Kapitel 15 - Ozean der Leidenschaft

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Aleix

„Ich sollte jetzt wirklich los!", seufze ich zwischen immer intensiveren Küssen.

„Nein!" Noch enger umschlingt Phoenix meinen Nacken, küsst mich so verführerisch zärtlich, dass ich spüre wie meine Beine langsam zu Pudding werden.

Wir küssen uns mindestens schon eine Stunde. Wir haben uns am Flughafen von unseren Freunden verabschiedet und dann habe ich Phoenix natürlich hergefahren. Es war schon besser den DeLorean am Flughafen zu parken, damit wir nicht auf ein Taxi zur Feierabendzeit angewiesen waren. Alec und Magnus sind von Will und Casey abgeholt worden, weil Will natürlich gleich alles hören möchte. Vielleicht erfüllt sich der Wunsch meines besten Freundes und sein Zwilling und dessen Ehemann begleiten uns im Sommer nach Fire Island. Casey wirkt mittlerweile recht entspannt in großen Menschenmengen.

„Phoenix. Du musst morgen früh raus und ich auch!" Stöhnend lege ich den Kopf schief, als seine Lippen in sündiger Art meinen Hals bearbeiten.

„Ich hab Kunstgeschichte als erstes. Ist nicht so, als müsse ich da total auf zack sein. Bitte Aleix, bleib hier. Nur heute Nacht!" Ich schlucke bewegt. Selten bettelt Phoenix um Zeit mit mir. Er respektiert meinen Job, so wie ich seine zeitaufwendige Therapie respektiere.

„Liebling ... " Seine Hände von mir lösend, verwebe ich sogleich meine Finger mit seinen, hebe dann jede Hand hoch zu meinen Lippen. „ ... ich würde so gern bei dir sein. Immer. Aber es wäre sehr unvernünftig. Du kannst dir vielleicht erlauben, morgen schläfrig zu sein. Doch in meinem Job, wäre es höchst fahrlässig. Für das Leben derjenigen die uns brauchen, für das Leben meiner Kameraden und für mein eigenes Leben muss ich ausgeruht bei der Arbeit sein."

„Und wenn wir nur kuscheln?" , nuschelt er seufzend, lehnt den Kopf gegen meine Brust. Traurig kichernd, küsse ich ihn auf den Kopf. „Glaubst du das schaffen wir? Heute?" Er kichert auch, seufzt dann traurig und umschlingt meinen Körper, nachdem er seine Hände aus meinen gelöst hat.

„Nein. Wahrscheinlich nicht. Aber ich will dich nicht gehen lassen! Ich seh' dich erst nächstes Wochenende wieder, wegen der vielen Termine!"

Phoenix hat diese Woche seinen regelmäßigen TX Check up und wird daher kaum Freizeit haben.

„Ab nächsten Monat wird alles besser!", verspreche ich leise. „Dann beginnt meine Fortbildung und ich habe ganze Wochen in denen ich auch nur zur Akademie muss!"

Die Freude in Phoenix und Magnus Augen, als Alec und ich ihnen gestern von unserer Fortbildung zum Chiefanwärter erzählt haben, werde ich nie vergessen. Wir gehören zu den Ausgewählten, die in das Bildungsprogramm genommen werden. Ich bin zwar auch etwas nervös, aber die Freude überwiegt. Es ist auch einfach so, dass ich mir klar darüber bin das es mit zunehmendem Alter, schwieriger sein wird immer auf Einsätzen, alles zu geben. Unser Beruf ist körperlich und seelisch fordernd. Daher gehe ich jetzt diesen Schritt.

Nach einem weiteren langen Kuss, eise ich mich los, blicke nicht zurück auf der Treppe. Ich drehe mich erst um, als ich vor dem Gebäude stehe. Phoenix' Studentenapartment ist im 6. Stock. Ich sehe ihn aus dem Fenster schauen, winke ihm zu. Er winkt zurück, lächelt, doch es kann mich selbst auf die Entfernung nicht täuschen. Er ist traurig.

„Ach fuck!" In meinem Auto hämmere ich wütend die Hände aufs Lenkrad. „Das ist doch Mist!" Ich starte das Auto, fahre los. Eingefädelt in den Feierabendverkehr, lasse ich meine Gedanken kreisen. Plötzlich kommt mir eine Idee und unter genervten Gehupe vom Fahrer nach mir, entscheide ich mich kurzfristig dafür in eine Einfahrt zu fahren. Es benötigt nur ein paar Sätze in der Chatgruppe unserer Einheit und schon kann ich pfeifend heimfahren. Ich packe meine Urlaubsklamotten allesamt in die Waschmaschine, damit ich sie morgen nur anstellen muss. Dann packe ich flott nur ein paar Notwendigkeiten zusammen, verlasse mein Loft und sitze schon wieder im DeLorean.

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