Kapitel 3 - Drama for dinner

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Phoenix

Nervös betrachte ich Aleix neben mir, seine Hand hält meine fest und sicher, aber seine Augen scannen das Restaurant ab. Ich habe es ausgesucht und unsere Freunde und ihn hierhin eingeladen. Es war ein ganz schöner Kampf, gegen die drei älteren Männer. Alle drei sind der Meinung es ist nicht richtig, dass ich als ‚armer' Student sie zum Essen einlade. Immerhin arbeiten sie alle schon zu einigermaßen guten Löhnen und Aleix hat sogar ein kleines Vermögen zur Verfügung.

Doch ich habe mich nicht beirren lassen. Ich möchte auch einmal meine Börse ziehen und für alle zahlen. Ich habe das Gefühl, dass dies ein wichtiger und großer Schritt ins richtige Leben für mich ist. Natürlich bin ich auch klug vorgegangen und habe ein Restaurant mit guten Kritiken, guter Grillküche, aber zu erschwinglichen Preisen, ausgesucht. Ich weiß schließlich, dass ich nicht eben mal 500 $ raushauen kann.

Dieses Restaurant liegt am Strand, abseits der überlaufenen Hot Spots. Auch Einheimische essen hier und daher bewegen sich die Preise in einer guten Basis. Eher noch, für uns New Yorker, erscheint es sogar günstig. Ein 3-Gänge Menü ab 40 $ gibt es in der Stadt, die niemals schläft, nur für Senioren oder Veteranen.

„Und?", frage ich jetzt ein wenig piepsig. Nervös sehe ich auch Alec und Magnus an, die interessiert die Karte am Aushang lesen. Sie sehen großartig aus. Alec in einem weißen, anliegenden Hemd mit ¾ Ärmeln, mit einer Art roten Netzweste darüber und schwarzer, gut sitzender Stoffhose. Magnus in einer wadenlangen, dunkelroten Lederhose mit schwarzen Glitzerstreifen an der Seite und einem leicht durchsichtigen, schwarzen Blusenhemd. Perfekt aufeinander abgestimmt.

„Also das liest sich köstlich, Phoenix! Und es ist zauberhaft hier! Der Strand! Das Meer! Toll!" Magnus strahlt regelrecht. Klar er liebt sowieso die Farbenpracht der vielen Blüten, die hier überall wachsen. Erst Disneyworld, jetzt Florida. Magnus saugt alles auf, um Kraft für das immer noch winterliche New York zu sammeln. Er ist ein Sommermensch, ganz klar.

Alec nickt zufrieden. Auch klar. Mach Magnus glücklich, dann ist Alec auch glücklich.

„Und du? Was sagst du?", frage ich nun meinen Partner. Ein Ruck an meiner Hand und ich liege in Aleix Armen. „Sei nicht so unsicher Feuervogel. Vertrau' dir selbst und deinen Instinkten. Es ist perfekt hier. Das wird ein toller Abend!" Sanft flüstert er mir die Worte ins Ohr, küsst dann meine Wange.

Er grinst mich an und setzt dann seinen unschuldigsten Blick auf. „Führst du mich jetzt aus, Liebling?" Ich lache auf. „Spinner!" Ich ziehe ihn zur Tür und halte sie grinsend für ihn auf. Er zwinkert kokett und verspielt, während er eintritt. Malec folgen uns schmunzelnd.

„Guten Abend meine Herren. Wie kann ich Ihnen helfen?" Eine Dame in einem türkisen Etuikleid begrüßt uns freundlich lächelnd und sieht uns erwartungsvoll an.

„Guten Abend. Wir würden gern hier essen und haben einen Tisch reserviert. Auf der Terrasse."

„Sicher. Auf welchen Namen?"

„Heart!" , irgendwie ist das ein geiles Gefühl. Ich glaube, ich mag Erwachsen sein.

„Das ist aber ein schöner Name!" , sagt sie charmant und nickt dann. „Hier ist ihre Reservierung. Sehr schön."

Sie ist perfekt in ihrem Job. Freundlich, unaufgesetzt und absolut professionell. Sie winkt kurz und unauffällig. „Das ist Owen. Er ist heute ihr Kellner auf unserer romantischen Terrasse. Owen, bitte führe Mr Heart und seine Gäste zu Tisch sechs!"

Owen macht eine leichte, zustimmende Bewegung mit dem Kopf und sieht uns dann an. Ein gut gebauter Florida Sunnyboy, mit gebräunter Haut, weiß-blondem Haar, ozeanblauen Augen und süßen Grübchen, lächelt uns an. Ob Owen auch was im Kopf hat oder den Job eher wegen seiner äußeren Vorzüge hat?

Dreams come trueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt