Dreams come true

Kapitel 2 - Alexander's Guesthouse

Phoenix

Warme Sonnenstrahlen tanzen über meine Haut, holen meinen Geist endgültig aus den Gefilden des Traumlandes. Gähnend reibe ich mir über die Augen und blinzele gegen das Licht. Sofort bewundere ich wieder alles um mich herum. Die geheime, private, Disneysuite. Dass Aleix das alles für mich organisiert hat!

Mein Blick gleitet zum Mann neben mir. Er liegt schlafend auf dem Bauch, nackt, ein sanftes Lächeln auf dem attraktiven Gesicht. Ganz leicht streife ich mit einem Finger über seine Wange, den Schwung seines Halses hinab, entlang seiner Wirbelsäule, über den Schwung seines knackigen Hinterns. Im Sonnenlicht fühlt sich mein Latino immer wohl. Nie ist es ihm zu warm, seine Haut leuchtet wie köstlicher Milchkaffee und macht mir Appetit. Auf ihn, aber auch tatsächlich auf etwas verwertbares, wie mein Magen mir durch ein unmissverständliches Knurren klar macht.
Vorsichtig stehe ich auf, tapse erst einmal ins Bad und gehe den nötigen Dingen nach. Damit fertig, tapse ich dann auf leisen Sohlen in die kleine, aber schicke Kochnische. Es ist mehr eine Bar. Hier steht alles im sich kalte und warme Getränke zuzubereiten, ein Korb mit Obst und ein Korb mit diversen Süßigkeiten. Ich bereite mir erst einmal einen großen Milchkaffee zu und greife dann nach dem Telefon. Leise spreche ich mit einer freundlichen Dame, die mir versichert das in einer halben Stunde ein Neujahrsbrunch gebracht wird. Ich bitte Sie unsere Freunde zu kontaktieren und sie versichert mir, auch dies zu tun.

Dann mache ich einen zweiten Kaffee für meinen Liebsten und trage dann beide Tassen zum Bett. Ich stelle sie kurz ab, und krabbele über Aleix‘ schönen Körper. Verspielt küsse ich seine linke Pobacke, wandere dann mit den Lippen über seine Wirbelsäule. „Hmmm …“ , erklingt es schläfrig von ihm.

„Guten Morgen, Sonnenschein. Oder eher guten Tag. Es ist schon bald halb zwölf!“
„Hmmm. Rieche ich da Kaffee?“ Träge öffnet er erst eins, als ich nicke, dann beide Augen. „Du Engel, du!“ , seufzend setzt er sich auf, küsst mich sanft und greift dann die Tasse, die ich ihm reiche. „Boah, ist der gut!“ , freudig trinkt er einen weiteren Schluck und ich tue es ihm schmunzelnd gleich. Eine Weile trinken wir nur, lächeln einander dazwischen an. Ich genieße es so sehr, so frei mit Aleix zu sein. Vor einem Jahr noch, hätte ich nicht gedacht mich jemals so wohl mit einem Mann zu fühlen. Nackt und ganz ich selbst. Offen zeigen, wenn es mir wegen der CF nicht gut geht, mich vertrauensvoll in die Hände eines Menschen außerhalb meiner Familie geben – das schien mir stets utopisch. Doch hier sind wir.

Ein heller Glockenton lässt mich aufspringen. Aleix schaut mich verwirrt an. Lachend werfe ich ihm seine Boxershorts zu und schlüpfe in meine. „Das ist unser Brunch. Wenn du also nicht mit deinem Astralkörper angeben willst, ziehst du die besser an!“ Ich angele noch nach einem Shirt aus der Tasche die Aleix in der Suite deponiert hat und gehe rückwärts zur Tür. Er grinst schelmisch. „Naja, dann hätte der Parkangestellte was Nettes zum gucken!“
Drohend hebe ich den Finger und er grinst noch schelmischer. Doch da erklingt das ‚Pling‘ des Aufzugs und Alecs Stimme von der anderen Seite. „Wir sind’s mit Brunch, also zieht euch flott an, falls ihr nackt seid! Ich hab Hunger!“

Aleix ist so schnell aus dem Bett gesprungen und hat Boxer und Shirt übergestreift, das ich nur staune. „Ach, bei Alec kennst du plötzlich Scham?“, necke ich flüsternd. Heftig schüttelt er den Kopf. „Alec kennt das alles, kommt mit unserem Job. Aber er erdolcht mich, wenn Magnus mich nackt sieht!“, flüsterte mit einem Zwinkern und öffnet ihnen dann die Tür.

Herzliche Umarmungen folgen, gute Wünsche für das neue Jahr und ein paar anzügliche Witze natürlich. Doch schon bald sitzen wir wieder auf dem Bett, indem wir geschlafen haben und Malec nehmen Platz auf dem ebenso großen Kingsizebett daneben. Der Brunch steht auf einem Servierwagen zwischen den Betten und wir bedienen uns hungrig.