Kapitel 18: Henrys Schatten

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Nach dem Chaos und dem Blutbad blieb nicht mehr viel zurück. Gally war wutentbrannt und hat die Macht an sich gerissen. Er hat Thomas, nachdem er die zweite Spritze bekommen hat, dazu verurteilt verbannt zu werden. Er wurde ins Loch geworfen zusammen mit Teresa, die bei ihm bleiben wollte.

Uns anderen blieb die Wahl mit Thomas verbannt zu werden oder Gally zu folgen. Wir haben Zeit bis zum Morgengrauen uns zu entscheiden. Newt, Minho, Pfanne und Chuck haben sich vorerst zurück gezogen um zu diskutieren wie es jetzt weitergehen soll.

Adam sprach kein Wort mehr nachdem der Konflikt eskaliert war. Er entfernte sich von mir ohne mich noch einmal anzuschauen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich es für das Beste gehalten ihn kurz etwas Zeit zu geben.

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Das ganze liegt jetzt drei Stunden zurück. Die Feuer auf der Lichtung sind mittlerweile schon zum Teil von selbst erlöschen, sofern wir sie nicht vorher zum ersticken gebracht haben.

Es ist mitten in der Nacht, aber was soll ich schon groß tun ? Die Hütten, der Schlafplatz, alles ist zerstört. Nach dem ganzen kann ich sowieso kein Auge zu machen. Henrys Gesicht erscheint mir wann immer ich meine Augen schließe und wenn es nur zum blinzeln ist.

Ich sitze neben einen Baum gelehnt auf einem Fleckchen weichen Gras, welches nicht von den Flammen heimgesucht wurde. Der Wald indem Newt und Co. gerade überlegen wie es jetzt weitergehen soll, liegt hinter mir und der zerstörte Ort den ich vor ein paar Tagen noch Heimat nannte, vor mir.

Eigentlich sollte ich bei ihnen sein... aber ich konnte es gerade einfach nicht. Mein Kopf kreist um Adam und will ihn einfach nicht los lassen. Ein weit entferntes Flammenspiel springt mir ins Auge. Ich hebe den Blick und sehe ein kleines Lagerfeuer in der Nähe der Ziegenställe. Das leichte Flackern hatte eine magische Anziehungskraft.

Meine Aufmerksamkeit richtet sich kurz auf die Stimmen im Wald die weiterhin am diskutieren sind. Mühsam drücke ich mich mit meinen schmerzenden Muskeln vom Boden hoch. Das renne ums Überleben hat seine Tribut gefordert. Mit langsamen Schritten nähre ich mich nun den Flammen in der ferne, die mich mit zarten Bewegung im Wind versuchen zu sich zu locken.

Der Wind weht um meinen Körper und hüllt ihn in Kälte ein. Nach einigen Metern erreiche ich das Ziegengatter. Es steht so gut wie leer da. Ob die Tiere geflohen sind oder gerissen wurden von Grievern ist schwer zu sagen. Ich wende mein Blick nach vorne aufs Feuer und sehe eine Silhouette die, mit dem Rücken zu mir gedreht, am Feuer sitzt.

Als ich näher an das Feuer heran trete, erkenne ich Adam der mit seiner Hand seine Stirn abstützt, den Kopf nach unten gerichtet.

>>"Kann ich mich dazu setzen ?" Ella

Sein Kopf erhebt sich und er richtet seinen Blick auf mich. Durch das bisschen Licht, welches das Feuer hergibt, sehe ich wie rot und angeschwollen seine Augen sind. Statt mir zu antworten rutscht er ein Stück zur Seite um Platz auf dem kleinen Holzstamm zu machen, den er als Stuhl benutzt.

Ich setze mich neben ihn und ziehe meine Beine an. Meine Augen folgen dem Tanz des Feuers vor mir. Stille schwebt zwischen uns in der Luft. Die Lichtung war noch nie so ruhig wie in dieser Nacht.

Ich merke ein vorsichtiges Stupsen an meinem linken Ellenbogen und drehe mich danach um. Barneby schaut mich aus seinen braunen Augen an und stupst weiter an mir rum. Ein leichtes Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, welches seit vier Stunden nur Panik und Trauer ausstrahlen konnte.

Meine Hand hebt sich und fängt an den Ziegenbock am Kopf zu kraulen.

>>"Er ist einer der Letzten die sie uns gelassen haben." Adam

I would follow you anywhere // Newt FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt