Kapitel 25 - 23. Etage

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"23. Etage" sagte die weibliche Computerstimme des Aufzuges, als er mit einem leichten Ruck zum Stehen kam und sich die Tür öffnete. Vor ihnen lag ein Flur, der von LED-Spots in der Decke erleuchtet wurde. Der Fußboden war mit einem dunkelroten Teppichboden ausgelegt und die Wände zierte eine fein gestreifte und daher relativ dezente Tapete in einem hellen Beige-Ton.

Sie verließen den Aufzug und gingen das kurze Flur-Stück entlang. Bella fiel auf, dass links und rechts an den Seiten des Flures, bis auf der Tür, an deren Schild "Treppenhaus" stand, keine weiteren Türen abgingen. Es wohnte niemand anderes hier oben, nur er. Er schien die ganze 23. Etage für sich zu haben. Das ist bestimmt nicht gerade billig, dachte sich Bella, während sie den spärlich beleuchteten Flur entlang gingen.

Sie kamen an der Tür am anderen Ende des Flures an, die lediglich mit einem Türspion versehen war - keine Klingel, kein Namensschild. Nichtmal eine Fußmatte oder ähnliches lag vor der Tür. Wer in die 23. Etage kam, wusste schon zu wem er wollte. Und es kam nur jemand in die 23. Etage, wenn Tony ihn auch erwartete. Das wurde Bella schnell klar, während Tony seinen Schlüssel aus der Innentasche seines Jacketts fischte.

Tony schloss die Tür auf und betätigte den Lichtschalter, der links von der Wohnungstür war. langsam wurde der Raum von warmen, und hauptsächlich indirekten Licht durchflutet. Als Bella Tony durch die Wohnungstür folgte, sah sie die komplette Wohnung, die geschmackvoll und elegant beleuchtet wurde.

Hinter der Eingangstür folgte ein kurzer Flur mit Garderobe, Schuhschrank und einem körper-hohen Spiegel an der zur Garderobe gegenüberliegenden Wand. Danach folgte ein großer Raum, der von einer riesigen Glasfassade aus auf den Balkon führte. Rechter Hand befand sich in dem Raum eine offene Küche mit Kochinsel, die mit einer anthrazitfarbenen Verkleidung und einer Arbeitsplatte aus Schwarzeiche gehalten war. Über der Kochinsel hingen 3 Pendelleuchten, die gedimmtes Licht über die Küche strahlten, unterstützt von LED-Leisten unter den Wandschränken hinter der Kochinsel, wo sich auch der Kühlschrank und die Spüle befanden. Links von der Küche, also zwischen Küche und Glasfront des Raumes, führte eine Treppe nach oben auf eine Empore, die Bella im Moment noch nicht einsehen konnte. Auf der linken Seite des großen Raumes, in dessen Mitte man stand, wenn man den Eingangsbereich durchschritten hatte, war der Wohnbereich. Ein großes schwarzes Ledersofa stand auf einem XXL-Teppich in einem anthrazit-Ton der sich in der Verkleidung der Küche wiederfand. Gegenüber des Sofas stand eine Wohnwand, die die komplette Seitenwand der großen Wohnküche verkleidete. Die Wohnwand war ebenfalls gespickt mit LED-Leisten, die ein indirektes Licht auf die Tapete abgaben. In der Wohnwand befanden sich neben einiger Skulpturen und ein paar rar gesäten Bildern, hauptsächlich Bücher und ein riesiger Fernseher. Bella drehte ihren Kopf ein Stück weiter nach links und sah an der Wand, die in Richtung des Flurs stand, einen riesigen in die Wand eingelassenen Gas-Kamin, der beim Betätigen des Lichtschalters mit anzugehen schien. Durch die Flammen des Kamins wurde der Raum ebenfalls mit warmen Licht beleuchtet. Rechts neben der Wohnwand, also zwischen der Wohnwand und der Glasfassade und genau gegenüber der Treppe, die auf die Empore führte, gab es eine Tür. Die einzige Tür in diesem Raum. Da hinter musste also das Bad sein, dachte sich Bella.

Da Bella schon seit dem Restaurant dringend auf Toilette musste, fragte Sie Tony sicherheitshalber (während sie leicht rot wurde) nach dem Badezimmer. Tony bestätigte ihre Vermutung, dass sich hinter der Tür das Badezimmer befand. "Ich öffne uns währenddessen eine Flasche Wein. Möchtest du lieber weißen, oder roten trinken?" Bella antwortete "Ich würde gerne Weißwein trinken" und entschuldigte sich kurz, um auf Toilette zu gehen. Sie betrat das Bad und erkannte, dass sich die dunklere Optik des Hauptraumes im Badezimmer wiederfand. Der Lichtschalter erleuchtete einige dezente, indirekte Lichtquellen, die auf große, anthrazitfarbene Fliesen traf. Der beheizte Fußboden war ebenso mit den Fliesen besetzt, wie die große, offene ebenerdige Dusche mit Regenduschkopf und der Tresen, auf dem sich zwei weiße, schalenförmige Waschbecken befanden, hinter denen ein riesiger Spiegel die komplette Wand verkleidete. Die Waschbecken befanden sich auf der Rückseite der Wand, an der auch die Wohnwand stand, also direkt auf der linken Seite, wenn man das Badezimmer betrat. Direkt gegenüber der Badezimmertür befand sich die Dusche und links davon die Toilette. Dahinter stand eine große freistehende Badewanne in einem etwas helleren Grauton, die mit einer goldenen Amatur besetzt war.

Alles hier machte einen sehr teuren Eindruck, dachte sich Bella, als sie sich die Hände wusch und in den großen Spiegel blickte. Aber sie fühlte sich wohl. Und sie lächelte sich selbst an.

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