sah Mattheo direkt ins Gesicht. „Warum sollte ich bleiben Mattheo? Damit du mir jetzt ins Gesicht sagen kannst, dass alles eine Lüge war und du mich verarscht hast. Alles hier. Die Kerzen. Deine Worte. Deine Taten. Alles Lügen. Willst du mir das sagen?" Mattheo schaute mich an und schüttelte den Kopf. „Nichts ist eine Lüge. Bitte, lass es mich erklären... Lass mich dir bitte etwas erzählen..." ich erkannte den Ernst in seiner Stimme und setzte mich wieder auf die Decke. Wieder herrschte eine unangenehme Stille zwischen uns beiden, die sich qualvoll auf mein Gemüt legte. Mattheo unterbrach endlich die Stille. „Über meine Herkunft muss ich dir ja nicht wirklich viel erzählen, nehme ich an? Mein Vater war schon immer sehr energisch... in seiner Erziehung... er hat mich von Anfang an streng und hart erzogen... Du kannst dir mit Sicherheit denken, wie dies abgelaufen ist... Mein Vater hasste jeden, der nicht reinblütig war und das witzige an der Sache ist, dass er nicht mal selber reinblütig ist" ein stummes Lachen entwich Mattheos Kehle und er erzählte weiter. „Nachdem mein Vater dann für einige Zeit verschwand, kam ich zu den Malfoys und wuchs dort auf. Dort erging es mir ein wenig besser, als bei meinem Vater, doch auch Lucius war ein wirklich harter Brocken... Als mein Vater dann wieder kam..." ich blickte ihn an. „Das war damals, beim Trimagischen Turnier oder?" stumm nickte Mattheo. „Er kam wieder und schlagartig änderte sich einfach alles. Ich musste ihn unterstützen, quasi seine rechte Hand sein... und naja, an einigen Stellen wollte ich das absolut nicht, aber du kannst dir ja sicherlich denken, dass Erziehung irgendwann in einen übergeht... ich hatte die Erziehung meines Vaters so verinnerlicht, dass ich es auch teilweise an dir ausließ... Ich möchte mich nicht für mein Fehlverhalten rechtfertigen, doch ich möchte dich wirklich inständig um Vergebung bitten... ich meine es wirklich ernst und ich würde gerne einige Sachen einfach wieder gutmachen, die ich einfach verbockt habe" Mattheo schaute zu Boden, doch dann hob er seinen Kopf und sah direkt in mein Gesicht. „Bitte, vergib mir Clark..." diese Worte flüsterte er so leise, dass ich Schwierigkeiten hatte, sie zu verstehen. Ich sah ihn für eine ganze Weile an und blickte auch direkt in seine Augen, in denen ich erkennen konnte, dass er es ernst gemeint hat. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich nickte. „Ich vergebe dir Mattheo... nur versprich mir, dass du es wirklich ernst meinst... nicht das Parkinson oder Malfoy gleich irgendwo hervorspringen und mich anfangen auszulachen..." dies sprach ich mit einem sarkastischen Unterton aus und für einen kurzen Moment änderte sich Mattheos Gesichtsausdruck auf traurig, doch dann setzte er wieder sein typisches Lächeln auf und nickte. „Ich verspreche es dir Clark..." nun lächelte ich auch und wir blieben noch eine Weile auf dem Astronomieturm, sodass wir die Sperrzeit ein wenig vergaßen. „Darf ich dich etwas fragen?" Mattheos Stimme drang wieder an mein Ohr und ich nickte ihm zu. „Ich habe aus einer anonymen Quelle gehört, dass die Lehrer eine Art Herbstball organisieren wollten...und naja, ich wollte dich fragen, ob du für den Herbstball meine Begleitung sein möchtest" mit so einer Frage hätte ich in hundert Jahren nicht gerechnet, weswegen ich meine Augen aufriss und ihn anstarrte. „Deine Begleitung...für den Herbstball...Ich?" ich stammelte die Satzanfänge nur so vor mir her und Mattheo begann zu grinsen. „Ich möchte dich gerne als meine Begleitung, du kannst aber auch nein sagen, dann akzeptiere ich das" immer noch perplex bemerkte ich nicht einmal, wie ich Mattheo zunickte. „Ich wäre gerne deine Begleitung" Mattheo begann zu strahlen, doch bevor wir weiterreden konnten, kam eine weitere Person auf den Astronomieturm. „Mr. Riddle, Ms. Clark, was haben sie hier beide auf dem Astronomieturm verloren? Es ist bereits seit einer Stunde Sperrzeit und sie sitzen hier oben herum und genießen den Ausblick oder wie kann ich das verstehen?" Snapes tiefe Stimme drang in all meine Fasern ein, also sprang ich auf und stellte mich kerzengerade hin. „Professor Snape... wir haben die Zeit aus den Augen verloren...es tut uns furchtbar leid... bitte, wir werden auch nie wieder die Sperrzeit missachten" auch Mattheo war nun aufgestanden und beide warteten wir auf Snapes Antwort. „So leid es mir tut, aber sie werden morgen Strafdienst ableisten. Unten im Kerker gibt es ein paar Räume, die eine neue Ordnung gebrauchen könnten. Pünktlich 8 Uhr, ich erwarte sie beide" damit verließ er den Astronomieturm und zurück blieben wir. „Das war knapp. Immerhin ist es nur Aufräumen und keine schlechte Note in Verteidigung gegen die dunklen Künste" Mattheos Freude konnte ich absolut nicht teilen, denn ich hatte mir eigentlich vorgenommen, keinen weiteren Ärger zu provozieren. Bevor ich mich weiter in meine Gedankenwelt stürzen konnte, gab Mattheo mir einen Kuss auf die Wange. „Hör auf zu grübeln und nimm das Aufräumen jetzt einfach hin. Immerhin, bin ich ja auch dabei, also kann es schonmal nicht ganz so schlimm werden. Lass uns jetzt trotzdem gehen, sonst kommt Snape wieder" gesagt getan. Wir pusteten die Kerzen aus, nahmen die Decke mit und verließen den Astronomieturm. Mattheo brachte mich noch zu meinem Zimmer und dort legte ich mich direkt ins Bett, damit ich für das Aufräumen fit war. 

Time can change everything - a Mattheo Riddle FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt