TW: Erwähnung von Depressionen
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Kai Havertz& Julian Brandtpov. julian:
Müde gähnte ich, während ich meine Beine, soweit es in dem Mannschaftsbus ging, ausstreckte. In meiner Hand mein Handy, in meinen Ohren meine Kopfhörer.Leise spielte die Musik, beruhigte mich ungemein und ich würde sicherlich in den nächsten Minuten einschlafen. Ich wäre sicherlich auch schon fest am schlafen, wenn ich nicht auf die Nachricht einer ganz bestimmten Person warten würde.
Eine Nachricht von Kai, meinem besten Freund.
Wenn er nur wüsste, wie meine Gefühle ihm gegenüber wirklich waren. Wie verrückt mich seine Nähe machte, wie verliebt die Schmetterlinge in meinem Körper tanzten, sobald er mich berührte.
Wenn er wüsste, dass ich ihm schon eine ganze Zeit lang verfallen war. Wenn er wüsste, dass ich fast einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, als er mir damals gestanden hatte nach England zu wechseln.
Die Entfernung zwischen Dortmund und Leverkusen konnte man meistern, dies sollte keine Herausforderung für uns sein.
Allerdings konnte ich nicht einfach so mal nach England fliegen, weil ich Kai an meinem freien Tag unbedingt sehen wollte.
Es war unmöglich.
Und so wurden unsere Treffen ganz plötzlich zu Telefonaten. Face Time war eine der meistbenutzten Apps die ich hatte.Ich vermisste Kai, ohne Frage.
Aber ich wusste auch genau, wie wohl er sich fühlte. Damals bei Chelsea, jetzt bei Arsenal. Er war glücklich dort und ich würde ihm dahingehend niemals vorwürfe machen.
Aber aktuell hasste ich die Entfernung zwischen uns beiden. Ich hasste es, weil ich mir so unglaubliche Sorgen um Kai machte.
Er meldete sich kaum noch, wir telefonierten fast nicht mehr und wenn, dann sah ich nie sein Gesicht. Er wirkte immer müde, traurig und niedergeschlagen. Und das Lächeln was er aufgesetzt hatte, war sowas von gefälscht.
Dies war wahrscheinlich sich der Grund, weshalb ich schlecht schlief. Um ganz ehrlich zu sein hatte ich Angst, dass Kai mentale Probleme entwickelte.
Ich wusste, wie es sich anfühlte. Ich wusste, was Anzeichen dafür waren und bei Kai sprach alles dafür und nichts dagegen.
Zu Beginn meiner Zeit nach dem Wechsel von Leverkusen nach Dortmund hatte ich ebenfalls einige Probleme entwickelt.
Ich hatte eine leichte Depression entwickelt, die ich mit Hilfe von Gesprächen und wöchentlichen Besuchen bei einem Therapeuten erfolgreich gemeistert hatte.
Mit Marco hatte ich damals meinen engsten Vertrauten gefunden, allerdings hatte auch Kai alles gemacht was er konnte.
Und ich wollte auch für ihn da sein, ich wollte ihm helfen und dafür sorgen, dass er wieder der Sonnenschein wurde, in welchen ich mich verliebt hatte
„Hey.", grinste Marco, stieß mir gegen die Schulter und ließ sich neben mir auf den Sitz fallen. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich nahm meine Kopfhörer raus.
„Na, was los?", fragte ich und streckte mich leicht, sodass meine Knochen knackten. Ich lächelte den Älteren zwar an, allerdings merkte er recht schnell, dass ich nicht wirklich ehrlich lächelte.
Etwas verwirrt sah Marco mich nun ernster an und musterte mich. „Die Frage ist was mit dir los ist?", fragte Marco nun und legte seine Hand auf meine Schulter.
Ein leises Seufzen verließ meine leicht geöffneten Lippen. Er kannte mich einfach ein Stuckweit zu gut.
„Es ist nur Kai...", murmelte ich und seufzte einmal. Mein Herz sank direkt etwas, als ich daran dachte und ich biss kurz auf meiner Unterlippe herum.