Eine erholsame Nacht war mir nicht vergönnt gewesen, und die Gedanken an die unruhige Begegnung mit Felton ließen mich kaum schlafen. Trotzdem stand ich auf.

Meine Eltern fuhren mich zur Schule.

Der Montagmorgen begrüßte mich mit strahlendem Sonnenschein, doch selbst das warme Licht vermochte nicht, die Dunkelheit in meinem Inneren zu vertreiben.

Als wir die Schule erreichten, waren bereits fast alle Schüler versammelt. Die Lehrer führten einen Anwesenheitscheck durch, während die Spannung für die bevorstehende Klassenfahrt in der Luft lag.

Drei Busse standen bereit, um uns zu unseren Ziel zu bringen - drei Klassen, jeder mit seinen eigenen Erwartungen und Geheimnissen.

Ich konnte die Aufregung förmlich spüren, während ich mich auf den Weg zu meinem Bus machte, bereit für das Abenteuer, das mich erwarten würde.

Und da war es schon.

Als wir in den Bus stiegen, haben sich meine Freunde zusammengesetzt.
Traf mich ein unangenehmer Schock - ausgerechnet neben Felton sollte ich sitzen.
Er kam zu mir und setzte sich hin, und ich spürte eine Mischung aus Verwirrung und Unbehagen in mir aufsteigen.

Ich hasste es, Bus zu fahren. Die Enge, die Vorstellung, nicht schnell wegkommen zu können, lösten in mir immer leichte Panikattacken aus, die ich jedoch gut unter Kontrolle hatte.

Felton schien genauso wenig begeistert von der Situation zu sein wie ich. Sein Gesichtsausdruck verriet deutlich, dass er lieber woanders gesessen hätte. Doch hier waren wir nun, Seite an Seite, gezwungen, die nächsten Stunden miteinander zu verbringen.

Ich versuchte, meine Panik zu unterdrücken und mich auf den bevorstehenden Ausflug zu konzentrieren, doch das Gefühl der Beklemmung blieb bestehen.

Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und tauchte in meine Fantasiewelt ein. Aus dem Fenster schauend versuchte ich, meinen Kopf frei zu bekommen, während die Musik sanft in meine Ohren drang. Doch selbst die beruhigenden Klänge konnten die Anspannung nicht vollständig vertreiben.

Felton hingegen vertiefte sich in sein Handy, scrollte durch seine Nachrichten oder was auch immer ihn beschäftigte. Plötzlich stieß sein Bein gegen meines, und reflexartig zog ich meins weg. Eine rote Hitze stieg mir ins Gesicht, als ich bemerkte, wie er mich unbeabsichtigt berührt hatte.

Müdigkeit überkam mich, ein Nebeneffekt der schlaflosen Nacht, und langsam aber sicher fielen meine Augen zu. Die sanfte Bewegung des Busses und das leise Summen der Musik in meinen Ohren wiegten mich in einen unruhigen Schlaf.

———

Langsam öffnete ich meine Augen und spürte, wie sich mein Kopf schwer anfühlt. Verwirrt und benommen schaute ich um mich, um festzustellen, wo ich war. Und dann wurde mir schlagartig bewusst, dass mein Kopf an Feltons Schulter ruhte.

Ein Kribbeln der Verlegenheit überlief mich, als ich realisierte, neben wem ich saß. Felton war immer noch vertieft in sein Handy, ohne sich meiner Nähe bewusst zu sein. Es dauerte einige Sekunden, bis mein Gehirn die Informationen verarbeitete und ich mich meiner Situation vollständig bewusst wurde.

Schnell richtete ich mich auf und versuchte, mein Erröten zu verbergen, während ich so tat, als wäre nichts passiert. Doch das unangenehme Gefühl der Nähe zu Felton blieb bestehen, und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als aus diesem Moment zu entkommen.

Felton brach das Schweigen mit einem unerwarteten Kommentar,

"Du hast gesabbert", sagte er mit einem spöttischen Unterton.

Ich fühlte mich sofort ertappt und verlegen. Doch dann folgte ein überraschender Zusatz,

"Und deine Haare riechen gut."

Seine Worte waren so unerwartet, dass ich für einen Moment sprachlos war. Ein merkwürdiges Gefühl der Verwirrung überkam mich, während ich versuchte, eine angemessene Antwort zu finden.

Ich zog eine Augenbraue hoch.

"Gesabbert? Das wage ich zu bezweifeln", antwortete ich mit einem leicht spöttischen Unterton.

"Ähm, danke, denke ich", murmelte ich, leicht verlegen.

Dann lenkte ich das Gespräch schnell um: "Also, wie lange dauert es noch bis zu unserem Ziel?"

Als Felton knapp antwortete, dass es noch etwa 20 Minuten dauern würde, um unser Ziel zu erreichen, konnte ich nicht anders, als mir vorzustellen, wie die Freiheit in greifbare Nähe rückte.

Doch dann erinnerte ich mich daran, dass wir zusammen mit der Klasse unterwegs waren. Die Vorstellung, dass Felton die nächsten Tage in meiner Nähe sein würde, ließ mich innerlich seufzen.

Trotzdem versuchte ich, mich auf die positiven Aspekte der Klassenfahrt zu konzentrieren und mir vorzustellen, wie viel Spaß wir haben könnten, wenn ich nur versuchte, die unangenehmen Begegnungen mit Felton auszublenden.

Als der Bus schließlich am Zielort ankam, atmete ich erleichtert auf, als wir ausstiegen und die frische Luft des Campingplatzes einatmeten. Vor uns erstreckte sich ein malerisches Bild von Hütten umgeben von grünen Wiesen und dichten Wäldern.

Die Vorfreude auf die kommenden Tage überwältigte langsam meine Unbehaglichkeit in Feltons Nähe. Ich konnte bereits das lebhafte Treiben der anderen Schüler sehen, wie sie ihre Hütten bezogen und Pläne für Aktivitäten schmiedeten.

Wir wurden in Gruppen eingeteilt und ich versuchte, mich auf die bevorstehenden Abenteuer zu konzentrieren, anstatt mir Sorgen über Felton zu machen.

Als die Gruppeneinteilung bekannt gegeben wurde, spürte ich, wie sich die Spannung in der Luft verdichtete. Blair, Hailey und ich wurden aufgrund von zu wenigen Hütten aufgeteilt. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als die Ungewissheit darüber, mit wem ich die nächsten Tage verbringen würde, mich erfasste.

Während die anderen Schüler bereits ihre Gruppen verließen, um ihre Hütten zu beziehen, blieb ich unschlüssig stehen. Ein Gefühl der Beklemmung machte sich in mir breit, als ich mich fragte, mit wem ich wohl eingeteilt worden war. Die Vorstellung, allein in einer Hütte zu sein, während meine Freunde woanders untergebracht waren, ließ mein Herz schneller schlagen.

Ich schluckte meine Angst hinunter und zwang mich, nach vorne zu schauen. Die nächsten Tage würden eine Herausforderung werden, aber ich war entschlossen, das Beste daraus zu machen. Mit einem letzten nervösen Blick auf meine Freunde machte ich mich auf den Weg zu meiner zugewiesenen Hütte. Nummer 7.

Zwischen Feuer und Eis: Die Verborgenen Schatten der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt