Es war um 9... naja, eigentlich war es 5 Minuten vor um 9. Aber Bella stand vor Aufregung schon mit einem Stift und einem Block in der Hand vor dem Büro ihres Chefs. Aber sie dachte sich, bei seiner Art, ist es wahrscheinlich besser zu früh zu sein, als zu spät. Sie wartete noch ein paar Minuten und klopfte dann kurz vor 9 an seine Bürotür. Das Klopfen war sehr zögerlich und es kam keine Antwort. Bella wartete kurz und dachte Bin ich zu früh? Hat er mich nicht gehört? Soll ich nochmal klopfen, oder wäre das nervig? Sie sah sich kur um, fasste sich aber dann ein Herz und klopfte noch einmal. Dieses Mal etwas doller.
"Herein" sagte Herr Schwarz und Bella öffnete die Tür. "Ah, Frau Felizia, nehmen Sie Platz." sagte er, während er sie von Oben bis unten musterte und deutete dann mit der Hand auf das Sofa. Bella hatte heute ein Top und eine Jeans an. Dieses Mal war ihr Top schwarz, hatte einen leichten V-Ausschnitt und wurde von einer Kette, die um ihren Hals hing, gekrönt.
Herr Schwarz widmete sich noch einmal kurz dem Dokument, das vor ihm lag, nahm einen Stift, der sehr teuer aussah, aus einer Halterung und unterschrieb das Dokument, bevor er es in eine Mappe legte. Er legte den Stift wieder weg, stand aus seinem Bürostuhl auf und kam zu Bella hinüber. Er zog den Sessel etwas nach hinten, setzte sich hin, überschlug die Beine und faltete die Hände über dem obenliegenden Knie. Seine Augen waren fest auf Bella gerichtet. Alleine der Blick machte Bella schon wieder etwas unsicher. "Gut sehen Sie heute aus" sagte er mit einem leichten Anflug eines Lächelns. Bella wurde sofort verlegen, guckte hinunter auf ihren Block, um ihm nicht in die Augen gucken zu müssen und sagte "D... danke."
"Gefällt es Ihnen bisher hier? Ich habe den Eindruck, dass Sie sich sehr gut mit Ihren Kolleginnen und Kollegen verstehen." fragte er sie und Bella zwang sich, wieder den Kopf zu heben und ihn ebenfalls anzusehen. "Ja, ich hab mich hier ganz gut eingelebt, denke ich." antwortete sie ihm und versuchte dabei, einen möglichst sicheren Tonfall zu behalten. "Das freut mich. Und ich für meinen Teil kann Ihnen sagen, dass Sie hier bislang wirklich eine gute Arbeit gemacht haben. Es ist nicht einfach, innerhalb so kurzer Zeit die Stelle einer erkrankten Kollegin zu übernehmen und sich so gut einzuarbeiten, wie Sie es getan haben." sagte er. "Danke, ich denke Frau Dieck hat mir da sehr geholfen." Er lächelte sie wieder leicht an. Er bemerkte, wie schwer es ihr viel, möglichst ausführlich zu antworten und nicht so schüchtern zu wirken. Aber er hatte natürlich längst bemerkt, dass das nicht ihr eigentliches Naturell ist.
"Leider hat mich eben die Personalabteilung angerufen und mir gesagt, dass unsere Kollegin doch länger ausfällt, als gedacht. Und da wir gerade an einem großen Projekt sind, ist so ein Ausfall natürlich schwierig zu kompensieren. Daher möchte ich Sie fragen, ob Sie sich vorstellen könnten, nach der Schule hier in so einer Art Nebenjob zu arbeiten? Sie haben hier bis jetzt sehr gute Arbeit geleistet." Bella war davon etwas überrumpelt und brachte nur ein "Neben der Schule hier weiter arbeiten?" heraus. "Genau. Sie würden natürlich dafür auch einen Lohn von uns kriegen." Sie dachte an die letzten Tage hier und wie viel Spaß es ihr gemacht hat, hier zu arbeiten. Daher kam ihr sofort reflexartig ein "Ja, sehr gerne" über die Lippen. Herr Schwarz lächelte und sagte "Sehr schön, das freut mich. Die Personalabteilung wird sich dazu demnächst bei Ihnen melden und Ihnen den Vertrag für den Nebenjob zuschicken."
Bella verlies das Büro und war noch etwas überrumpelt, freute sich aber trotzdem. Sie hatte rote Wangen vor Aufregung und Maria fragte sie "Und? Wie lief's?" Bella antwortete "Er hat mich gefragt, ob ich hier als Nebenjob weiter arbeiten will. Und er hat mich für meine Arbeit gelobt." Maria strahlte sie an. "Wow, na das ist doch super. Und machst du es?" - "Ja, ich habe zugestimmt." sagte Bella und setzte sich wieder auf ihren Bürostuhl. Sie nippte an ihrem Tee und ging das Gespräch nochmal in Gedanken durch.
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Das Praktikum
RomanceBella war ein sehr schüchterne junge Frau. Jemand von der Sorte, die weniger führen, sondern mehr geführt werden. Und genau das lernt sie zu verstehen, als sie ihr Praktikum antritt und ihrem neuen Chef Tony Schwarz begegnet. Seine kontrollierende...