Rose Rosen und Grüner Tee

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"Ich dachte, du würdest ihn mögen!" Mati schien irgendwie überrascht zu sein. 

"Er hat behauptet, ich wäre nur ziemlich hübsch. Und als ich gesagt habe, dass ich klug sei, da hat er mich ausgelacht!" Ich war noch immer beleidigt. Wieso zweifelten nur alle meinen Verstand an? Ich hatte immerhin nicht überall herumerzählt, dass er absolut keinen Geschmack hatte und außerdem versucht hatte, eine längst verlobte Frau zu küssen. 

"Er hat gelacht? Und du hast wirklich nur mit dem Mixer geworfen? Also ich hätte erwartet, dass du mindestens zehn Teller hinterherschmeißen würdest." 

"Ich hätte es doch getan, wenn er nicht sofort eingeschlafen wäre. Ich habe versucht, ihn aufzuwecken, aber entweder er war noch müder als du, oder er tut nur so. Vielleicht hätte ihn nicht so stark zuschlagen sollen, aber er war selbst schuld daran. Jemand, der mich liebt, kann mich schließlich nicht dumm nennen." Ich würde mich nicht entschuldigen! 

"Wenn er dich nach diesem Tag noch immer küssen will, dann hast du mein Einverständnis für die Hochzeit." 

"Mati! Was heißt das schon wieder?" Immer erzählte er mir irgendetwas, das ich nicht verstand! Manchmal war er wirklich gar nicht hilfreich. 

"Wenn er dich irgendwann noch einmal zu küssen versucht, dann kannst du ihn heiraten. Den großen Diamantring kaufe ich dir dann." Eigentlich war er doch ganz nett, von seinem seltsamen Verhalten mal abgesehen. Mit einem riesengroßen Ring würde ich bestimmt noch schöner aussehen, als ich es schon war. Schade nur, dass ich zur Hochzeit mein rotes Kleid nicht tragen konnte. 

Wieso dachte ich schon wieder an eine Hochzeit? Nachdem die letzte in einem Desaster geendet war, brauchte ich nicht noch eine, die am Ende nur in Tränen enden würde. Und mein ganzes Leben wollte ich sowieso nicht mit jemandem verbringen, der mich nicht für klug hielt. Selbst wenn ich dafür einen Diamantring bekommen würde. Oder vielleicht doch? 

Mati kippte Hugo einen Erdbeershake über den Kopf, der nicht wirklich zu seinem Teint passte. Kurz darauf schnappte der niedliche Cowboy nach Luft und setzte sich auf. "Klappt doch!" 

Hugo schien irgendwie verwirrt. Hatte ich vielleicht etwas zu fest zugeschlagen? Aber nein, sonst hätte er doch aufgeschrien und wäre nicht so ruhig eingeschlafen. "Ich bin ganz und gar nicht dämlich!", meinte ich nun, drehte mich um und kehrte zu meiner Arbeit zurück. 

"Meine Schwester ist sehr empfindlich, wenn jemand nicht nett zu ihr ist. Und außerdem mag sie rote Rosen und grünen Tee, wenn Sie noch einmal vorhaben, sich ihr etwas zu sehr zu nähern. Und außerdem küsst sie nicht gerne, jedenfalls nicht auf den Mund, das macht den Lippenstift zu schnell unordentlich. Nur für den nächsten Versuch, wenn es einen gibt. Und denken Sie daran: Schwesterherz erzählt mir alles und mit mir möchten Sie sich bestimmt nicht anlegen, glaube ich. Wir würden ziemlich gute Freunde abgeben, davon bin ich überzeugt, aber wer nicht nett zu meiner Schwester ist, zu dem bin ich nicht nett und ich würde furchtbar gerne in Ihr Geschäft investieren, wenn Jade hier Zweitbesitzerin werden würde. Wir sehen uns heute Abend!" Ich hatte zwar nichts von dem verstanden, was Mati da geredet hatte, aber es klang gut. Wollte er mir vielleicht Rosen kaufen? Das war so nett von ihm! 

Ein Kleid so rot wie die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt